eJournals PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL 33/1

PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL
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UVK Verlag Tübingen
10.24053/PM-2022-0006
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331 GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.

Schwerpunkt: Projektmanagement für die Gesellschaft

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Reinhard Wagner
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24 PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL · 33. Jahrgang · 01/ 2022 DOI 10.24053/ PM-2022-0006 Schwerpunkt: Projektmanagement für die Gesellschaft Reinhard Wagner Dass Projekte ein weit verbreitetes Phänomen in unserer Gesellschaft sind, ist nicht erst seit der Hornbach-Werbung „Mach Deinen Vorsatz zum Projekt“ bekannt. Schaut man genau hin, dann findet man ein Kaleidoskop von Anwendungen in allen gesellschaftlichen Bereichen. Auf den folgenden Seiten geben wir Einblicke in einige Anwendungsbereiche von Projekten in unserer Gesellschaft. Den Auftakt bildet ein Interview mit dem dänischen Philosophen Anders Fogh Jensen, der Projekte als die ständige Suche des Menschen nach Verbindung und gemeinsamer Aktivität auf Zeit beschreibt. Danach folgt ein Interview mit der Fridays for Future-Aktivistin Clara Duvigenau, die Projekte als geeignete Organisationsform zur Durchsetzung ihrer Ziele auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene sieht. Auch der FC Augsburg nutzt Projekte für sein gesellschaftliches Engagement zur Lösung sozialer und ökologischer Herausforderungen. Der Geschäftsführer Michael Ströll gibt Einblicke in die Aktivitäten des Bundesligisten. Ein Interview beleuchtet die Projektarbeit zweier Betriebsgesellschaften der Lebenshilfe-- den Hagsfelder Werkstätten und Wohngemeinschaften Karlsruhe gGmbH mit dem Inklusionsunternehmen worKA gGmbH. Rede und Antwort standen uns dabei Michael Auen, 1. Vorstand der Lebenshilfe Karlsruhe, Ettlingen und Umgebung e. V. sowie die Personalreferentin Julia Strang. Den Abschluss bilden zwei Beispiele aus der internatio nalen Entwicklungshilfe. So gibt Alexander Talmon-l’Armée Einblicke in seine Arbeit in Programme der Entwicklungshilfe in Afrika, wo er durch die Schaffung von Arbeitsplätzen vor Ort die Migration der Menschen nach Europa vermeiden soll. Schließlich zeigt Tina Lindgren am Beispiel der gemeinwohlorientierten Organisation „Water Air & Food Award (WAFA)“, wie Projekte von „Stillen Helden“ mit einem Award zur Nachahmung empfohlen werden. Sicherlich ist dies nur eine kleine Auswahl von Projekten, sie zeigt aber eindrücklich auf, wie das Phänomen in unserer Gesellschaft genutzt wird, um etwas zu bewegen und einen konkreten gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. Jeder Projektmanager kann hier seinen Beitrag leisten und sich gemeinwohlorientiert engagieren. In diesem Sinne „Happy Projects“! Eingangsabbildung: ©iStock.com/ BorisRabtsevich Interview mit Anders Fogh Jensen „Projekte sind die wichtigste Form der Organisation von Aktivitäten in einer Welt, die vom Neuen, von der Innovation besessen ist“ Was hat Sie als Philosoph an den Fragen zu Projekten im Kontext unseres Lebens und der Gesellschaft gereizt? Seit einigen Jahren beschäftige ich mich mit Michel Foucault, vor allem mit den unveröffentlichten Manuskripten und Vorlesungen, und ich suchte nach einem anderen Ausweg aus dem, was er die Disziplinargesellschaft nannte, als das, was er ‚Sicherheitsvorkehrungen‘ nannte. Ich suchte nach einer Antwort auf die Frage: Worin besteht die post-disziplinäre Gesellschaft? Und da das Wort ‚Projekt‘ überall auftauchte, fand ich, dass, wenn ich es in die Mitte meines Kaleidoskops stellte, sich die zeitgenössischen Phänomene schön darum herum anordneten. Einige Philosophen- - und ich gehöre zu ihnen- - versuchten, die Kohärenz zwischen den Bereichen in einer umfassenderen Theorie zu erklären, und mir wurde schnell klar, dass die Entwicklung anderer Bereiche derjenigen von Organisationen und Unternehmungen folgte, z. B. Tanz, Fußballstrategien, Sportformen, Sozialpolitik, Architektur, Pädagogik, Einzelleben und Kriegsführung. Die Entwicklung des Kapitalismus, die Boltanski und Chiapello aufzeigen, Schwerpunkt | Projektmanagement für die Gesellschaft 25 PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL · 33. Jahrgang · 01/ 2022 DOI 10.24053/ PM-2022-0006 ist inspirierend, aber ich interessierte mich eher für kulturelle Formen des Handelns als für das bloße Management von Projekten. Drittens sah ich, dass die wichtigsten philosophischen Kontexte wie z. B. Raum, Zeit, Beziehungen und Aktivitäten ihre Rollen veränderten, so dass es sich auch um eine philosophische Theorie über den Wandel der (westlichen) Kultur und Zivilisation seit dem Zweiten Weltkrieg handeln könnte. Was meinen Sie, wenn Sie sagen, dass Zeit, Raum, Beziehungen und Aktivitäten ihre Rollen verändert haben? In der Disziplinargesellschaft- - wie auch im Industriezeitalter-- wurden Zeit, Raum und Beziehungen festgelegt, bevor die Aktivität begann. Zum Beispiel wurden vor einem „Lasst den Tanz beginnen! “ eine Tanzfläche, eine Anzahl von Tänzen mit einer bestimmten Abfolge und den jeweiligen Tanzpartnern festgelegt. In der Projektgesellschaft fordert man jedoch niemanden zum Tanzen auf, man verbindet sich durch seinen Tanz mit mehreren Partnern, und die Beziehungen sind offen, da man sich nicht an den Händen hält. Auf einer Party oder einem Konzert öffnet man den Tanzraum durch seine Aktivität, die Tanzbewegungen, und dieser Raum ist nur so lange offen, wie die Aktivität andauert, danach schließt er sich: Die Tanzzeit ist auch mit der Aktivität verbunden. Um sich mit anderen zu verbinden und Beziehungen zu pflegen, muss man weitertanzen. Das gilt auch für die Arbeit: Die jeweiligen Arbeitskollegen sind durch ihre Tätigkeiten miteinander verbunden; sie sind nicht immer auf das Projekt festgelegt. Sie müssen aktiv sein und Vorschläge machen, um im Projekt zu bleiben. Das Projekt ist so lange offen, wie es Aktivität gibt-- und es kann an mehreren Stellen offen sein, wenn die Aktivität das Projekt öffnet. Wenn es keine Aktivität gibt, wird es geschlossen. Die Tätigkeit als solche ist primär von Zeit, Raum und Beziehungen abhängig geworden. Und man muss in der Lage sein, Initiativen zu ergreifen und Vorschläge zu machen, um weiter Verbindungen herzustellen und Projekte zu eröffnen. Deshalb sind Depression und Burnout ein doppeltes Leiden: Neben dem Mangel an Leid und der fehlenden Leidenschaft wird auch die Möglichkeit, sich wieder zu verbinden, eingeschränkt. Welche Rolle spielen Projekte für uns, auf persönlicher, beruflicher und sozialer Ebene? Auf allen drei Ebenen ist es die Form, in der wir uns selbst und mit anderen beschäftigen. Es ist die wichtigste Form der Organisation von Aktivitäten in einer Welt, die vom Neuen, von der Innovation besessen ist. So gestalten wir unser persönliches Leben in zeitlich begrenzten Projekten. Wir können Projekte in der Ausbildung und im Berufsleben nicht vermeiden. Selbst wenn wir uns mit anderen im sozialen Leben beschäftigen, suchen wir nach neuen Verbindungen und betrachten diese als zeitlich begrenzt. Das zeitgenössische Phänomen der ‚Singles‘ ist vielleicht eines der bedeutendsten Beispiele für eine soziale Struktur, die auf vielen wechselnden, temporären Verbindungen beruht. Was bringt uns Menschen dazu, uns so zu verhalten? Man könnte auch sagen, dass es ein Zustand ist, der sich selbst reproduziert. Wenn man keine langfristigen Versprechungen machen kann, dann richtet man seine Absichten auf vorübergehende Bedingungen aus. Und für einige wird es zu einer Vorliebe, sich vorübergehend und mehrfach zu engagieren. Für andere wird es einfach zu einer Bedingung. Der ‚Freiberufler‘ könnte sowohl frei als auch eine Person sein, die sich den Bedingungen anpasst, als eine Art ‚Ich AG‘. Welche Vorteile und Risiken bringt die Zunahme von Projekten mit sich, für uns persönlich und für die Gesellschaft? Die Kehrseite von Wiederholungen ist Langeweile. Und da Projekte niemals wiederholt werden sollten, sind sie für Menschen geeignet, die Langeweile fürchten. Wie oben erläutert, eignen sie sich auch für Innovation (und damit, wie Schumpeter es formulierte, für kreative Zerstörung). Das Leben in Projekten und in Teams ist abwechslungsreich und damit für viele Menschen sehr viel spannender. Auf der anderen Seite kann dieses Leben sehr oberflächlich sein, wenn man sich mit neuen Projekten und vielfältigen Beziehungen herumschlägt. Wenn man mit seinen Kollegen nicht einverstanden ist, gibt es keinen Grund, dies mit ihnen zu klären, da man ja auch nur für eine begrenzte Zeit als Team zusammen ist. Die zeitliche Begrenzung von Projekten wirft jedoch das Problem der ‚Passage‘ auf: Was soll ich danach tun? Was wird kommen? Der Übergang aus Projekten in die Routinewelt wurde schon immer als gefährlich und unsicher angesehen. Deshalb haben wir das ‚Ritual der Passage‘, um eine gewisse Ordnung über die verschiedenen Passagen unseres Lebens sicherzustellen. Aber so wie temporäre Projekte zu einem Zustand geworden sind, so ist auch das Gefährliche und Instabile zu einem Zustand geworden. Die Instabilität bestimmt das Klima in der Projektgesellschaft. In einer Projektgesellschaft verschwindet auch die Bedeutung von ‚Nein‘. Man hat keine Angst mehr vor dem ‚Nein‘ (z. B. gefeuert zu werden), man hat eher Angst davor, das ‚Ja‘ des anderen nicht zu bekommen, und man kämpft um das ‚Ja‘ (z. B. das Ja zu einem neuen, zeitlich begrenzten Projekt). Dies führt zu einer sehr bejahenden und oberflächlichen Kultur, in der sich jeder bejahend verhält und lächelt, auch wenn dies nicht den inneren Gefühlen entspricht. Wie können wir uns auf diese Zunahme der Projekte einstellen, was müssen wir neu lernen und was müssen wir vielleicht verlernen? Wir müssen einige unserer existentiellsten Bedürfnisse loslassen. Beispielsweise das Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit. Sicherheit wird nicht mehr durch die Wiederholung des Bekannten (wie dem Gehaltszettel, der lebenslangen Ehe oder einfach dem Gottvertrauen in die bereits erlebte Welt) vermittelt, und damit verschwindet auch das Gefühl für Sicherheit. Wir müssen die Sicherheit in der Wahrscheinlichkeit TV: https: / / www.filosoffen.dk / sprog / english / the-project-society-ii-tv/ Video: https: / / www.filosoffen.dk / sprog / english / the-project-society-i-video/ Buch: https: / / www.amazon.com / Project-Society-Anders-Fogh-jensen / dp / 8 779 347 223 Artikel: https: / / www.filosoffen.dk / sprog / english / the-project-society / projects-of-time-and-space-paper/ Schwerpunkt | Projektmanagement für die Gesellschaft 26 PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL · 33. Jahrgang · 01/ 2022 DOI 10.24053/ PM-2022-0006 denken, und die Vergrößerung der Wahrscheinlichkeit durch Quantität. Wahrscheinlichkeit von was? Die Wahrscheinlichkeit des Übergangs zu einem neuen zeitlich begrenzten Projekt oder einer neuen Phase. Wie können wir diese erhöhen? Zum Beispiel, indem wir die Anzahl der Verbindungen erhöhen durch Vernetzung. Die sozialen Kompetenzen werden dann zur neuen Hierarchie. Ich vergleiche die Projektgesellschaft gerne mit einem lang andauernden Empfang. Sprich nie zu lange mit den Leuten, die du schon kennst, setz dich nie hin, das behindert deine Mobilität, sag nie Nein. Und am Ende des Tages brauchen wir alle immer noch Intimität und stabile Beziehungen, und nicht nur zukünftige Verbindungen-… Es liegt an jedem Einzelnen, wie er in der Lage ist, dies alles vernünftig auszubalancieren. Was ist mit den Schüchternen, den Menschen, die sich mit sozialer Kompetenz schwertun, die von anderen nicht akzeptiert werden? Werden sie die Ausgestoßenen der Projektgesellschaft sein? Schüchtern und sozial unsicher zu sein, bedeutet in der Projektgesellschaft keine Ausgrenzung, denn es gibt keine Ausgrenzung, sondern nur ‚Nicht-Eingliederung‘. Als ob das Nein zugunsten des Ja verschwunden wäre. Die Nicht-Eingliederung wird als Schweigen erlebt, das Telefon, das nicht klingelt, die E-Mail, die nicht ankommt, das Fehlen von ‚Likes‘. Und die schüchternen und sozial inkompetenten Menschen werden es schwer haben. Es sei denn, sie haben eine wirklich attraktive Kompetenz wie ein Programmierer oder sehen besonders schön aus. Die sozialen Medien haben viele aufregende Möglichkeiten zur Vernetzung geschaffen, aber auch Gefahren wie Sucht, Abhängigkeit von Algorithmen, Fake News oder Manipulation. Welche Kompetenzen sind in dieser projektifizierten Welt nötig? Wie oben bezüglich der Aktivität erklärt, muss die Aktivität auch auf allen sozialen Plattformen bereitgestellt werden. Um nicht vergessen zu werden, muss jeder die anderen an seine Existenz durch Aktivität erinnern, also z. B. durch regelmäßige ‚Updates‘. Wie Sie sagen, bringt dies auch die Kehrseite der Sucht zum Vorschein, und kann letztlich zu unsinnigem Aktionismus führen. Was müssen die Gesellschaft, ihre Institutionen und die öffentliche Verwaltung tun, damit sich die Projektifizierung in einem positiven Sinne entfalten kann? Die Gesellschaft, der Staat, kann nicht viel dagegen tun. Natürlich kann er Tinder verbieten, aber das wird das oberflächliche Leben nicht auslöschen. Er kann Leiharbeiter bzw. ‚Aushilfen‘ verbieten, die keine Lösung sind, sondern nur neue Probleme für Menschen schaffen, die auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen wollen. Das bedingungslose Grundeinkommen könnte einige Schäden abmildern. Und Projektunterricht in der Schule bereitet sicher Kinder und Jugendliche schon frühzeitig auf das Projektleben vor. Und dann kann jeder, so wie Sie und ich, die versteckten Spielregeln in einer Projektgesellschaft beleuchten, in der niemand bewusst Nein sagt, sondern eher Schweigen und Vergessen ein verstecktes Nein sind, auf dass sich die Menschen in der Projektgesellschaft besser zurechtfinden können. Sie haben einmal einen Ihrer Artikel mit ‘Projectification of Everything’ betitelt. Ist das die Zukunft unserer Gesellschaft, dass jeder immer und überall mit Projekten zu tun hat? Da ich meine bisherigen Bücher ‚Project Society‘ und ‚Project People‘ betitelt hatte, haben wir nach einem anderen Begriff gesucht. So ist dieser Titel entstanden. Im Grunde läuft es jedoch auf dasselbe raus. Man kann ‚Projektifizierung‘ als Prozess interpretieren, der sich entfaltet und uns zu einer Projektgesellschaft führt. Sind wir noch auf dem Weg oder sind wir schon angekommen? Ich glaube, wir sind angekommen. Das Thema ist heutzutage viel präsenter im Vergleich zu der Zeit vor vierzehn Jahren, als ich meine Doktorarbeit verfasst habe. Könnte die Gesellschaft heute noch projektifizierter sein? Sicherlich. Aber ich denke, das Wort ‚Projektifizierung‘ ist etwas, das in der Vergangenheit beginnt, seit den 1980er Jahren bis heute, und dessen Wurzeln sogar bis zu Pionieren wie Jean-Paul Sartre in den 1940er Jahren zurückreichen. Nun, da die Staats- und Regierungschefs der Welt in Glasgow zusammengekommen sind und viele Versprechungen gemacht haben, was bedeutet das für uns alle im Zusammenhang mit Projekten? Welchen Beitrag kann jeder von uns persönlich leisten? Hier haben wir ein praktisches Paradoxon. Die Arbeit mit den klimatischen Herausforderungen erfordert wirklich eine langfristige Perspektive. Und in der Projektgesellschaft haben die Menschen gelernt, langfristige Verpflichtungen zu vermeiden und persönlich wie auch kollektiv eher kurzfristig zu handeln. Natürlich können wir kurzfristig zugunsten des Klimas denken und handeln, aber ich denke, dass die Nationalstaaten besser beraten sind, dies in eine langfristige Planung einzubetten. Deshalb sehen wir derzeit den Einstieg in eine langfristige angelegte, klimafreundliche Politik, die mit kurzfristigen Projekten unterlegt wird. Die jüngere Generation ist ungeduldig, sie will sofort loslegen und nicht warten, bis diese langfristigen Pläne ausgearbeitet sind. Was raten Sie dieser Generation? Wenn Sie nach dem Zusammenhang zwischen Klimawandel und Projekten fragen, dann können entsprechende Projekte ein gutes Beispiel dafür sein, wie man den Einstieg in eine wirksame Veränderung hinbekommt. Daher kann ich der jüngeren Generation nur raten, viele Projekte durchzuführen bzw. klimafreundliche Räume, Zeiten und Beziehungen durch eine Vielzahl von Aktivitäten zu schaffen. Herzlichen Dank für das Gespräch! Schwerpunkt | Projektmanagement für die Gesellschaft 27 PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL · 33. Jahrgang · 01/ 2022 DOI 10.24053/ PM-2022-0007 Interview mit Clara Duvigneau Clara Duvigneau „Es ist wichtig, dass sich Projektmanager*innen so gut wie möglich über die Klimakrise informieren und das erlangte Wissen in ihre konkreten Projekte einfließen lassen“ Was ist das Anliegen von „Fridays for Future" und wie realisiert ihr dieses Anliegen im Rahmen der Gesellschaft hier in Deutschland? Fridays for Future kämpft für Klimagerechtigkeit und damit unter anderem für die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens. Das bedeutet konkret, dass wir von der Politik erwarten sich an die eigenen (Wahl-)Versprechen zu halten, nämlich die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels. Mit Klimagerechtigkeit meinen wir, dass Klimaschutz sozial gerecht und im Sinne der Generationengerechtigkeit umgesetzt werden soll, sowohl national als auch global. Wie organisiert ihr euch in Deutschland, um euer Anliegen voranzubringen und wie seid ihr international vernetzt? Es gibt viele Ortsgruppen in Deutschland. In denen können sowohl Lokalprojekte als auch die deutschlandweiten oder internationalen Ziele bestreikt werden. Delegierte aus den Ortsgruppen vernetzten sich auf der Bundesebene, die wiederum Menschen bestimmt, die für eine europäische und internationale Vernetzung zuständig sind, Welche Rolle spielen Projekte bei euren Aktivitäten? Könnt ihr kurz ein konkretes Projektbeispiel beschreiben? Fridays for Future hat dauerhaft unterschiedliche Projekte auf allen Ebenen laufen. Die können konkret in den Ortsgruppen ablaufen, wie z. B. Klimacamps (Beispiel Augsburg), an denen Menschen einen Ort des dauerhaften Protests errichten. Gleichzeitig gibt es deutschlandweite Projekte, wie in den letzten Wochen, z. B. die Ausarbeitung der Hundert-Tage-Forderungen an die neue Bundesregierung. Aber natürlich sind unserer Hauptprojekte die Demos, die jedes Mal einen hohen Organisationsaufwand mit sich bringen. Was können andere Bürger-/ Umweltinitiativen von euch lernen, was macht ihr aus eurer Sicht besonders gut? Was bei uns gut funktioniert, ist nahbar für die Menschen zusein. Wir formulieren und erklären die Klimakrise mit all ihren Facetten so, dass sie für alle Menschen verständlich wird. Wir erzählen von unseren persönlichen Enttäuschungen und Hoffnungen und wie wir politische Entscheidungen erleben. Außerdem versuchen wir möglichst viele junge Menschen zu begeistern und zu politisieren. Wo braucht ihr noch Unterstützung, um die Projekt und Aktivitäten von Fridays for Future noch wirksamer zu gestalten? Wir haben mittlerweile einiges an Reichweite erreicht, deutlich mehr, als einige von uns es sich zu Beginn überhaupt ausmalen konnten. Dennoch erlebe ich immer wieder, dass längst noch nicht alle Menschen verstanden haben, worum es bei der Klimakrise geht. Und da ist es sicherlich sehr hilfreich, wenn nicht sogar die Aufgabe von Akteur*innen mit Reichweite, die Menschen weiter aufzuklären. Menschen mit dem unbequemen Gedanken zu konfrontieren, dass die Klimakrise schon da ist und es in unserer Hand liegt, wie schlimm sie wird, sollte nicht nur durch uns, als Fridays for Future, passieren. Je breiter Klimakommunikation gestaltet wird, desto mehr Menschenwerden erreicht. Was sollte in der Gesellschaft, in der Politik, der Wirtschaft und der Öffentlichen Verwaltung verändert werden, damit wir noch wirksamer der Klimakrise begegnen können? Das wichtigste ist, die Klimakrise endlich als die Krise zu verstehen und anzugehen, die sie ist. Das muss in allen Institutionen ankommen, vor allem aber natürlich in denen der Regierung. Denn wenn wir ehrlich sind, die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie eine Bundesregierung aussieht, die eine Krise ernst nimmt. Das finde ich ziemlich erschreckend, denn wir sehen ja gerade, dass Krisenmagement möglich ist. Gleichzeitig haben sich alle demokratischen Parteien vor der Bundestagswahl zum 1,5-Grad-Ziel bekannt. Wenn man dann mal genauer hinschaut, wird schnell klar, dass die dort beschriebenen Maßnahmen absolut nicht ausreichen. Die Veränderung müsste also dahingehend kommen, dass endlich Konkretes umgesetzt wird und das so schnell wie möglich. Wir verfügen zum Glück über ausreichendes Wissen, wie diese Krise sinnvoll bekämpft werden könnte. Es scheitert nur an der Umsetzung. Was ist aus eurer Sicht beim Projektmanagement in Wirtschaft und Öffentlicher Verwaltung bzw. bei komplexen Vorhaben wie der Energiewende an Veränderungen nötig? Ein festgelegter CO 2 -Preis, der die wirklichen Umweltschäden inkludiert, würde schon vieles verändern, ohne dass an den einzelnen Projekten individuell gearbeitet werden müsste. Wenn dann auch noch eine gesetzliche Grundlage entsteht, die das vom Bundesverfassungsgericht festgelegte CO 2 -Budget einhalten würde, also der Menge CO 2 ,die wir in Deutschland ausstoßen dürfen, dann würden viele Projekte von Grund auf anders konzipiert werden. Ich bin mir relativ sicher, dass wenn sich die Gesetzeslage dahingehend ändern würde, wir Schwerpunkt | Projektmanagement für die Gesellschaft 28 PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL · 33. Jahrgang · 01/ 2022 DOI 10.24053/ PM-2022-0008 damit eine viel sinnvollere Veränderung erwirken würden, als wenn einzelne Projekte selbst entscheiden dürfen, wie klimafreundlich sie konzipiert werden sollen. Wie kann euch die GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V. mit den dort organisierten Projektmanagern helfen? Ich bin mir sicher, dass es hilfreich wäre, wenn Projektmanger*innen selbst eine gesetzliche Regulierung einfordern würden. Denn Klimaschutz auf die Schultern von Einzelpersonen und einzelnen Akteur*innen abzuwälzen, funktioniert, wie wir seit Jahren sehen, nicht. Solange dieser politische Prozess läuft, ist es natürlich trotzdem relevant, dass sich Projektmanger*innen so gut wie möglich über die Klimakrise informieren und das erlangte Wissen in ihre konkreten Projekte einfließen lassen. Denn mit einem solchen Projekt kommt natürlich immer auch Verantwortung. Welche Rolle seht ihr generell für Projektmanager angesichts der vielen gesellschaftlichen Herausforderungen? Ich kann mir vorstellen, dass man in einer solchen Position viele Interessen berücksichtigen muss, weshalb es sicherlich oft nicht einfach ist, die Klimakrise ausreichend zu berücksichtigen. Umso wichtiger ist die Tatsache, dass Sie, als Projektmanger*innen, mit für die gesetzlichen Rahmenbedingungen kämpfen, die bei solchen Projekten relevant sind. Denn wenn diese so ausgearbeitet sind, dass sie 1,5-Grad-konform sind, dann ist damit eine fundamentale Basis geschaffen, um kommende Projekte klimafreundlich umzusetzen. Clara Duvigneau, 19 Jahre alt, ist Studentin an der Technischen Universität Berlin und Fridays for Future Aktivistin aus Berlin. Zu ihren Projekten gehört unter anderem die Organisation und Moderationen von Demonstrationen sowie ab und an Pressearbeit für die Bewegung. Außerdem hat sie dieses Jahr mit fünf anderen Menschen das Klimagerechtigkeitscamp Berlin auf die Beine gestellt und war vier Wochen vor Ort Ansprechperson für Presse und Programmorganisation. Michael Ströll Interview mit Michael Ströll „Brücken bauen. Menschen bewegen. Umwelt schützen.“-- das Motto des FC Augsburg" Der FC Augsburg will die Kraft des Fußballs nutzen und seine gesellschaftliche Verantwortung noch stärker wahrnehmen, um einen spürbaren Beitrag zur Lösung von sozialen und ökologischen Herausforderungen zu leisten. Unter dem Motto „Brücken bauen. Menschen bewegen. Umwelt schützen.“ hat der FCA drei Säulen definiert, an denen er seine Aktivitäten künftig ausrichtet. Die erste Säule umfasst das bereits langjährig gelebte soziale Engagement des Vereins, mit aktiver Hilfeleistung für Bedürftige und Menschen in Not sowie der Positionierung für Vielfalt und gegen Ausgrenzung und Diskriminierung. Neue Schwerpunkte setzt der FCA mit den weiteren Säulen Bildung und Bewegung sowie Umwelt- und Klimaschutz. Das zentrale Leuchtturmprojekt im Bereich Bewegung und Bildung stellt die FCA-Kita dar, welche sich bereits in Planung befindet und bis 2024 eingeweiht werden soll. Gleichzeitig begleiten die DFL Stiftung und die Deutsche Sportjugend inhaltlich die Entwicklung eines pädagogischen Konzepts mit dem Schwerpunkt „Bewegungsförderung für die Pilot-Kita des FC Augsburg“. Dort sollen Kinder mit einem wissenschaftlich erarbeiteten Konzept frühzeitig für Sport und Bewegung begeistert und in ihrer Aktivität gefördert werden. Die dritte Säule befasst sich mit Umwelt- und Klimaschutz. In diesem Bereich bekennt der FCA sich zum Ziel der ökologischen Verantwortung und begibt sich auf einen Weg der Verbesserung in allen Bereichen. Vor allem will der Verein die Möglichkeiten seiner Plattform und seines Netzwerks nutzen, um Aufmerksamkeit auf drängende Themen und Herausforderungen zu lenken. Im Zentrum dieses Ansatzes stehen dabei der FCA-Wald, der in Kooperation mit der Stadt Augsburg entsteht, und das Schwerpunktthema Wasser, das in Augsburg durch das UNESCO-Welterbe eine zentrale Bedeutung hat. Was hat den FCA dazu bewogen, sich gesellschaftlich so stark in der Region zu engagieren und welche Ziele werden damit verfolgt? Unsere starke regionale Verwurzelung ist Teil unserer Identität und bedeutet für uns eine besondere Verantwortung. Dieser Verantwortung wollen wir gerecht werden, in dem wir einen gesellschaftlichen Beitrag vor allem in der Region leisten, und noch mehr positive Wirkung entfalten. Neben unserem langjährigen sozialen Engagement wollen wir vor allem in den Bereichen Bewegung und Bildung sowie Umwelt- und Klimaschutz neue Impulse setzen. Welche Rollen spielen dabei die Leuchtturmprojekte, die jetzt in der Vorweihnachtszeit im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt wurden? Die Kommunikation unserer Leuchtturmprojekte diente für uns als Startschuss zur Vorstellung der überarbeiteten Strategie unseres gesellschaftlichen Engagements. Die FCA-Kita, der FCA-Wald und unser Ziel für mehr Wertschätzung der Ressource Wasser vereinen wichtige gesellschaftliche Themen, denen wir regional die Aufmerksamkeit geben möchten. Gleichzeitig haben diese auch nationalen bzw. globale Rele- Schwerpunkt | Projektmanagement für die Gesellschaft 29 PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL · 33. Jahrgang · 01/ 2022 DOI 10.24053/ PM-2022-0009 vanz. Durch die Fokussierung auf Kernprojekte und Schwerpunktthemen wollen wir unsere Wirkung optimieren, indem wir Ressourcen bestmöglich nutzen, die FCA-Familie aktivieren und unsere Partner mobilisieren. Es gibt ja eine Vielzahl an Initiativen und Projekten zum gesellschaftlichen Engagement des FCA, warum der Begriff „Leuchtturmprojekte“? Die Leuchtturmprojekte sind für uns Meilensteine, inhaltlich und konzeptionell. Für die FCA-Kita gründen wir mit unserem Partner, der Augsburger Lehmbaugruppe, eine eigene GmbH für den Betrieb der FCA-Kita, die als Pilotprojekt mit einem besonderen bewegungspädagogischen Ansatz als Vorlage für weitere FCA-Kitas in der Region dienen soll. Auch mit dem FCA-Wald stoßen wir in neue Projektdimensionen vor. Der FCA-Wald ist zudem ein Kooperationsprojekt, mit dem die Stadt Augsburg ihr groß angelegtes Aufforstungsprojekt plakativ bekannt macht. Und das UNESCO Welterbe des Augsburger Wassermanagementsystems ist ein zeitgeschichtlicher und kultureller Leuchtturm der Region, und als solcher für uns die Inspiration, Wasser zentral in unserer Umweltstrategie zu verankern. Welche Projekte gibt es darüber hinaus und was wurde dabei schon im Sinne eines gesellschaftlichen Beitrags geleistet? Der FC Augsburg ist seit vielen Jahren sozial in der Region stark engagiert. Dieses soziale Engagement ist eine von den nun drei Säulen unseres gesellschaftlichen Engagements und umfasst zum einen die Hilfeleistung für bedürftige und kranke Menschen, sowie Menschen in Notlagen, wie zuletzt aufgrund der Flutkatastrophe im Ahrtal. Außerdem positionieren wir uns stringent und bestimmt für Vielfalt und gegen jede Form von Diskriminierung und Ausgrenzung. Wer initiiert beim FCA diese Projekte, wer koordiniert und steuert diese, damit der gewünschte gesellschaftliche Beitrag auch erreicht wird? Die Inhalte und Projekte werden in einem abteilungsübergreifendem Strategie- und Kreativprozess entwickelt, den auch unserer Fans sowie Sponsoren integriert waren, und dann je nach Schwerpunkt einer Projektleitung zugeteilt. Wir sind aktuell dabei, die entsprechenden Strukturen und Kapazitäten aufzubauen, um unsere Vorhaben im Bereich des gesellschaftlichen Engagements auch nachhaltig umsetzen zu können. Um die bestmögliche Wirkung zu erzielen und zu gewährleisten, laufen alle Themen strategisch bei der Leitung unserer Geschäftsstelle und der Geschäftsführung direkt zusammen. Wendet der FCA bei den Projekten ein bestimmtes „Projektmanagement“ an? Oder worauf kommt es beim Management dieser Projekte vor allem an? Die Art des Projektmanagements ist ganz unterschiedlich, je nach Art des Projekts und Programms. Grundsätzlich geschieht alles in einer engen Verzahnung der Abteilungen, gute Kommunikation und Team-Work sind bei uns dabei zu jeder Zeit der Schlüssel. Auch unser Beitrag als Club unterscheidet sich von Projekt zu Projekt. Viele Projekte werden inhouse aus der Taufe gehoben und komplett intern umgesetzt. Michael Ströll ist bereits seit insgesamt 15 Jahren für den Fußball-Club Augsburg 1907 e. V. (FCA) tätig und verantwortet als kaufmännischer Geschäftsführer die Bereiche Marketing, Finanzen, Organisation sowie Personal. Michael Auen Julia Strang Bei manchen Projekten agieren wir gemeinsam mit Partnern und Projektträgern und nutzen vor allem unsere Plattform und unser Netzwerk für das Projekt. Wird es in Zukunft mehr solcher Projekte bzw. mehr gesellschaftliches Engagement des FCA geben und was wünscht sich der FCA von der Politik, der Wirtschaft und anderen Vereinen? Wir haben das Ziel, noch mehr Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen, und wollen unser Engagement in Form von Projekten und Impulsen weiter ausbauen- - im Rahmen unserer Möglichkeiten und Ressourcen, mit dem entsprechenden Fokus auf Wirkung und Wesentlichkeiten. Die Zusammenarbeit und Kooperation von privaten und öffentlichen Organisationen und Institutionen ist dabei der Schlüssel zum Erfolg, und daher in den globalen Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen im #SDG 17 zentral verankert. Es gilt, unsere Partnerschaften stetig zu stärken und weiterzuentwickeln. Der FC Augsburg ist dabei immer offen für gute Ideen und Initiativen. Interview mit Michael Auen und Julia Strang „Mit Projekten die Teilhabe für Menschen mit Behinderung fördern“ Welchen gesellschaftlichen Auftrag erfüllen Sie mit der Lebenshilfe Karlsruhe, Ettlingen und Umgebung e. V.? Die Förderung und Sicherung von Selbstbestimmung und Teilhabe in den Bereichen Bildung, Arbeit, Wohnen und Freizeit ist der Auftrag der Lebenshilfe Karlsruhe, Ettlingen und Umgebung und dieser wird umgesetzt in den beiden Betriebsgesellschaften der Lebenshilfe-- den Hagsfelder Werkstätten und Wohngemeinschaften Karlsruhe gGmbH und dem Inklusionsunternehmen worKA gGmbH. Wie sehen die konkreten Angebote aus, die Sie Menschen mit Behinderung in der Lebenshilfe machen? Zu den Aufgaben des Vereins Lebenshilfe gehört die Beratung von Menschen mit Behinderung und ihren Angehöri- Schwerpunkt | Projektmanagement für die Gesellschaft 30 PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL · 33. Jahrgang · 01/ 2022 DOI 10.24053/ PM-2022-0009 gen, die Zusammenarbeit mit örtlichen Vereinen im Freizeitbereich und die Umsetzung inklusiver frühkindlicher Bildung in der vereinseigenen Kita im Lebenshilfehaus. Angebote der beruflichen Bildung und Arbeit in vielfältigen Bereichen finden Menschen mit wesentlicher Behinderung im Bereich der Werkstätten der HWK gGmbH sowie dem Inklusionsunternehmen worKA gGmbH. Ein Leben in größtmöglicher Selbstbestimmung für Menschen mit geistiger Behinderung ist Ziel der Wohnbegleitung der HWK gGmbH in den besonderen Wohnformen, in Wohngemeinschaften und im Rahmen des begleiteten Einzelwohnens. In allen Bereichen orientiert sich das Angebot an der Nachfrage, den Interessen und Bedarfen der Menschen mit Behinderung. Welche Rolle spielen Projekte im Rahmen Ihrer Arbeit? Projekte bieten uns die Chance, mit wenig wirtschaftlichen und personalen Ressourcen und einem kurzen Zeitrahmen neue und innovative Ideen auszuprobieren und weiterzuentwickeln. Dies immer mit dem Ziel, die Teilhabe für Menschen mit Behinderung zu fördern. Sowohl externe als auch interne Projekte können dabei eine wichtige Rolle spielen. Ein Beispiel für ein externes Projekt ist die Zusammenarbeit mit der Karlshochschule International University. Im Rahmen der Einführung einer digitalen Bildungsplattform haben Studierende in Zusammenarbeit mit Mitarbeiterinnen der HWK eine Kampagne entwickelt, um die Einführung der Plattform zu bewerben. Im Jahr 2022 wird ein Projekt mit einer Forschungsgruppe des KIT im Bereich Robotik gestartet. Ein humanoider Roboter wird dann in der Kindertagesstätte die Bildungsarbeit der Erzieher*innen unterstützen. Dieses Projekt wird von einem IT- Lehrstuhl begleitet und evaluiert. Ziel ist es Kinder zum einen an die digitale Welt heranzuführen und zum anderen Kindern mit Behinderung die Robotik als Assistenzsystem anzubieten. Interne Projekte fördern indirekt oder direkt Teilhabe auf ganz unterschiedliche Art. Sie sind für uns als Organisation ebenfalls wichtig, um Expertenwissen unserer vielfältigen Bereiche zu nutzen, Synergien zu schaffen und neue Ideen voranzutreiben. Ein Beispiel hierfür ist die Einführung der eben genannten digitalen Lernplattform. Im Zuge der Pandemie ist die bisherige Fort- und Weiterbildung fast komplett zum Erliegen gekommen, da wir bislang lediglich mit Präsenzformaten gearbeitet haben. Daher haben wir in Form eines Projektes die Konzeption, die Planung und den Aufbau der Plattform durchgeführt, die im Frühjahr 2022 starten wird. Digitalisierung ist in allen Bereichen ein wichtiges Thema, um die Weiterentwicklung unserer Organisation zu gewährleisten. Durch Projekte können wir diese vorantreiben, sodass unsere Organisation insgesamt davon profitiert. Nimmt die projekthafte Arbeit in den letzten Jahren eher zu oder ab? Im Wesentlichen ist es gleichbleibend, was die Anzahl der Projekte betrifft. Verändert haben sich die Inhalte. In Zeiten des Wachstums der Organisationen lag der Schwerpunkt auf Bauprojekten und Neuplanungen. Inzwischen sind es mehr fachlich geprägte Projekte wie z. B. die Angebotsschaffung für neue Zielgruppen oder Projekte zu konkreten Themen der Organisationsentwicklung. Projektarbeit ist seit Beginn der Organisation bereits ein fester Bestandteil, um weitere Teilhabemöglichkeiten zu schaffen. Nur ist dies bislang keine Projektarbeit mit festen Instrumenten im herkömmlichen Sinne des Projektmanagements, wie beispielsweise SCRUM. Können Sie Beispiele benennen, bei denen Sie durch Projekte besondere Erfolge erzielt haben? Ein gutes Beispiel ist das dreijährige von der Aktion Mensch geförderte Projekt „Individuelle Ruhestandsgestaltung“ (2008-2011), aus dem heraus die Stelle der Fachberatung Senioren entstanden war sowie die Implementierung der individuellen Ruhestandsplanung in den Hagsfelder Werkstätten und Wohngemeinschaften Karlsruhe gGmbH (HWK). Ziel des Projektes war unter anderem die Entwicklung von Maßnahmen und Angeboten älterer Menschen mit Behinderung, welche heute innerhalb der HWK fest etabliert sind. Gibt es Besonderheiten bei der Realisierung von Projekten, die Sie bemerkenswert finden? In unserer Arbeit stehen immer die Bedarfe der Menschen mit Behinderung im Fokus. Aus dem Bereich Arbeit sind unsere Werkstätten dazu da, die Teilhabe am Arbeitsleben zu fördern. Daher müssen wir dies im Vergleich zu anderen industriellen Betrieben besonders berücksichtigen. Ein Beispiel: Wenn wir von unseren Kunden Aufträge erhalten, kann es unter Umständen sein, dass mit den vorhandenen Werkzeugen und Maschinen der Arbeitsvorgang nicht ausgeführt werden kann, da es spezielle Anpassungen braucht, damit Menschen mit Behinderung diesen eigenständig durchführen können. Aus diesem Grund gibt es einen speziellen Vorrichtungsbau, der Anpassungen und zum Teil zusätzliche individuelle Einzelanfertigungen macht. Dies ist streng genommen kein herkömmliches Projekt, jedoch hat unser Vorrichtungsbau aufgrund der Individualität und zeitlichen Begrenzung für jeden Vorrichtungsbau durchaus einen Projektcharakter. Bemerkenswert ist dabei, dass dadurch Arbeitsvorgänge für Menschen mit Behinderung überhaupt erst möglich gemacht werden. Partner in diesen Projekten ist dann der jeweilige Kunde für den entsprechenden Auftrag. Mit ihm zusammen werden dann wirtschaftlich sinnvolle Fertigungsprozesse entwickelt, die dem Menschen mit Behinderung auf seine Bedarfe zugeschnittene Arbeitsmöglichkeiten bieten. Welche Rolle spielt bei Projekten die berufliche Bildung, Rehabilitation sowie betriebliche Integration? Diese finden meist nicht in Form von klassischen Projekten statt, sondern sind gesetzlich verankerte Regelangebote der Werkstatt. Beispielsweise wird im kommenden Jahr das Qualifizierungsprojekt „Streuobstwiese“ starten, welches der Berufsbildunsgbereich in Form eines Projektes in Zusammenarbeit mit dem BUND Stutensee und der örtlichen Streuobstwieseninitiative durchführen wird. Hier werden Teilnehmer*innen des Berufsbildunsgbereichs in der Pflege von Streuobstwiesen geschult und können dies in der Praxis erproben. Ziele sind die Qualifizierung von HWK-Beschäftigten im Bereich nachhaltiger Landschaftspflege, ggf. mit der Entwicklung entsprechender Qualitätsbausteine in der Fachgruppe Berufliche Bildung, die Bildung von Nachwuchs für den Garten- und Landschaftsbereich der HWK sowie die Förderung von Teilhabe in der Szene der Obst- und Gartenbauvereine und die Bewusstseinsbildung für nachhaltige Landschaftspflege. Schwerpunkt | Projektmanagement für die Gesellschaft 31 PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL · 33. Jahrgang · 01/ 2022 DOI 10.24053/ PM-2022-0010 Wie könnte eine bessere Inklusion in der Gesellschaft mit Hilfe von Projekten aussehen? Gibt es dazu ggf. schon Beispiele? Inklusion kann dadurch gefördert werden, indem mehr Kooperationen, beispielsweise durch Netzwerkarbeit, in Form von Projekten entstehen. Dadurch entstehen Möglichkeiten in den Bereichen Bildung, Arbeit, Wohnen oder Freizeit, die vorher nicht unbedingt denkbar waren. Projekte, die erst einmal für einen gewissen Zeitraum und einem Ziel ausgerichtet sind, bieten die Möglichkeit, sich an etwas Neues auszuprobieren und mögliche Hürden zu senken. Nach einem Projekt kann eine Evaluation zeigen, ob dieses in der Form oder angepasst als dauerhaftes inklusives Angebot bestehen kann. Ein Beispiel ist die inklusive Theatergruppe D! E SP! NNER am Sandkorntheater, die als Theaterprojekt im Rahmen des Europäischen Jahres der Menschen mit Behinderung gegründet wurden und nun bereits seit fast 20 Jahren inklusive Theaterarbeit machen. Im Inklusionsunternehmen worKA gGmbh entwickelte sich der Geschäftsbereich Digitalisierung aus einem Projekt heraus: die Stadt Karlsruhe wollte vor einigen Jahren erproben, ob der sich der über 100 Jahre entwickelte Aktenbestand des Tiefbauamtes digitalisieren lässt. Zunächst wurde mit einer kleinen Gruppe von Inklusionsmitarbeiter*innen über einen begrenzten Zeitraum hinweg ‚probiert‘, wie sich das realisieren lässt. Aus diesem Projekt heraus ist eine Arbeitsgruppe im Tiefbauamt entstanden, eine weitere in der Archivierung des Landratsamtes mit ähnlicher Fragestellung und im vergangenen Jahr eine dritte Arbeitsgruppe, die diese Arbeiten nun für Kundensysteme der Industrie anbietet und die sich am eigenen Standort der worKA angesiedelt hat. So sind aus anfänglich 2-3 Projektplätzen inzwischen mehr als 10 feste Arbeitsplätze entstanden. Julia Strang (M. A.) Personalreferentin mit Schwerpunkt Gesundheitsmanagement & Fort- und Weiterbildung Michael Auen Diplom Sozialpädagoge (FH) 1. Vorstand der Lebenshilfe Karlsruhe, Ettlingen und Umgebung e. V., Hauptgeschäftsführer HWK gGmbH, Geschäftsführer worKA, gGmbH Interview mit Alex Talmon-l'Armée Alex Talmon-l‘Armée „Für Projektmanager wichtig ist technisches Wissen, interkulturelles Verständnis und Akzeptanz“ Welche Berufsbezeichnung passt am ehesten auf das, was Sie derzeit in der ganzen Welt für die Gesellschaft tun? Arbeitsplatzschaffer und Migrationsverhinderer auf Programmebene bzw. Direktor für technisches Engineering und Evaluator auf Projektebene. Welchen Beitrag leisten Sie mit den Projekten für die jeweilige Gesellschaft bzw. die Gemeinschaft vor Ort? Primär geht es um das Schaffen von 100.000 neuen Arbeitsplätzen in acht afrikanischen Ländern, finanziert durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und implementiert durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Sekundär geht es darum, durch die Schaffung dieser Arbeitsplätze Migration zu verhindern. Die Zielgruppen unseres Programms sind sowohl private wie auch öffentliche Betriebe und Institutionen, die nachweislich keine Finanzierung durch lokale Banken bekommen. Durch nicht rückzahlbare Zuschüsse wird diesen die Möglichkeit gegeben, Projekte durchzuführen und damit Arbeitsplätze zu schaffen. Welche Rolle spielen generell Projekte bzw. Programme im Rahmen der internationalen Entwicklungshilfe? Meiner Meinung nach haben Projekte bzw. Programme der internationalen Entwicklungshilfe mindestens zwei Zwecke. Erstens eine Verbesserung der Lebensumstände der Zielbevölkerung und zweitens das Verhindern von Auswirkungen auf den Geldgeber. Diese Auswirkungen sind oft Migration. Es ist günstiger Schulprogramme, Ausbildungsprogramme, Arbeitsplätze, inklusive nötiger Infrastruktur, zu schaffen, als Menschen z. B. in Westeuropa anzusiedeln. Was ist das Besondere beim Projektmanagement? Gibt es spezielle Standards zu beachten und wie lernt man diese? Das Besondere beim Projektmanagement ist sicherlich, dass es unterschiedliche Auffassungen und Verständnisse gibt. Zum einen erreichen uns Projektanträge, die nicht reif und in Schwerpunkt | Projektmanagement für die Gesellschaft 32 PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL · 33. Jahrgang · 01/ 2022 DOI 10.24053/ PM-2022-0010 ihrer eingereichten Form finanzierbar sind, zum anderen fehlen Unterlagen oder Dokumente sind nicht legitimiert. Etwa 90-95 % der Projektanträge werden nicht finanziert, jedoch nicht aus Geldmangel. Dies zeigt, dass die durchaus detaillierten Bewerbungsrichtlinien entweder nicht verstanden werden oder nicht verstanden werden wollen. Zweiteres verschwendet die Zeit des Antragstellers und der Evaluationen. Während der Projektimplementierung kommt es hauptsächlich zu Herausforderungen in der Beschaffung und der Durchführung zu den geforderten Standards (u. a. KfW). Die Projekte werden teilweise durch die Zuschussempfänger finanziert, der andere Teil durch Geldgeber. Der Zuschussempfänger kann seine Beschaffungsaktivitäten selbst vornehmen (oft in Form einer Direktvergabe), für die von internationalen Entwicklungsbanken finanzierten Aktivitäten müssen jedoch deren Richtlinien angewandt werden. Diese sind in der Regel aufwendiger und kostspieliger, was bei den meisten Projektanträgen nicht berücksichtigt wurde. Ein weiterer Punkt bei der Durchführung ist, dass z. B. Gesundheits- und Sicherheitsstandards nicht in der geforderten Form (z. B. Einhaltung von Richtlinien der Industry Foundation Classes (IFC)) angewandt werden, zum Teil aus Unkenntnis, zum Teil aus Kostengründen. Welche Kompetenzen sind für Projektmanager besonders wichtig und wie eignet sich jemand diese in der Praxis an? Für Projektmanager wichtig ist, neben dem in Bildungsanstalten angeeigneten technischen Wissen, interkulturelles Verständnis und Akzeptanz- - Arroganz in jeglicher Form ist kontraproduktiv. Weiterhin ist es wichtig mit den Durchführenden in einem Land kommunizieren zu können, also Interpretation von Körpersprache, Bereitschaft zum Verstehen und zuzuhören, Geduld beim Zuhören und Erklären, sowie idealerweise Kenntnisse einer gemeinsamen Sprache. All dies kann man sich theoretisch aneignen, man muss es aber in der Praxis lernen, über Jahre und Jahrzehnte. Es ist auch wichtig, dass man sich mental auf die Aufgabe und die Umgebung einstellt. Dies ist natürlich umso einfacher, wenn man ähnliche Situation schon erlebt hat und auf diese Erfahrung(en) zurückgreifen kann. Ich erinnere mich gut an einen jungen Projektmanager, den ich nach Gaza gefahren und dort in einem schönen Hotel, nach einem leckeren Essen auf der Terrasse am Meer zurückgelassen habe, um wieder nach Jerusalem zu fahren. Er bekam in der Nacht solche Panikattacken, dass wir ihn am nächsten Morgen evakuieren mussten und er schließlich wieder in sein Heimatland zurückflog. Wie werden die Belange der Menschen vor Ort bei den Projekten und im Projektmanagement berücksichtigt? Die Belange der Menschen vor Ort werden berücksichtigt, indem man zum einen Bedürfnisse bespricht und darauf Projekte entwickelt und abstimmt, anstatt ‚Lösungen‘ aufzuoktroyieren. Nur so generiert man Akzeptanz und Eigentümerschaft (engl.: ownership ). Zum anderen muss eben das Projetmanagement so erfolgen, dass man die Leute ‚mitnimmt‘, das heißt, dass sie verstehen, was man macht und wie man es macht und wieso. Man muss Fähigkeiten für das Projektma- Alex Talmon-l‘Armée studierte an der FH Regensburg Architektur, wechselte später zum Bauingenieurwesen und schloss 1994 als Dipl. Ing. (FH) ab. 2001 absolvierte er noch einen MSc Desaster Management. Eher zufällig begann er im Januar 1996 einen dreimonatigen Job bei einer humanitären Organisation in Bosnien, aus der dann vor Ort ein Einsatz von insgesamt 4,5 Jahren wurde und ihn bis heute mit Projekten in mehr als 30 Länder auf vier Kontinenten gebracht hat. Als Projektleiter arbeitet er mit multikulturellen Teams, Programmen und Projekten im Bereich von Desaster und Risikomanagement, Response und Wiederaufbau, Schadensaufnahme nach Katastrophen, IT & ICT für Desaster Management, Aufbau und Wiederaufbau von sozialer Infrastruktur, Entwickeln und Evaluierung von verschiedensten Aufbauprogrammen, Vertragsmanagement, Machbarkeitsstudien etc. Alexander Talmon-l‘Armée eMail: alexander.talmon@ife-invest.com Mehr zu der Initiative: https: / / invest-for-jobs.com / en / investing-for-employment#top Projekte: https: / / invest-for-jobs.com / en / projects nagement bilden und darf / kann eben nicht verlangen, dass alle Parteien dasselbe Verständnis und dieselben Kenntnisse besitzen. Gibt es ein herausragendes Beispiel für den gesellschaftlichen Beitrag, den Sie mit Projekten für die Menschen erreichen konnten? Mein erstes Projekt in der Entwicklungszusammenarbeit war 1996 und den folgenden Jahren in Bosnien. Ich kam zwei Monate nach dem Dayton Abkommen in Sarajevo an und baute in den folgenden Monaten eine Bauabteilung für eine Nichtregierungsorganisation auf. Wir bauten unter meiner Leitung 860 zerschossene Häuser wieder auf, 56 Schulen und Kindergärten, sowie 10 Kliniken und Gesundheitseinrichtungen, inklusiv Wasser, Strom, Heizung. Wir reparierten auch 3200 Wohnungen, die beschossen und beschädigt wurden. Dies ermöglichte tausenden von Personen in ihre ehemaligen Unterkünfte zurückzukehren oder diese mit ethnisch anderen zu tauschen, damit beide dort leben können, wo sie sich sicher und wohlfühlen. Ein anderes Beispiel war die Implementierung von 764 Mikroprojekten (u. a. Krankenstationen, Schulerweiterungen, Wassertürme und Bohrlöcher, Gemeindehallen, landwirtschaftliche Gebäude und Märkte) in acht Staaten des Nigerdeltas in Nigeria. Diese 764 Gemeinden unterliefen einem mehrjährigen konsultativen Prozess, durchgeführt von einer Anthropologin, zur Identifizierung der Priorität jeder Gemeinde. Die Baudurchführung mit all seinen Herausforderungen unterlag dann mir und einem Team von lokalen Architekten und Ingenieuren. Wiederum wurden (hoffentlich! ) die Lebensbedingungen von tausenden von Menschen verbessert. Wie kann die GPM und die im Rahmen des Verbandes organisierten Projektmanager Entwicklungshilfeprojekte unterstützen? Anzudenken wäre zum Beispiel ein Training von internationalen Projektmanagern, entweder bevor diese in ein Projektland gehen oder wenn sie bereits dort sind (online). Dies könnte Schwerpunkt | Projektmanagement für die Gesellschaft 33 PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL · 33. Jahrgang · 01/ 2022 DOI 10.24053/ PM-2022-0010 zum einen humanitären Organisationen angeboten werde, oder auch Consulting Firmen. Auf lokaler Ebene kann, durch zuvor genannte Organisationen, ein Projektmanagement-Training für nationale Mitarbeiter angeboten werden. In einem späteren Schritt kann es eine Zertifizierung geben, die von Geldgebern, die Durchführungsorganisationen anhand der Lebensläufe der potenziellen Mitarbeiter bewerten, verlangt oder zumindest mit zusätzlichen Punkten bewertet wird. Es ist auch vorstellbar, dass in der GPM organisierte Projektmanager Kurzzeiteinsätze machen, um Prozesse vor Ort zu untersuchen, zu bewerten und zu verbessern. Welche Bedeutung kommt den Entwicklungshilfeprojekten in Zukunft zu? Spielt das auch in Deutschland eine wichtige Rolle? Deutschland ist, nach den USA, der größte Geldgeber in der Entwicklungshilfe mit über 23 Milliarden USD (2020). Dies zeigt die Bedeutung der Entwicklungshilfe in und für Deutschland. Die Zielländer der neuen Bundesregierung mögen sich ändern, die Größenordnung der Zuwendung wird aber auch in den folgenden Jahren sicher gleichbleiben. Project Office ist Enterprise-Software für beeindruckende Projekte wie den Gotthard- Basistunnel. Agiles Teamwork und hohe Prozesssicherheit verbinden sich dabei zu konsequent hybridem Projektmanagement. Mit agilen Elementen wie Task Boards, Issues und Activities machen Sie Ihre Teams schneller und produktiver. Bewährte Elemente wie die Planung der Ecktermine liefern zuverlässige Leitplanken. Erfolgreiche Projekte durch verlässliche Prozesse und bessere Teamarbeit Engineering success - the agile way WEBCAST | Digitale Kollaboration mit Project Office Mit zielführenden Informationen die digitale Kollaboration in Projekten optimal gestalten https: / / bit.ly/ 3fwWtGF energizing great minds contact-sofware.com Anzeige