eJournals PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL 34/1

PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL
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2941-0878
2941-0886
UVK Verlag Tübingen
10.24053/PM-2023-0011
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2023
341 GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.

Rückblick auf den Zukunftskongress 2022

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2023
Maximilian Hahn
René Mittelstädt
Der Zukunftskongress „Staat & Verwaltung“ ist für die GPM seit mehreren Jahren einer der wichtigsten Termine im Kalender. Der von der Wegweiser Media & Conferences GmbH ausgerichtete Fachkongress steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums des Innern und für Heimat und fokussiert relevante Themen im Kontext Staatsmodernisierung sowie Digitalisierung. Die GPM beteiligt sich seit jeher als Hauptpartnerin und kann so deutliche Akzente auf der Agenda des Kongresses setzen – denn Projektmanagement ist ein Schlüssel zur Lösung und Umsetzung großer Zukunftsaufgaben auf allen staatlichen Ebenen. Der Zukunftskongress 2022 zeigte, dass der Bedarf an professionellen Projektmanagement im Zuge des Klimawandels, der Corona-Pandemie aber auch des Ukraine-Kriegs in der Verwaltung groß ist und Best-Practices als Leuchttürme eine große Strahlkraft besitzen.
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57 PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL · 34. Jahrgang · 01/ 2023 DOI 10.24053/ PM-2023-0011 Mit Projekten Deutschlands Zukunft gestalten Rückblick auf den Zukunftskongress 2022 Maximilian Hahn (Politischer Referent seit 2021), René Mittelstädt (Sprecher Public Affairs seit 2022) Der Zukunftskongress „Staat & Verwaltung“ ist für die GPM seit mehreren Jahren einer der wichtigsten Termine im Kalender. Der von der Wegweiser Media & Conferences GmbH ausgerichtete Fachkongress steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums des Innern und für Heimat und fokussiert relevante Themen im Kontext Staatsmodernisierung sowie Digitalisierung. Die GPM beteiligt sich seit jeher als Hauptpartnerin und kann so deutliche Akzente auf der Agenda des Kongresses setzen- - denn Projektmanagement ist ein Schlüssel zur Lösung und Umsetzung großer Zukunftsaufgaben auf allen staatlichen Ebenen. Der Zukunftskongress 2022 zeigte, dass der Bedarf an professionellen Projektmanagement im Zuge des Klimawandels, der Corona-Pandemie aber auch des Ukraine-Kriegs in der Verwaltung groß ist und Best-Practices als Leuchttürme eine große Strahlkraft besitzen. Nach der pandemiebedingten Pause von Präsenz-Veranstaltungen konnte der Zukunftskongress 2022 wieder in einem gewohnten Rahmen im Schatten des Berliner Fernsehturms stattfinden. Mit rund 2.000 Teilnehmenden aus Politik, Öffentlicher Verwaltung und Wirtschaft, 425 Referierenden sowie 141 Programmpunkten konnten im Berliner BCC viele wichtige Impulse gesetzt werden. Die GPM fokussierte am ersten Kongresstag mit ihrem Projekt-Governance-Forum die allgemeinen Rahmenbedingungen für Projekte und Projektmanagement im Kontext der Verwaltungsdigitalisierung. Dazu kamen im Zuge des Forums mehrere hochrangige Vertreterinnen und Vertreter von der Kommunal-, Landes- und Bundesebene zusammen, u. a. Christoph Verenkotte (Präsident des Bundesverwaltungsamts), Dr. Ralf Kleindiek (Chief Digital Officer des Landes Berlin) und Dr. Beate Ginzel (Referatsleiterin „Digitale Stadt“, Stadt Leipzig). Initiiert wurde das Forum mit einem Impuls von Christian Pfromm (Chief Digital Officer Hamburg) und Felix Scholz (Bereichsleiter bei der Hamburg Port Authority), welche die Digitalstrategie der Freien und Hansestadt Hamburg vorstellten. Anhand der Digitalstrategie skizzierten die Impulsgeber, wie es gelingen kann die Transformationspotenziale der Digitalisierung im Sinne einer bestmöglichen Lebensqualität und Teilhabe auszuschöpfen. Hierfür zogen sie als Leuchtturmprojekt die Digitalisierung des Planens und Bauens in Hamburg durch das Building Information Modelling (BIM) heran. Die Hansestadt hat in diesem Kontext ein Programm- und Projektmanagement etabliert, um alle Digitalisierungsaktivitäten in diesem Bereich zu harmonisieren. Die Teilnehmenden des Forums diskutierten die Rahmenbedingungen für Digitalisierungsprojekte in der öffentlichen Verwaltung. V.l.n.r.: Christian Pfromm, Dr. Beate Ginzel, Dr. Ralf Kleindiek, Christoph Verenkotte, Norman Heydenreich GPM intern | Rückblick auf den Zukunftskongress 2022 58 PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL · 34. Jahrgang · 01/ 2023 DOI 10.24053/ PM-2023-0011 In der anschließenden Diskussionsrunde, welche von Norman Heydenreich (Hauptstadtrepräsentant der GPM von 2013 bis 2017) moderiert wurde, berichteten die Teilnehmenden von verschiedenen Erfahrungen aus ihren Häusern. Dr. Ralf Kleindiek unterstrich, dass eine erfolgreiche Digitalisierung der Verwaltung eng mit dem Thema Kulturwandel verknüpft sei. Unter diesen Umständen plädierte der Chief Digital Officer von Berlin für Change Agents in jeder Behörde und für Führungskräfte, die eine Fehlerkultur leben und als Lernkultur verstehen. Dies sei Grundlage, um optimale Rahmenbedingungen für Digitalisierungsprojekte zu schaffen. Daran anknüpfend illustrierte Dr. Beate Ginzel die Arbeit des Referats Digitale Stadt, welches fach- und sektorübergreifende Digitalisierungsprojekte in der Stadt Leipzig anstößt und umsetzt. Auch Christoph Verenkotte berichtete, wie sich das BVA im Zuge der Digitalisierung und Projektisierung aufstellt und welche Rolle es dabei für die Bundesverwaltung spielt. Am zweiten Kongresstag setzte die GPM den Schwerpunkt auf das kommunale Projektmanagement. In Kooperation mit der KGSt tauschten sich in einem Best-Practice-Dialog zum Thema „Kommunen können Projekte“ Dr. Ulrich Keilmann (Direktor, Hessischer Rechnungshof) und Hendrik Ewens (Referent Organisations- und Informationsmanagement, KGSt) zu den speziellen Herausforderungen und Bedürfnissen von Kommunen im Bereich des Projektmanagements aus. Kommunales Projektmanagement zeichne sich insbesondere durch einmalige Aufgaben, wie z. B. dem Bau von Impfzentren, der Unterbringung von Geflüchteten oder auch bei der Umsetzung des OZG aus, so Ewens. In diesem Zuge warb Ewens dafür, für den Anfang einfache Projektstrukturen in den Kommunen zu errichten und zudem die internen PM- Kompetenzen auszubauen. Beide Referenten betonten zudem die Relevanz der interkommunalen Zusammenarbeit im Sinne eines Erfahrungsaustausches. „Nicht jede Kommune muss das Rad neu erfinden“, so Dr. Keilmann. Essenziell sei einerseits eine Skalierbarkeit von Projektstrukturen je nach Größe der Kommune, andererseits auch ein einheitliches Vorgehen durch Leitfäden im Bereich Projektmanagement und Digitalisierung. Felix Scholz (Hamburg Port Authority) erläutert das Vorgehen der Stadt Hamburg im Bereich der Digitalisierung des Planens und Bauen Dr. Ulrich Keilmann (Hessischer Rechnungshof), l. und Hendrik Ewens (KGSt), r. tauschen sich unter Moderation von Norman Heydenreich zu kommunalem PM aus GPM intern | Rückblick auf den Zukunftskongress 2022 Ulrich Engelmann, Martin Baumann Zielführend moderieren Kompetenzen - Methoden - Wege zum Gesprächserfolg 1., Auflage 2022, 438 Seiten €[D] 34,90 ISBN 978-3-8252-5689-0 eISBN 978-3-8385-5689-5 In der Teamarbeit wird Moderation zum Erfolgsfaktor, der jedoch häufig unterschätzt wird. Ausgehend vom persönlichen Kompetenzniveau verknüpft dieses Buch Grundlagen und Methoden zu Wegen, um Ihre persönliche Entwicklung individuell zu begleiten: Einsteiger: innen finden hilfreiche Checklisten und Basistechniken für ihre ersten Moderationen, Fortgeschrittene wertvolle Praxistipps und Methoden für den Ausbau ihrer Moderationskompetenz. Profis schließlich genießen eine raffinierte Aussicht auf weniger bekannte Techniken und neue Anwendungen. Weiterführende Exkurse zum Meeting-Management und zur Online-Moderation runden den Anwendungshorizont ab. Ob in Beruf, Studium oder Ehrenamt - derart ausgestattet gelingen Ihre eigene sowie die Entwicklung Ihres Teams durch zielführende Moderation. Anzeige Zum Abschluss veranstaltete die GPM am letzten Tag des Zukunftskongresses in Zusammenarbeit mit dem Bundesverwaltungsamt eine interaktive Praxiswerkstatt zu dem Thema „PMO: So geht mehr Handlungssouveränität in Projekten“. An einzelnen „Markständen“ konnten sich die Teilnehmenden zum Thema Projektmanagement-Offices informieren und dabei erfahren, dass die Einführung eines PMO einen direkten Einfluss auf den Organisationserfolg hat. Die Teilnehmenden erhielten dabei Input von Vertreterinnen und Vertretern des Bundesverwaltungsamtes, der Beschaffungsbehörde der Bundeswehr (BAAINBw) und der Hamburg Port Authority und konnten individuelle Fragen zu den PM-Herausforderungen in ihren Organisationen stellen. Parallel zum Hauptprogramm standen Hauptamtliche und ehrenamtlich Aktive am GPM Infostand Interessierten Rede und Antwort. So konnten nicht nur Inhalte vertieft werden, sondern auch neue Kontakte geknüpft werden. Auch in diesem Jahr wird sich die GPM wieder als Hauptpartnerin beim 9. Zukunftskongress Staat & Verwaltung beteiligen, der vom 19. -21. 06. 2023 abermals in der Bundeshauptstadt stattfinden wird. Zu seinem zehnjährigen Jubiläum wird sich der Kongress erstmalig in einem neuen Gewand zeigen und an den Berliner Westhafen in das WECC Westhafen Event & Convention Center ziehen. Mit dem Wechsel der Location soll ein neuartiger Raum für Austausch und Begegnung zu den großen Modernisierungsaufgaben unserer Gesellschaft geschaffen werden. Es wird neue spannende Formate geben, doch eines wird gleichbleiben- - die hohe Relevanz der Themen für unseren Staat und seine Verwaltung. Mitarbeitende der GPM aus der Hauptstadtrepräsentanz Berlin und der Hauptgeschäftsstelle Nürnberg am GPM-Stand. v.l.n.r.: Nadia Saoudi, Antonija Radivojevic, Maximilian Hahn, Sarah Khayati, René Mittelstädt, Sabine Kapsammer, Virginia Müller