eJournals PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL 33/4

PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL
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2941-0878
2941-0886
UVK Verlag Tübingen
10.24053/PM-2022-0065
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2022
334 GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.

Projektauftraggeber. Eine Rolle zu wichtig für die zweite Reihe

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2022
Steffen Scheurer
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2 PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL · 33. Jahrgang · 04/ 2022 DOI 10.24053/ PM-2022-0065 Projektauftraggeber. Eine Rolle zu wichtig für die zweite Reihe EDITORIAL Liebe Leserinnen und Leser, die Rollen von Projektleitern und Projektleiterinnen, Scrum Mastern, Product Ownern sowie der Projektteammitglieder sind uns vertraut. Es wurde in zahllosen Publikationen diskutiert und dargestellt, welche Bedeutung diese Rollen haben, wie sie miteinander im Rahmen der Projektabwicklung interagieren, welche Beiträge sie erbringen sollten, in welcher Verantwortung sie stehen und wie sie optimal zum Projekterfolg beitragen können. Eine Rolle, die jedoch kaum je im Mittelpunkt steht, ist die Rolle des Projektauftraggebers bzw. Projektsponsors. Dies aber vollkommen zu Unrecht! Wie groß der Anteil dieser Rolle am Projekterfolg ist, wurde bereits in diversen Studien hervorgehoben. Die Rolle kann von einzelnen Personen, aus dem Senior Management oder aber von einem ganzen Gremium wie einem Lenkungsausschuss übernommen werden. Die Fachgruppe „PM goes Boardroom“ weist immer wieder auf die hohe Bedeutung dieser Rolle für den Projekterfolg hin. [1] Auf die Impulse dieser Fachgruppe geht auch dieser Heftschwerpunkt zurück. Wir beleuchten, welche Aufgaben und Herausforderungen mit dieser Rolle verbunden sind. Lesen Sie zur Einführung in das Schwerpunktthema den Beitrag von den Mitgliedern der Fachgruppe „PM goes Boardroom“, Michael Atzor, Michael Boxheimer, Thomas Hunziker, Gerhard Ortner, Christian Rudischer und Hartmut Wenzler . Um die unterschiedlichen Facetten der Rolle etwas stärker zu verdeutlichen haben wir zwei Interviews mit Projektauftraggebern geführt. Andreas Brunner , Leiter Ausbau- und Erneuerungsprojekte, und Mitglied der Geschäftsleitung SBB Infrastruktur erklärt im Interview mit Oliver Steeger , welche Rolle und Aufgaben seine Lenkungsausschüsse haben und wie diese zum Projekterfolg beitragen. Im zweiten Interview gibt Mark Kreuscher , Geschäftsbereichsleiter Netze und Prokurist bei der STADTWERK AM SEE GmbH & Co. KG Einblick in seine Rolle als interner Projektauftraggeber für ein Projekt zur Erneuerung des Geoinformationssystems des Stadtwerks. Zusätzlich zur theoretischen Fundierung des Schwerpunktthemas „Projektauftraggeber“ hat die Fachgruppe „PM goes Boardroom“ zwei Workshopkonzepte entwickelt, in denen sich Verantwortliche für große Investitionsprojekte einerseits und für interne IT-Projekte andererseits regelmäßig treffen. Von den im Rahmen dieser Workshops entwickelten Konzepte berichtet Dorothee Feldmüller in ihrem Beitrag. Neben dem internen Projektauftraggeber lohnt es sich, auch einen Blick auf den externen Projektauftraggeber zu werfen. Diese Perspektive erörtern Hasso Reschke und Gregor Oleniczak in ihrem Beitrag vor allem aus der Perspektive des Commercial Project Managements. Gero Lomnitz ist in diesem Schwerpunkt mit zwei Beiträgen aus unterschiedlichen Perspektiven vertreten. Aus der Perspektive von Projektleitern empfiehlt er besser nicht per se von einem idealen Projektauftraggeber auszugehen, und sich so vor Selbsttäuschungen und damit einhergehenden Irrtümern zu schützen. Im zweiten Beitrag erläutert er das Konzept der Projektdiagnose und welchen Nutzen ProjektauftraggeberInnen von einer professionell durchgeführten Projektdiagnose haben können. Über unseren Schwerpunkt hinaus erklären Patrick Huiber und Robert Korn, welche Beiträge ein systemisch-agiles Change-Management leisten kann, um mit typischen Herausforderungen des Projektmanagements wie Unsicherheit, intransparenter Kommunikation und zähen Prozessen umzugehen. Zudem berichtet Sarah-Janina Khayati in einem Interview mit Johanna Sieben über das Creative Bureaucracy Festival, das als das größte internationale Festival für Verwaltungsinnovation unter Beteiligung der GPM in Berlin stattfand. Im Mai 2022 hat die PM-ZERT, die unabhängige Zertifizierungsstelle der GPM, ihr 100.000. Zertifikat nach dem IPMA Standard ausgestellt. Die GPM und die PM-ZERT gratulieren Linda Kröger , die sich neben bestandener IPMA Level C Prüfung auch über den Titel „100.000. Zertifikatsinhaberin“ freuen darf. Im Interview erzählt die IT-Projektleiterin was Projektmanagement für sie persönlich bedeutet und wohin sich diese Disziplin ihrer Meinung nach entwickeln sollte. Nach der Corona-bedingten Auszeit konnte in diesem Jahr das PM Forum wieder live in Leipzig stattfinden. Die Teilnehmer genossen das vielfältige Angebot an den zwei Tagen. Wir berichten in diesem Heft über die Veranstaltung und lassen Sie mit Bild-Impressionen an der Atmosphäre teilhaben. Zugleich stellen Ihnen in diesem und im nächsten Heft die Referenten des PM Forums in kurzen Beiträgen die Inhalte Ihrer Workshops vor. Wir hoffen, dass Sie etwas Appetit entwickeln und wollen hiermit gleich auf den zweiten Teil des PM Forums hinweisen, der am 10. -11. 11. 2022 In digitaler Form stattfinden wird. Direkt im Anschluss an das PM Forum fand in diesem Jahr die GPM Aktiv statt, in der sich der neue Präsident Prof. Dr. Peter Thuy den aktiven GPM Mitgliedern vorstellte und diese sich zusammen mit ihm zwei Tage lang mit der Zukunft der GPM befassten. Auch hierüber finden Sie einen kurzen Bericht. Zudem haben wir diese Veranstaltungen zum Anlass genommen und den neuen Präsidenten der GPM in Leipzig um ein Interview gebeten. In diesem Interview mit Steffen Scheurer und Oliver Steeger gibt Peter Thuy einen ersten Einblick in seine Ziele für die GPM. Wir wünschen dem neuen Präsidenten viel Spaß bei seiner neuen Aufgabe und allzeit eine glückliche Hand für die GPM. Ihr Steffen Scheurer [1] Vgl. hierzu: Feldmüller, D.; Hunziker, T.; Ortner, G.; Rudischer, C. in Heft 3 PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL 2020, S. 55 ff. pm_04_2022.indb 2 pm_04_2022.indb 2 02.09.2022 13: 52: 53 02.09.2022 13: 52: 53