PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL
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UVK Verlag Tübingen
10.24053/PM-2024-0001
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2024
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GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.Digitalisierung und KI im Projektmanagement
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2024
Steffen Scheurer
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2 PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL · 35. Jahrgang · 01/ 2024 DOI 10.24053/ PM-2024-0001 Liebe Leserinnen und Leser, mit dem Start von ChatGPT ist das Thema Künstliche Intelligenz (KI) schlagartig ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Dabei sehen wir mit ChatGPT nur die „Spitze des Eisbergs“. Längst haben digitale Technologien und KI begonnen, alle Lebensbereiche zu durchdringen. Die rasante Entwicklung der Digitalisierung und der KI revolutioniert derzeit auch das Projektmanagement und eröffnet neue Möglichkeiten Projekte effizienter und erfolgreicher zu gestalten. Effizienzvorteile ergeben sich aus der Automatisierung vieler Routinetätigkeiten: beispielsweise der Erstellung von Berichten, der Zuweisung von Ressourcen oder der Überwachung von Zeitplänen. Solche Aufgaben können heute schon durch intelligente Algorithmen erledigt werden. Durch den Einsatz von Echtzeitdaten und durch KI-gestützte Analysen können frühzeitig Muster und Trends identifiziert werden, die auf Chancen oder Risiken in Projekten hindeuten. Damit werden fundiertere Entscheidungen möglich, die den Projekterfolg sichern oder sogar steigern helfen. Darüber hinaus verbessern digitale Tools und Plattformen auch die Kommunikation und Zusammenarbeit, etwa für Projektteams, die über Kontinente verteilt sind. Die Nutzung von Digitalisierung und KI im Projektmanagement bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich. Mit dem Einsatz von KI ändern sich Arbeitsabläufe und Aufgaben der Mitarbeiter. Darauf müssen sie mit Schulungen vorbereitet werden: Mitarbeiter müssen lernen, wie mit KI-Systemen kommuniziert wird und wie man die von ihnen generierten Erkenntnisse interpretiert und verwenden kann. Außerdem wirft der Einsatz von KI ethische Fragen auf, insbesondere hinsichtlich Entscheidungsfindung, möglicher Biases und denkbarer Diskriminierung. Auch die Fragen der Datensouveränität und des Datenschutzes müssen geklärt werden. Nicht zuletzt das sich schnell verändernde rechtliche Umfeld birgt Herausforderungen. Insgesamt gesehen: Digitalisierung und KI sind im Projektmanagement inzwischen unverzichtbare Werkzeuge. Sie helfen, die Wettbewerbsfähigkeit in Projekten zu steigern, Projekte effizienter und effektiver zu managen-- mit einem Wort: langfristig erfolgreich zu sein. Wir werden in diesem Heft unterschiedliche Facetten der Digitalisierung und des Einsatzes von KI im Projektmanagement beleuchten. Starten wir mit einem Einblick in die Digitalisierungsprojekte der Stadt Hamburg. René Binnewerg und Marina Zöfeld leiten das DigiLab des LSBG. Sie wirken durch Digitalisierungsprojekte daran mit, Mobilität und Verkehr in Hamburg in ein neues Zeitalter zu führen. Lesen Sie dazu unseren Report und unser Interview. Martin Barth und Margit Sarstedt zeigen in ihrem Beitrag, wie die Projektcharakteristik das Potenzial der KI-Einsatzmöglichkeiten determiniert. Vivien-Jana Gaida und Mahir Kulalic erklären die vielfältigen Unterstützungsmöglichkeiten von KI in Projektmanagement-Tools. Wie indes die Digitalisierung praktisch das Arbeiten in Projekten revolutioniert- - dies zeigen Clemens Drilling und Helmut Klausing am Beispiel von MS Teams und KI. Beim Einsatz von generativen KI-Systemen ist besonders darauf zu achten, dass sensible Daten nicht abfließen oder missbraucht werden; auch rechtliche Probleme dürfen nicht auftreten. Ralf Schweifler und Harald Wehnes legen Handlungsempfehlungen zur Auswahl und Nutzung von KI-Systemen vor. Christian Bernert untersucht, wie Deutschland seine Startup-Landschaft umgestalten und KI-Unternehmen effektiv unterstützen kann. Er zeigt Wege, wie die Unterstützung deutscher KI-Start-ups ähnlich erfolgreich werden kann wie in den USA. Vincent Lächelt, Jose Arroyo Portillo und Timo Braun betrachten in ihrem Beitrag die typischen Prozessschritte im Risikomanagement und untersuchen, welche Potenziale und Herausforderungen der Einsatz von KI in den jeweiligen Prozessschritten mit sich bringt. Michael Boxheimer gibt in seinem Beitrag einen Überblick, wie KI die Projektmanagement Governance unterstützen kann und welche Einsatzfelder vorhanden sind. China strebt eine globale Rolle im Bereich der Forschung und Entwicklung an. Staatliche Förderprogramme in Schlüsselbereichen sollen China zum Innovationsführer in vielen Bereichen machen, unter anderem auch in der KI der nächsten Generation. Welche Rolle dabei das Projektmanagement in China spielen kann, untersucht Karl Waldkirch in seinem Beitrag. Darüber hinaus berichten wir aus der GPM. Lesen Sie zu den Aktivitäten der GPM den Bericht sowie das Interview von Maximilian Hahn zum KGSt-Forum. Es handelt sich um den größten Kommunalkongress Deutschlands. Anne Hoffmeister, Antje Leitert, Peter Pürckhauer und Jürgen Uhlig-Schoenian berichten in ihrem Beitrag über die erstmalige Vergabe des Siegels „Projektorientierte Schule“ (POSCH) an drei berufsbildende und eine allgemeinbildende Schule. Abschließend berichtet Nadia Saoudi über die Baumspendenaktion der GPM anlässlich der Mitglieder-Jubiläen 2023. Künstliche Intelligenz - das Schwerpunktthema des aktuellen Heftes-- wird uns in den kommenden Jahren noch vielfach beschäftigen. Ich hoffe, Sie werden in unserem Heft interessante Aspekte zur Digitalisierung und zur Verwendung der KI im Projektmanagement für sich entdecken. Vielleicht können Sie sogar die eine oder andere Anregung für den zukünftigen Einsatz in ihren Projekten mitnehmen. Dies würde mich sehr freuen. Ich wünsche Ihnen auch im Jahr 2024 interessante und erfolgreiche Projekte! Ihr Steffen Scheurer Editorial Digitalisierung und KI im Projektmanagement
