eJournals PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL 35/2

PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL
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2941-0886
UVK Verlag Tübingen
10.24053/PM-2024-0034
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2024
352 GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.

Duale Karriere – Projektmanagement ohne Projekt, aber mit Aussicht auf doppelten Erfolg

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2024
Steffen Rietz
Sandra Paruszewski
Projekte werden immer mehr und größer. Das Wort ‚Projekt‘ wird inflationär auch für andere Herausforderungen verwendet. Und Methoden professionellen Projektmanagements werden auch vielfach außerhalb klassischer Projektarbeit angewendet. Letzteres hat an der Hochschule Offenburg die Auswertung der Erfahrungswerte im Umfeld der sogenannten ‚Dualen Karriere‘ nachweisen können. Die mehrjährige Kombination einer Karriere im Leistungssport mit einer akademischen Ausbildung ist kein Projekt, aber durch den bevorzugten Einsatz von Planungs- und Steuerungsinstrumenten des Projektmanagements sehr gut realisierbar.
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62 PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL · 35. Jahrgang · 02/ 2024 DOI 10.24053/ PM-2024-0034 Duale Karriere-- Projektmanagement ohne Projekt, aber mit Aussicht auf doppelten Erfolg Steffen Rietz, Sandra Paruszewski Für eilige Leser | Projekte werden immer mehr und größer. Das Wort ‚Projekt‘ wird inflationär auch für andere Herausforderungen verwendet. Und Methoden professionellen Projektmanagements werden auch vielfach außerhalb klassischer Projektarbeit angewendet. Letzteres hat an der Hochschule Offenburg die Auswertung der Erfahrungswerte im Umfeld der sogenannten ‚Dualen Karriere‘ nachweisen können. Die mehrjährige Kombination einer Karriere im Leistungssport mit einer akademischen Ausbildung ist kein Projekt, aber durch den bevorzugten Einsatz von Planungs- und Steuerungsinstrumenten des Projektmanagements sehr gut realisierbar. Schlagwörter | Duale Karriere, Methodeneinsatz, projekthaft, projektähnlich, Projektphilosophie, Sportprojekt 2024 wird bzw. ist schon ein Sportjahr. Die Handball-EM in Deutschland haben wir schon mit Zuschauerrekorden erlebt, die Fußball-EM in Deutschland steht unmittelbar bevor und im Sommer erwarten wir die Olympischen Spiele im Nachbarland Frankreich. Viele, auch viele erfolgreiche Projekte im Sport wurden bereits von der Projektmanagement Aktuell würdigend aufbereitet, beginnend mit dem Interview des Deutschen Senior Projekt Managers Klaus Grewe, der das Gelände für die Olympischen Spiele 2012 in London für über neun Milliarden Pfund und für bis zu 250.000 Zuschauer entstehen ließ. [1] Olympische Spiele zählen regelmäßig zu den größten Veranstaltungen weltweit, in dessen Kontext zahlreiche Bau- oder Projekte im Eventmanagement ablaufen. Auch einzelne Sportler, Sportlerinnen oder Mannschaften starten ihr ganz persönliches Projekt mit der Vorbereitung auf Qualifikationswettkämpfe bis zum „Projektende“, dem lang ersehnten Olympiasieg. Ob ein vorzeitiges Ausscheiden dann eine bittere Enttäuschung oder die bloße Olympiateilnahme schon als großer Erfolg anzusehen ist, hängt maßgeblich von der Realitätsnähe der Zielformulierung ab. Duale Karriere-- Doppelbelastung, auch doppelter Erfolg? Hochleistungssport, die wettkampforientierte Art Sport zu treiben, ist stark professionalisiert und von hoher Trainingsintensität geprägt. Wird der Sport zum Beruf, so z. B. für viele Sportler der Fußballbundesliga, müssen nach wie vor Spitzenleistungen erbracht werden, aber das Umfeld wird verhältnismäßig einfach. Es wird ein regelmäßiges (oft üppiges) Gehalt gezahlt. Viele organisatorische Themen übernimmt jedoch der Verein, der auch Arbeitgeber ist und zahlreichen Arbeitgeberverpflichtungen nachkommt. („Was würdest du wohl heute beruflich machen, wenn du nicht Fußballprofi geworden wärst? “ Der fünffache Champions League-Sieger und 2014er- Weltmeister Toni Kroos antwortet: „Das wurde ich schon häufiger gefragt und ich bin an der Frage eigentlich jedes Mal gescheitert.- […] Ich musste es nie wirklich rausfinden, da ich mit 16 Jahren, in einer Zeit also, wo man sich als Schüler dazu erste Gedanken macht, bereits einen Profivertrag unterschrieben habe.“ [2]) Entfällt die Bezahlung für sportliche Leistung, so ist das nicht nur ein finanzieller, sondern insbesondere ein zeitlicher und organisatorischer Aspekt, weil parallel eine Ausbildung abgeschlossen und einer beruflichen Tätigkeit nachgegangen werden muss. Es wird der Begriff der Dualen Karriere für die Gleichzeitigkeit von akademischer Ausbildung (Studium) und Hochleistungssport (Intensivtraining) geprägt (Siehe Abbildung 1). In vielen Fällen wird aus der Doppelbelastung eine Drei- oder Vierfachbelastung. Das heißt, hinzu kommt mindestens die Notwendigkeit der Einnahmensicherung. Auch studierende Sportler müssen oft einer auf Erwerb ausgerichteten Tätigkeit Wissen | Duale Karriere-- Projektmanagement ohne Projekt 63 PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL · 35. Jahrgang · 02/ 2024 DOI 10.24053/ PM-2024-0034 nachgehen, alternativ Zeit in die regelmäßige Sponsorensuche und die Vertragserfüllung investieren oder regelmäßig an Förderprogrammen teilnehmen, d. h. auf deren Bewilligung hoffen und deren Anforderungen erfüllen o. ä. Und letztlich-- viele Sportler haben keinen eigenen Manager- - sind zahlreiche Planungs- und Steuerungsaktivitäten erforderlich. Eine Vielzahl heterogener, oft widersprüchlicher Anforderungen ist zu priorisieren, zu koordinieren und in Abhängigkeit vom Studienfortschritt und dem sportlichen Karriereverlauf regelmäßig sehr fein nachzujustieren. Der Alltag studierender Leistungssportler Der Tag beginnt um 08: 00 Uhr, spätestens, mit der ersten Vorlesung oder sogar einer vorgeschalteten ersten Trainingseinheit. An eine leichte Mittagsmahlzeit schließt sich das Training an, manchmal sogar schon das zweite, bevor die „Hausaufgaben“ (Seminarvorbereitungen oder Nachbereitung von Laborübungen) auf dem Programm stehen. Phasen körperlicher und geistiger Belastung wechseln einander ab, wobei die Athleten sich entweder nach den Trainingszeiten und den Mannschaftskameraden richten oder nach der Verfügbarkeit der Kommilitonen für Projektarbeiten und Lerngruppen. (Siehe Abbildung 2) Für wirklich individuelles Lernen findet sich oft erst nach dem Abendessen Zeit. „Die Frage war eigentlich nie: Training oder Studium, sondern irgendwie beides schaffen und dafür weniger Freizeit haben als andere. Die Abstriche gab es eher im sozialen und privaten Umfeld.“ sagt Laura Vetterlein, die parallel zu ihrem Studium schon die UEFA Women’s Champions League und den Fußball-Landespokal in mehreren Ländern gewonnen hat. [4] Jasmin Ehrler, erfolgreiche Leichtathletin im Juniorenbereich ergänzt: „Man darf nicht vergessen, dazu kommen noch die Wegezeiten zum und vom Training und ganztägige Wettkämpfe inkl. der Wegezeiten zu den auswärtigen Hallen und Stadien- - in der Hauptsaison fast jedes Wochenende.“ [4] Bleibt dann überhaupt noch Zeit für das Studium? Ohne es zum jetzigen Zeitpunkt schon wissenschaftlich herlei- Akademische Ausbildung Sportliche Karriere Grundlast Regelmäßige Vorlesungen Regelmäßiges Training Grobstruktur (Sommer- und Winter-) Semesterrhythmus mit Vorlesungszeit, Prüfungsphase und vorlesungsfreier Zeit (Ferien) Sommer- und Wintersaison mit Trainings- und Wettkampfphasen; oft parallel für den Verein und die Nationalmannschaft Feinstruktur Vorlesungen, Seminare, Laborübungen, Projekt- und Hausarbeiten-- teilweise als Gruppenübungen, teilweise mit Anwesenheitspflicht,- … jeweils mit Vor- und / oder Nachbereitungsphasen Kraft-, Ausdauer-, Technik- und Taktiktraining Saisonaufteilung in Allgemeine Vorbereitungsperiode, Spezielle Vorbereitungsperiode, Wettkampfperiode und Übergangsperiode [3] Vorgaben der Organisation • Vorlesungs-(termin-)plan • Prüfungs-(termin-)plan (Wer einen erfolgreichen Studienabschluss anstrebt, wird auch regelmäßig die Vorlesungen besuchen müssen.) • Zeiten für Lehrgänge und Trainingslager • Wettkampfkalender (Wer jemals Deutscher, Europa- oder gar Weltmeister werden will, wird auch regelmäßig trainieren müssen.) Ansprechpartner • Studiengangsleiter • Dozenten • …-und viele andere • (Vereins- und Bundes-) Trainer • Ärzte, Physiotherapeuten • …-und viele andere Bewertungsmaßstab Primär: Geistige Fitness Engagement für Punkte, Testate, Zensuren-… und für einen erfolgreichen Studienabschluss Primär: Körperliche Fitness Kampf um Punkte, Sekunden und Zentimeter- - teilweise Zehntel und Hundertstel-- Qualifikationen, Wettkämpfe, Siege und Titel für eine erfolgreiche Sportkarriere Notwendige Entscheidungen • Studien- und Spezialisierungsrichtung • Hochschule oder Universität • Direkt- oder Fernstudium • Vollzeit- oder Teilzeitstudium • am Wohnort, im Wohnheim / Internat • Verein/ Trainingsstätte • Betreuer (Physiotherapeuten u. ä.) • Unterstützer (Sponsoren u. ä.) • Art u. Umfang der Trainingslager und Wettkampfteilnahmen Wer organisiert, koordiniert und finanziert die hohen, heterogenen und detailreichen Anforderungen? Wer hilft, themenübergreifende Prioritäten zu setzen? (Trainer und Dozenten kennen i. d. R. einander nicht.) Zahlreiche Anforderungen sind K. O.-Kriterien oder zumindest erfolgskritisch und stehen oft konkurrierend oder konfliktär einander gegenüber. Abbildung 1: Duale Karriere-- wesentliche Aspekte und Kernfragen Wissen | Duale Karriere-- Projektmanagement ohne Projekt 64 PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL · 35. Jahrgang · 02/ 2024 DOI 10.24053/ PM-2024-0034 ten zu können: Die jungen Athletinnen und Athleten, die in ihrem Sport zu den Besten zählen, sind im Studium nicht die Schlechtesten. Trotz der Zeitknappheit ist eher das Gegenteil zu beobachten. „Im Sport habe ich einen Ehrgeiz entwickelt, der mich auch durch das Studium gebracht hat und mich auch jetzt durch den Berufsalltag begleitet. Das Durchbeißen und dranbleiben habe ich aus dem Sport. Unser Trainer hat dafür gesorgt, dass wir trainieren wie die Irren und irgendwann hat es sich dann auch ausgezahlt.“ begründet Jasmin Ehrler ihre Studienleistungen. [4] Hier werden Arbeitsweisen und Erfolgskriterien deutlich, die aus dem Projektmanagement bekannt sind: Zielorientierung, Engagement, Investitionen, Umwandlung harter Arbeit in Ergebnisse und Erfolge. Die ebenfalls aus der Projektarbeit bekannten Planungsszenarien für Termine, Ressourcen und Kosten, der bewusste und professionelle Umgang mit Risiken, Krisen und Konflikten, die Navigation in Mehrzielsystemen und die Steuerung von Engpässen- … all das sind Kernkompetenzen zur Steuerung von Projekten und offensichtlich auch zur Steuerung einer Dualen Karriere. Die Hochschule Offenburg hat dazu genauere Untersuchungen angestellt. Thesenpapier und Untersuchungsdesign Die notwendigen Kernkompetenzen sowie die kritischen Erfolgsfaktoren zur Planung und Steuerung eines Projektes sind in Art und Umfang vergleichbar mit denen zur Planung und Steuerung einer Dualen Karriere-- so die Annahme zu Beginn der Untersuchung. Die weitgehende Übertragbarkeit gilt auch ohne Projektauftrag und ohne bereitgestelltes Projektbudget, ohne einen Kunden oder Auftraggeber, ohne Projektmanager und ohne Projektteam-- also ohne Projekt. Um dies genauer zu untersuchen, wird zunächst das Projektmanagement „in seine einzelnen Bestandteile zerlegt“. Dazu werden die Projektmanagementaspekte z. B. aus Normen (z. B. die PM-Themengruppen der ISO 21 502 und die PM-Prozessschritte der DIN 69 901-2), aus Standards (z. B. die Kompetenzelemente der ICB und die Wissensgebiete des PMBoK) sowie ergänzend die Themenbereiche führender Fachliteratur und zertifizierter Trainingsanbieter betrachtet. Dem Gegenüber werden zahlreiche öffentlich zugängliche Karrierepfade erfolgreicher Sportler in der Dualen Karriere ausgewertet um zu filtern, welche Erfolgsstrategien im Alltag angewendet werden. Schnell wird deutlich, dass viele Aspekte des Projektmanagements angewendet werden, allerdings (a) unterschiedlich gewichtet, (b) in sehr unterschiedlichem Umfang und (c) jeweils mehr oder weniger adaptiert auf die persönliche Situation. Art und Umfang der Anpassung erfolgt in Abhängigkeit folgender Kriterien: • Popularität der Sportart Im Fußball, in olympischen oder zumindest medienpräsenten Sportarten sind Gestaltungsoptionen größer als in Randsportarten. • Alter der Athleten Jugendliche und junge Erwachsene werden häufig und umfänglich noch durch das Elternhaus unterstützt. Mit zunehmendem Alter steigt der Wunsch und die Notwendigkeit auf eigenen Beinen zu stehen, was zusätzliche Herausforderungen hervorbringt. • Die „Förderlücke“ Kinder- und Jugendsportförderung ist in Deutschland gut etabliert, Spitzensportförderung auch. Wer dem Jugendbereich entwachsen, im (Welt-)Spitzensport aber noch nicht angekommen ist, hat wenig öffentliche Fördermöglichkeiten und agiert notwendigerweise sehr selbständig, eigenverantwortlich und selbst finanziert. • Mannschafts- und Vereinsunterstützung In Mannschaftssportarten können viele Herausforderungen gemeinsam und arbeitsteilig gemeistert werden. Große und wirtschaftlich starke Vereine unterstützen die Sportler ebenfalls deutlich über die Bereitstellung eines engagierten Trainers hinaus. Wer als Einzelsportler kämpft und ggf. anfänglich in kleinen und wirtschaftlich schwächeren Vereinen Sport treibt, ist weit mehr auf die Eigeninitiative angewiesen. • Art & Umfang der Ausbildung Eine zum Leistungssport parallele Berufsausbildung ist eher selten, weil diese eine höhere Präsenz in der Berufs- Abbildung 2: Der typische Alltag studierender Leistungssportler-- werktags üblicherweise ohne individuelle Freizeit Wissen | Duale Karriere-- Projektmanagement ohne Projekt 65 PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL · 35. Jahrgang · 02/ 2024 DOI 10.24053/ PM-2024-0034 schule und dem Ausbildungsbetrieb erfordert. Ein Studium ist leichter individualisierbar. Die Präferenz für ein Direkt- oder Fernstudium folgt logistischen Randbedingungen, da Bildungs- und Trainingsstätte in relativer räumlicher Nähe liegen müssen. Vertiefend werden ausführliche strukturierte Interviews zur Planung und Steuerung der Dualen Karriere geführt- - aus verschiedenen Sportarten und verschiedenen Studienrichtungen an verschiedenen Bildungseinrichtungen. Neben den persönlichen Erfahrungen ausgewählter Athletinnen fließen Beobachtungen aus dem Coachingbereich im internationalen Spitzensport ein. Die aufgenommenen Erfahrungen werden eingebettet in die detaillierte Selbstanalyse von Sandra Paruszewski (abgeschlossenes BWL-Studium und mehrfache EM-Bronzemedaillengewinnerin, Siehe Abb. 3) Nachfolgend sollen exemplarisch einige Planungsnotwendigkeiten und entsprechende Lösungsstrategien aufgezeigt werden. Die Anlehnung an Strategien und Methoden des Projektmanagements wird schnell deutlich und ist kein Zufall, auch wenn der Kontext ein gänzlich anderer ist. Beispiel 1: Navigation in Mehrzielsystemen und Umgang mit Zielkonflikten Die Umsetzung eines vorgegebenen Vorlesungs- oder Trainingsplans erfordert keine nennenswerte individuelle Planungsleistung. Soll aber beides einem hohen Anspruch genügen und kombiniert werden, entsteht sofort und zwangsläufig ein Mehrzielsystem mit Terminkonflikten und Ressourcenknappheit. Ziele müssen nicht nur definiert, auch quantifiziert, terminiert und priorisiert werden. Wird die Goldmedaille nicht S pezifisch • Ich möchte eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen! M essbar • Ergebnisse beim Krafttraining [kg] und Ausdauertraining [min.] • Bio-Daten zur körperlichen Fitness (⇨ Positiv-Tests) • ohne Doping (⇨ Negativ-Tests) • Internationale Wettkampf- und Turniersiege gegen Gegnerinnen, die in der Weltrangliste in den Top10, idealerweise in den Top5 liegen A ttraktiv • Olympische Spiele sind das größte Sportereignis/ vielleicht das größte Event überhaupt in der heutigen Zeit. Einmal dabei sein! Und dann natürlich eine Medaille! Am besten die Goldene! • Amtierende Deutsche-, Europa- oder Weltmeisterin ist man nur bis zur nächsten Meisterschaft. Olympiasiegerin ist man für immer. R ealistisch • Ich habe Europameisterinnen (✓), Weltmeisterinnen (✓) und Olympiasiegerinnen (✓) bereits bezwungen, nur zu einem „ungünstigen“ Zeitpunkt. Bei den Olympischen Spielen muss es klappen T erminiert • Vielleicht schon 2016 (Olympische Spiele in Rio de Janeiro/ Brasilien), • aber spätestens 2020 (Olympische Sommerspiele in Tokyo/ Japan) Abbildung 4: Eine SMARTe Zielbeschreibung macht aus einem Traum ein Ziel für Aline Rotter-Focken Abbildung 3: Erfahrungsbasiertes Studien-Design zur Erfassung der Planung und Steuerung einer Dualen Karriere Wissen | Duale Karriere-- Projektmanagement ohne Projekt 66 PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL · 35. Jahrgang · 02/ 2024 DOI 10.24053/ PM-2024-0034 als Ziel definiert, so wird sie auch selten erreicht. (Siehe Abb. 4) Wird aber alles diesem Ziel untergeordnet, so werden Klausuren tendenziell nicht ausreichend vorbereitet und ggf. nicht bestanden. Spezifische und realistische Ziele von Semester zu Semester und von Wettkampfjahr zu Wettkampfjahr neu anzupassen ist das A und O der erfolgreichen Dualen Karriere. Soll parallel ein Studienfortschritt erreicht werden, sind ggf. nur zwei bis drei Vorlesungsreihen aus dem Regelstudienplan zu identifizieren, die dann aber regelmäßig besucht werden. Da ein zentrales übergeordnetes Gesamt-(Projekt-)ziel fehlt, werden Ziele häufig zyklisch umpriorisiert, d. h. Fokus auf das Studium in der Klausurphase und Fokus auf den Sport in Wettkampfphasen. Wichtig ist, in Mehrzielsystemen navigieren zu können. Zielantinomie, die objektive Unvereinbarkeit von Zielen ist eher selten, sondern resultiert häufig aus der Knappheit von Ressourcen, insbesondere der Ressource Zeit. Hochschulprofessoren verweisen auf die Notwendigkeit der Vorlesungsteilnahme, Vereins- und Bundestrainer empfehlen eine gesteigerte Trainingsintensität und der übergeordnet priorisierende Projektleiter ist nicht existent. Hilfreich ist, meilensteingebundene Ziele auf der Zeitleiste zu positionieren, wiederkehrende Notwendigkeiten routiniert in den Alltag einzubauen, Ziele zu visualisieren und Ablenkung zu vermeiden. Quantifizierte Leistungsbewertungssysteme (Benotung an der Hochschule, Zeiten und Punkte im Sport) machen es leichter, aber auch zwingend notwendig, nicht nur Wünsche zu äußern, sondern Ziele zu formulieren, wie es auch Projektleiter tun. (Siehe Abbildung 4) Beispiel 2: EINEN Kalender führen Zu Saisonbeginn kommt vom Bundestrainer der Kalender mit den relevanten internationalen Wettkämpfen und Trainingslagern, die Hochschule veröffentlicht den Semester-/ Vorlesungsplan. Der Sportverein vor Ort und persönliche Termine (Kurzurlaub, Geburtstage der Großeltern) haben in der Priorisierung oft schon das Nachsehen. Terminkonflikte löst ein Projektleiter dann über Standardplanungstechniken (Verschieben, Stauchen, Strecken oder Teilen einzelner Zeiträume) oder durch Investitionen (von Geld und / oder Personal). Vorlesungen und Klausuren können aber ebenso wenig verschoben, delegiert oder outgesourced werden wie Wettkämpfe oder Trainingslager. Die Duale Karriere wird weitgehend über Priorisierung gesteuert. Wichtig ist daher, EINEN zentralen Kalender themenübergreifend für ALLE Aktivitäten über Zyklisierung oder Periodisierung zu führen. Normale Trainingsphasen beinhalten auch Ruhephasen und sind mit dem Schreiben von Hausarbeiten für das Studium gut kombinierbar. Phasen unmittelbarer Wettkampfvorbereitung beinhalten hingegen auch eine mentale Vorbereitung und Hochkonzentration, die selten mit einer Klausurvorbereitung kombiniert werden kann. „Die ersten zwei Semester habe ich mich an den Regelstudienplan gehalten und schnell gemerkt, dass ich das mit dem Leistungssport nicht vereinen kann. Daraufhin habe ich vom Vollzeitzum Teilzeitstudium gewechselt.“ sagt Sandra Paruszewski. [4] So wird Zeitdruck abgebaut. Es kann mehr und entspannter trainiert werden und gleichzeitig verbessern sich sogar die Studienleistungen deutlich. Beachtliches Resultat dieser Entscheidung wird für Paruszewski u. a. die erste Bronzemedaille der Ringerin bei der Europameisterschaft, die Abbildung 5: Die Athletin auf dem HochschulCampus; auch das Auto der Ringerin Sandra Paruszewski macht deutlich, dass eine enge Verbindung zwischen ihr, ihrem Sport und ihren Sponsoren besteht sie durch das Teilzeitstudium allerdings in ihrem 14. Semester des 7-semestrigen Studiums erringt. Beispiel 3: Wenige Anforderungen konkret kennen Projektleiter in der Produktentwicklung kämpfen täglich mit den im Pflichtenheft verankerten Anforderungen, bei komplexen Produkten in siebenstelliger Anzahl oder mehr. Die Anforderungen an Akteure in einer Dualen Karriere sind weit weniger und lohnen kaum das Schreiben von Lasten- und Pflichtenheft. Sie sind aber nicht weniger wichtig oder weniger unangenehm. Einfach zu handhaben sind z. B. Qualifikationsnormen für große Wettkämpfe oder Hochschulveranstaltungen mit Präsenzpflicht. Anspruchsvoller wird es bei schwer quantifizierbaren Anforderungen z. B. im sozialen Bereich. Der Trainer erwartet Engagement, Sponsoren erwarten Sichtbarkeit und ein positiv ausstrahlendes Image (Siehe Abbildung 5), Journalisten und Autogrammjäger erwarten- - teilweise wenige Minuten nach dem Wettkampf-- intelligente Antworten und gute Laune. Einige dieser Anforderungen (z. B. Vorlesungs- und Sponsorentermine) müssen in den Terminplan integriert werden, andere erfordern eine umfangreichere Lösungsstrategie (z. B. Medientraining, regelmäßige Gespräche mit dem Trainer und dem Laufbahnberater) usw. Hinzu kommen die Anforderungen, die man nicht erfüllt, sondern selbst stellt. So wie industrienahe Projektgruppen nicht nur Kunden, sondern auch Lieferanten haben, entstehen auch eigene Anforderungen an das Verhalten der Mannschaftskameraden oder an die Flexibilität von Hochschuldozenten und Tutoren. Die besten Aussichten auf Erfüllung bestehen, wenn Anforderungen nicht als Forderung, sondern eher als Vorschlag oder Wunsch zum richtigen Zeitpunkt, im richtigen Tonfall, begründet und mit Unterstreichung der Bedeutung formuliert werden. Hier wird ein sehr schmaler Grat zum Stakeholdermanagement deutlich. Eine erfolgreiche Karriere braucht viele Unterstützer (auch Ehrenamtliche, Freunde, Familienmitglieder, fast nie eigene Angestellte), die nicht gern mit Forderungen konfrontiert werden, aber gern Wünsche erfüllen. Wissen | Duale Karriere-- Projektmanagement ohne Projekt 67 PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL · 35. Jahrgang · 02/ 2024 DOI 10.24053/ PM-2024-0034 Wichtig sind darüber hinaus die Anforderungen, deren Erfüllung nicht in der eigenen Hand liegen. Adidas entwickelt für jede Fußball-EM und WM einen neuen Ball. Verbesserte Flug- und Rundlaufeigenschaften machen den Ball oft objektiv besser. Es ist aber nicht einfach nach zigtausend Trainingsschüssen kurz vor dem größten Turnier seines Lebens mit einem neuen Sportgerät konfrontiert zu werden. „Je mehr offizielle Spielbälle die großen Turniere hervorbringen, umso krasser kommt es bei uns in der Liga an. Die Bälle bei einem Auswärtsspiel in Basel sind anders als in Bern und wiederum anders als bei unseren Heimspielen in Zürich. Es ist keine Seltenheit, dass man sich in den ersten fünf Minuten nicht nur auf den Gegner, sondern auch auf den Ball erst einmal einstellen muss.“ sagt Fußballerin Laura Vetterlein. [4] Beispiel 4: Kosten abschätzen und Liquidität sichern Nennenswert viele Profifußballer verdienen in einem Jahr mehr, als die meisten Arbeitnehmer in ihrem ganzen Berufsleben. In Nicht-olympischen Sportarten und vor allem jenseits der Weltspitze sind die Verdienstmöglichkeiten hingegen sehr überschaubar. Sportkleidung und Trainingsgeräte werden oft (nicht immer) vom Verein gestellt. Zusätzliche Kosten für Fahrten ins Trainingslager, eine spezielle Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel etc. sind aber selbst zu tragen und vor allem: Durch das Training und das Studium fehlt die Zeit, einer geregelten Erwerbstätigkeit nachzugehen. Sportförderung und BAföG oder eine Anstellung als Sportsoldat (ggf. auch bei der Polizei oder dem Zoll) sind sehr hilfreich, aber nur Wenigen vorbehalten. Einer der Hauptunterschiede zur klassischen Projektarbeit, in der der Auftraggeber das Budget zur Verfügung stellt: Die studierenden Athleten müssen sich selbst um die Kostendeckung kümmern. (Siehe Abbildung 6) Das wichtigste Instrument dabei ist die Kosten-Nutzen-Analyse. „Ich stand früher in den Ferien oft bei Daimler oder Schaeffler am Band. Da kam es dann auch schon mal vor, dass ich nach dem Training noch in die Nachtschicht musste. Das hat mir aber mein Studium finanziert und meine Eltern entlastet, die sonst auch viel unterstützt haben.“ sagt Franziska Manz, die später Kapitänin ihrer Handballmannschaft wird und inzwischen ihr berufsbegleitendes MBA-Studium als eine der Jahrgangsbesten abschloss. [4] Andere Sportler gehen den Weg über die Sponsorensuche, so auch die um Weltcup-Punkte fahrende Mountainbikerin Clarissa Mai: „Ich habe in der Anfangsphase ca. 60-80 Unternehmen angeschrieben, die ich mir hätte vorstellen können.-[…] Ich wollte keine langweilige PowerPoint-Präsentation versenden, sondern habe mit meinem Bruder und einem Bekannten an verschiedenen Orten Videosequenzen gedreht und daraus einen Clip zusammengeschnitten. Das Video war dann lange das Fundament, auch für meine Homepage.“ [4] Ob neben Sport und Studium die Nachtschicht zur dritten Belastung wird oder die Sponsorensuche als angenehmerer Weg, aber mit ungewissem Ausgang gewählt wird-- die Duale Karriere schafft Budget- und Liquiditätsprobleme für studierende Leistungssportler. Beispiel 5: Essen und Schlafen werden zu gestaltenden Aufgaben Zahlreiche Projekte sind durch Qualitätssicherungsmaßnahmen und Optimierungszyklen gekennzeichnet. So auch das Sportler- und das studentische Leben. Das differenzierende Element zum Projektpersonal in den Unternehmen: Schlafengehen heißt nicht zwangsläufig abschalten, sondern ggf. einschalten, den Schlaftracker. Das Projekt Leistungssport läuft 24 / 7. Der Aufbau von Muskelmasse nützt wenig, solange man unkonzentriert und unausgeschlafen in den Wettkampf (oder in die Klausur) geht. Trackinggeräte werten daher Schlafphasen individuell aus. Abbildung 7 zeigt zwei Nächte mit fast identischer Schlafensdauer. Die Schlafeffektivität ist aber nur in Nächten mit Tiefschlafphasen gut (linkes Bild). Fehlen diese gänzlich und Wachphasen häufen sich (rechtes Bild), so ist der Schlaf nicht erholsam und der Leistungserbringung nicht förderlich. „Mein Papa hat mich auch manchmal zum Training gefahren, obwohl ich selbst hätte fahren können-- einfach damit ich im Auto ein bisschen schlafen konnte, um mich zu erholen,“ sagt Aline Rotter-Focken, die damit zwar nur auf eine Notlösung verweist, aber ein Masterstudium abschließt und 2020 in Tokyo die erste olympische Medaille für die deutschen Ringerinnen überhaupt holt, die Goldene! [4] Ähnlich wie ‚zu wenig Schlaf‘ ist neben der permanenten Verletzungsgefahr auch ‚falsche Ernährung‘ regelmäßig ein Aspekt des Risikomanagements. Clarissa Mai berichtet „… Labortests beim Sportarzt haben dann ergeben: Magnesiummangel, Vitamin D-Mangel, die Eisenwerte waren ganz weit unten- … Der ganze Mineralienhaushalt meines Körpers war nicht ausbalanciert. Das ist eigentlich nicht schlimm, aber für einen Leistungssportler unverzichtbar.“ In weiteren Schilderungen wird deutlich, dass der Sport auch die Ernährung bestimmt, also den gezielten Lebensmitteleinkauf (eine Frage des Geldes), eine bestimmte Art des Kochens (eine Frage der Zeit) und das pünktliche wie auch regelmäßige Essen (eine Frage des Tagesrhythmus). Schnell einen Döner mit Pommes beim Imbiss an der Ecke? Eher nicht! Wenn ein Projektleiter bemerkt, dass seine zugewiesenen Personalressourcen zu Projektbeginn nicht ausreichend qualifiziert sind, so lässt er sie qualifizieren. Die Personalentwicklung und Schulungsleiter sind dann gefragt. Ist die einzige Abbildung 6: Ein Finanzierungsbedarf verursacht einen Beschaffungsaufwand. Haben Athleten keinen Manager, stehen sie oft vor der Abwägung, ihren Sport zu betreiben oder ihn zu ermöglichen Wissen | Duale Karriere-- Projektmanagement ohne Projekt 68 PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL · 35. Jahrgang · 02/ 2024 DOI 10.24053/ PM-2024-0034 ‚Personalressource‘ des Sportlers-- sein eigener Körper-- nicht ausreichend qualifiziert, so ist diese Aufgabe durchaus vergleichbar, aber leider nicht delegierbar. Fazit Die Zusammenfassung aller Erfahrungswerte bestätigt, dass die Planung und Steuerung einer Dualen Karriere kein Projekt ist, keinen Projektleiter und kein Projektteam hat, keinen Auftraggeber und keinen Projektauftrag, auch kein bereitgestelltes Projektbudget, einen nebulösen Projektstart und ein nur schwer planbares Projektende. (Die Abwesenheit der genannten Aspekte sind keine methodischen Defizite, sondern die Indikatoren, dass die mehrjährige Duale Karriere kein Projekt ist.) Es werden aber wesentliche Grundsätze des Projektmanagements angewendet. (Siehe Abbildung 8). Aus den für die Duale Karriere relevanten Projektmanagementaspekten wird-- dem sportlichen Kontext angemessen-- die MethodenUhr entworfen. Für das Beispiel der Dualen Karriere an der Schnittstelle sportlicher und akademischer Spitzenleistungen kann u. a. herausgearbeitet werden: 1. Prozesse und Methoden des Projektmanagements unterstützen die Planung und Steuerung auch außerhalb klassischer Projektarbeit. 2. Wirkmechanismen in interdisziplinären Planungsprozessen sowie methodische Abhängigkeiten sind aus der Projektarbeit auf andere Planungsszenarien übertragbar. 3. Einzelne Methoden der Planung und Steuerung müssen- - teilweise deutlich- - modifiziert werden, weil sie ggf. die Abstimmung und Arbeitsteilung in einem mehrköpfigen Projektteam voraussetzen oder die personelle Besetzung bestimmter Rollen erfordern. 4. Eigenplanung, Eigenverantwortung und Eigenleistung werden ohne bereitgestelltes Projektpersonal und -budget zu einer noch größeren Herausforderung, wenn die Akteure keine Projektmanagementausbildung haben, sich oft auch Abbildung 8: MethodenUhr: Aspekte der Planung & Steuerung zur Bewältigung einer Dualen Karriere Abbildung 7: Schlaftracking (hier zwei Auswertungen von Sandra Paruszewski), regelmäßiges Begleitprogramm, wenn in der Europa- und Weltspitze auch die letzten Optimierungspotentiale gefragt sind Wissen | Duale Karriere-- Projektmanagement ohne Projekt 69 PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL · 35. Jahrgang · 02/ 2024 DOI 10.24053/ PM-2024-0034 erst sehr spät bewusst werden, dass sie in einer Rolle analog eines Projektmanagers agieren. Die Untersuchungsergebnisse, Erfahrungswerte und Interviews sind in einem Abschlussbericht strukturiert und werden auch kurzfristig publiziert. Es entsteht ein Buch mit Erfahrungsberichten und Handlungsempfehlungen, das ambitionierten jungen Menschen hilft, sich zwischen beruflicher und sportlicher Karriere zu entscheiden oder sogar beides parallel zu meistern und doppelten Erfolg systematisch herbeizuführen. Wichtig ist dann neben dem Talent auch eigenverantwortliches Analysieren, Strukturieren und Koordinieren. Multipler Erfolg ist planbar, wenn auch nicht erzwingbar. Literatur [1] Steeger, Oliver „Londoner Bürger wirkten mit am olympischen Gelände- - Sportweltspiele als Katalysator für ehrgeiziges Städtebauprojekt“ in Projektmanagement Aktuell 2 / 2012 S. 3-14. [2] Kroos, Toni/ Wurm, Oliver „Du hattest 90 Minuten Zeit“, Heyne-Verlag, 2023, S. 87. [3] Güllich, Arne/ Krüger, Michael „Sport- - Das Lehrbuch für das Sportstudium“ Springer-Verlag Berlin Heidelberg, 2013. [4] Paruszewski, Sandra „Einsatz von Projektmanagement- Methoden zur Planung und Steuerung einer Dualen Karriere“; White Paper (bisher unveröffentlichte Interviews), 2023. Eingangsabbildung: © iStock.com / PeopleImages Prof. Dr.-Ing. Steffen Rietz • Hochschule Offenburg, Fakultät für Wirtschaft • Studiendekan für das MBA-Programm Part-time General Management • Seit 25 Jahren Erfahrung im Projektmanagement, inkl. Groß- und internationaler Projekte • inzwischen auch als Coach, Autor, in der Normung und einer Projektmanagementfördernden Stiftung ehrenamtlich aktiv eMail: Steffen.Rietz@hs-offenburg.de Sandra Paruszewski • Absolventin der Betriebswirtschaftslehre der Hochschule Offenburg • Sportsoldatin der Bundeswehr • Mehrfache Deutsche Meisterin im Ringen sowie Europameisterschafts-Bronze 2022 und 2023 eMail: info@ringerin-sandra.de