eJournals PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL 36/3

PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL
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UVK Verlag Tübingen
10.24053/PM-2025-0049
0714
2025
363 GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.

Wenn Olympia soziale Wirkung entfaltet

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2025
GPM Fachgruppe für bürgerschaftliches Engagement
Wer hätte gedacht, dass es ausgerechnet ein globales Megaevent wie die Olympischen Spiele sein würde, das hunderten kleinen Sozialunternehmen in einer europäischen Millionenstadt neue wirtschaftliche Perspektiven eröffnete? Die Stadt Paris hat mit den Olympischen und Paralympischen Spielen 2024 ein ambitioniertes Projekt gestartet – eines, das nicht auf neue Weltrekorde im Medaillenspiegel zielte, sondern auf gesellschaftliche Wirkung im lokalen Maßstab: Die Einbindung von Unternehmen aus der Sozial- und Solidarwirtschaft in die Organisation der Spiele. Diese Herangehensweise war nicht nur ein ethischer Akt – sie war ein Projekt im besten Sinne: strategisch geplant, mit klaren Zielen versehen und unter intensiver Einbindung aller Stakeholder umgesetzt.
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63 PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL · 36. Jahrgang · 03/ 2025 DOI 10.24053/ PM-2025-0049 Wie Paris 2024 den Projektgedanken neu interpretierte Wenn Olympia soziale Wirkung entfaltet GPM Fachgruppe für bürgerschaftliches Engagement Für eilige Leser | Wer hätte gedacht, dass es ausgerechnet ein globales Megaevent wie die Olympischen Spiele sein würde, das hunderten kleinen Sozialunternehmen in einer europäischen Millionenstadt neue wirtschaftliche Perspektiven eröffnete? Die Stadt Paris hat mit den Olympischen und Paralympischen Spielen 2024 ein ambitioniertes Projekt gestartet-- eines, das nicht auf neue Weltrekorde im Medaillenspiegel zielte, sondern auf gesellschaftliche Wirkung im lokalen Maßstab: Die Einbindung von Unternehmen aus der Sozial- und Solidarwirtschaft in die Organisation der Spiele. Diese Herangehensweise war nicht nur ein ethischer Akt-- sie war ein Projekt im besten Sinne: strategisch geplant, mit klaren Zielen versehen und unter intensiver Einbindung aller Stakeholder umgesetzt. Schlagwörter | Budget, Wertschöpfung, SDG, Umwelt, Transformation, Nachhaltigkeit Kontext: Eine Veranstaltung mit Weitblick Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Projektmanagement meets Sustainable Development Goals (SDG)“ der Fachgruppe Projektmanagement für bürgerschaftliches Engagement stellte der stellvertretende Bürgermeister von Paris, Florentin Letissier, am 15. Mai 2025 das Leuchtturmprojekt ESS 2024 vor. Der Vortrag war eingebettet in ein Online-Format der Fachgruppe, das regelmäßig Projekte beleuchtet, die konkrete Beiträge zur Umsetzung der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele leisten. ESS 2024- - benannt nach den französischen Begriffen „Économie Sociale et Solidaire“- - zielte darauf ab, kleine und mittelgroße Sozialunternehmen aktiv an der wirtschaftlichen Umsetzung der Olympischen Spiele zu beteiligen. Ein bemerkenswerter Ansatz, der viele Herausforderungen des klassischen Projektmanagements berührt: Governance, Stakeholder-Kommunikation, Ressourcensteuerung, Nachhaltigkeit und Wirkungsmessung. Olympia ohne Gigantismus: Die Budgetfrage als Ausgangspunkt Ein zentrales Ziel des Pariser Olympiaprojekts bestand darin, die öffentlichen Haushalte zu entlasten. Nur rund vier Prozent des Gesamtbudgets wurden durch staatliche Mittel oder kommunale Gelder gedeckt-- ein Bruch mit der bisherigen Praxis vieler Austragungsorte. Die Hauptfinanzierung kam von Ticketverkäufen, Sponsoren, dem IOC sowie privaten Investoren. Dieses Finanzierungsmodell war kein Zufall, sondern politische Bedingung: Die Stadt Paris erklärte ihre Zustimmung zur Austragung der Spiele von vornherein abhängig von der Maßgabe, dass der Steuerzahler nicht übermäßig belastet würde. „Wir wollten keine Spiele, die nur auf Prestige und monumentale Neubauten ausgerichtet sind“, erklärte Letissier-- und spielte damit auch auf Negativbeispiele wie Rio oder London an, deren Budgets sich im Nachhinein massiv erhöht hatten. Ein neues Verständnis von lokaler Wertschöpfung Besonders innovativ war die Idee, die Spiele als ökonomische Chance für lokale und soziale Unternehmen zu begreifen. Unter Federführung der Stadt Paris und in enger Zusammenarbeit mit der renommierten Organisation Les Canaux wurde das Projekt ESS 2024 ins Leben gerufen. Es fungierte als Brücke zwischen kleinen Anbietern und den komplexen Strukturen eines Megaprojekts. Insgesamt wurden 6.000 Unternehmen beraten, von denen sich 500 erfolgreich mit ihren Leistungen oder Produkten an den Spielen beteiligen konnten-- sei es im Catering, in der Reinigung, im Veranstaltungsservice oder in der Herstellung von Ausstattungen. Das Besondere daran: Viele dieser Unternehmen beschäftigten Geflüchtete, Menschen mit Behinderungen oder Perso- Berichte aus der GPM | Wenn Olympia soziale Wirkung entfaltet 64 PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL · 36. Jahrgang · 03/ 2025 DOI 10.24053/ PM-2025-0049 nen in prekären Beschäftigungsverhältnissen. Die Stadt Paris akzeptierte bewusst, dass solche Leistungen im Vergleich zu klassischen Anbieterstrukturen teurer waren-- und sah dies als Investition in soziale Kohäsion. Zwei Welten, ein Ziel: Brücken zwischen Giganten und Graswurzelinitiativen Ein wiederkehrendes Thema in Letissiers Vortrag war die Notwendigkeit, unterschiedliche Akteure miteinander ins Gespräch zu bringen. Großunternehmen- - etwa internationale Sponsoren oder Logistikkonzerne- - sprechen eine andere Sprache als kleine Initiativen aus der Nachbarschaft. Dennoch gelang es durch regelmäßige Treffen, Coaching und gezielte Informationsvermittlung, gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Beispielhaft nannte Letissier die Zusammenarbeit von Sodexo mit kleinen Essensanbietern aus Paris. Diese lieferten an einzelnen Tagen Desserts oder spezielle Gerichte, um den kulinarischen Teil des Athletendorfs zu bereichern. Diese Partnerschaften waren keine Selbstverständlichkeit: Sie mussten in Einklang mit dem europäischen Vergaberecht gestaltet werden. Das bedeutete unter anderem, dass öffentliche Ausschreibungen fair und transparent blieben-- aber auch, dass es erlaubt war, durch sogenannte „sourcing“-Gespräche kleine Firmen gezielt auf Ausschreibungen aufmerksam zu machen. Nachhaltigkeit konkret: Infrastruktur, Umwelt und soziale Indikatoren Ein weiterer zentraler Aspekt des Pariser Modells war die Vermeidung unnötiger Neubauten. Rund 80 % der genutzten Infrastruktur existierten bereits- - darunter Sporthallen, Schwimmbäder und Veranstaltungsorte. Dort, wo neue Gebäude notwendig waren, wurde auf ökologische Materialien und lokale Lieferketten geachtet. So entstand im Norden von Paris ein neues Sportzentrum für Basketball mit Baustoffen aus der Region-- errichtet von Arbeitern, die größtenteils aus benachteiligten Verhältnissen stammten, darunter Geflüchtete. Auch Umweltindikatoren wurden streng überwacht: CO₂- Bilanzen, Materialherkunft, Energieverbrauch- - alles wurde dokumentiert und in regelmäßigen Abständen überprüft. Die Stadt Paris verzichtete auf Sponsoren aus der fossilen Energiebranche, um Greenwashing vorzubeugen-- eine Entscheidung, die in Frankreich öffentlich kontrovers diskutiert wurde. Paralympics auf Augenhöhe: Inklusive Infrastruktur und Kommunikation Die Gleichbehandlung der Olympischen und Paralympischen Spiele war ein weiterer Meilenstein. Die Stadt Paris investierte gezielt in barrierefreie Mobilität- - etwa durch die Umrüstung von Buslinien mit Rollstuhlplattformen. In einer Stadt mit mittelalterlicher Straßenstruktur wie Paris war das eine besondere Herausforderung. Letissier betonte, dass die Spiele eine willkommene Gelegenheit boten, um bestehende Barrieren abzubauen-- mit nachhaltiger Wirkung. Zwischen den beiden Events- - die Olympischen Spiele im August, die Paralympics im September-- organisierte die Stadt spezielle Kommunikationskampagnen, um auf das Thema Inklusion aufmerksam zu machen. Auch hier diente das Großereignis als Katalysator für langfristige Verbesserungen. Projekt ESS 2024: Vom Pilotprojekt zum Modell? ESS 2024 wurde von der Organisation Les Canaux koordiniert, die mit Unterstützung der Stadt Paris öffentliche Mittel erhielt, um Sozialunternehmen zu beraten und zu vernetzen. Die Plattform agierte als zentrale Schnittstelle zwischen Ausschreibungsstellen, Konzernen und kleinen Anbietern. Sie unterstützte diese bei der Antragstellung, Qualifikation und bei der Entwicklung gemeinsamer Angebote. Diese institutionelle Unterstützung war entscheidend für den Erfolg: Ohne Vermittlung und kontinuierliche Kommunikation wären viele Kooperationen nicht zustande gekommen. Die Daten sprechen für sich: Über 500 Firmen erzielten durch ihre Beteiligung direkte wirtschaftliche Vorteile-- mit sozialem Mehrwert. Für Letissier und seine Mitstreiter war das nicht nur ein Erfolg in Zahlen, sondern ein Beweis dafür, dass Projektmanagement im Sinne der Nachhaltigkeitsziele konkrete gesellschaftliche Transformationen anstoßen kann. Was bleibt-- und was sich übertragen lässt Auch wenn Florentin Letissier betonte, dass jedes Land und jede Stadt eigene Herausforderungen hat-- insbesondere mit Blick auf Los Angeles 2028-- , sieht er im Pariser Modell einen Impulsgeber. Besonders die gezielte Verbindung von Nachhaltigkeit, sozialem Unternehmertum und Großereignissen könne Vorbildcharakter entfalten. Zugleich warnt er vor zu viel Euphorie: Ob die Kooperationen zwischen Groß und Klein über die Spiele hinaus Bestand haben, sei noch offen. Die Stadt Paris will dieses Momentum jedoch nutzen, um auch in anderen Projekten stärker auf lokale Wertschöpfung und soziale Kriterien zu setzen. Lessons Learned: Projektmanagement mit sozialem Anspruch Florentin Letissier beschreibt das Pariser Olympia-Projekt nicht nur als Verwaltungsakt oder politisches Vorhaben- - sondern als eine tiefgreifende Projektarbeit mit hohem Transformationspotenzial. Die langfristige Vorbereitung, die intensive Koordination zahlreicher Stakeholder und die Fähigkeit, Konflikte produktiv zu bearbeiten, seien wesentliche Erfolgsfaktoren gewesen. Als besonders prägend schilderte er die emotionalen Momente zu Beginn der Spiele, wenn sich die Mühen von Jahren in konkretem Erfolg zeigten. Einige Mitglieder des Projektteams hätten Tränen in den Augen gehabt- - nicht wegen sportlicher Leistungen, sondern weil ihr sozial orientiertes Vorhaben Realität geworden war. Diese Rückschau verweist auf eine wesentliche Lektion für das Projektmanagement: Wenn Ziele klar benannt, Werte bewusst gelebt und Stakeholder ernst genommen werden, kann auch ein strukturell anspruchsvolles Projekt gesellschaftliche Wirkung entfalten. Spannungsfeld zwischen Vision und Realität Trotz der positiven Bilanz war Letissier in seinem Vortrag nicht unkritisch. Er sprach offen über die Schwierigkeiten in der Berichte aus der GPM | Wenn Olympia soziale Wirkung entfaltet 65 PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL · 36. Jahrgang · 03/ 2025 DOI 10.24053/ PM-2025-0049 Zusammenarbeit mit großen Unternehmen, über kulturelle Unterschiede zwischen wirtschaftlichen Logiken und sozialwirtschaftlichen Zielsetzungen sowie über die Unsicherheit, ob das erreichte Niveau langfristig gehalten werden kann. Denn während große Konzerne über eigene Ressourcen, Kommunikationsabteilungen und juristische Expertise verfügen, benötigen kleine Sozialunternehmen oft weiterhin öffentliche Unterstützung, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die zentrale Frage lautete daher: Wie kann man sicherstellen, dass solche Partnerschaften nicht nur punktuell bei Großevents funktionieren, sondern zu dauerhaften Strukturen führen? Letissiers Antwort: durch institutionelle Begleitung, politische Unterstützung und rechtliche Klarheit. Die Stadt Paris beabsichtigt, die gemachten Erfahrungen auf andere Projekte der Stadtentwicklung und Kreislaufwirtschaft zu übertragen. Rechtlicher Rahmen: Zwischen EU-Vergaberecht und lokalem Handlungsspielraum Ein oft diskutiertes Thema bei sozial orientierter Projektvergabe ist das Spannungsfeld zwischen öffentlicher Transparenz und gezielter Unterstützung benachteiligter Anbieter. Florentin Letissier betonte, dass sämtliche Schritte im Rahmen von ESS 2024 mit dem EU-Vergaberecht konform waren. Das bedeutet: öffentliche Ausschreibungen, klare Kriterien, faire Wettbewerbsbedingungen. Zugleich sei es zulässig- - und wichtig- - , durch sogenanntes „Sourcing“ kleine Anbieter proaktiv über Ausschreibungen zu informieren. Dies sei keine Bevorzugung, sondern eine Form von Chancengleichheit: „Wir haben nicht gesagt: Ihr müsst diese kleinen Firmen beauftragen. Aber wir haben die Großen informiert, dass es diese kleinen Firmen gibt.“ Auch die Bildung von Bietergemeinschaften zwischen großen und kleinen Anbietern sei rechtlich möglich und wurde bewusst gefördert. Damit können kleinere Unternehmen, die allein keine komplexen Leistungen stemmen könnten, gemeinsam mit einem starken Partner auftreten. Mehr als ein Projekt: ESS 2024 als strategische Intervention Aus Sicht des Projektmanagements war ESS 2024 kein Nebenprojekt, sondern ein zentraler strategischer Baustein der Spiele. Es vereinte Elemente aus klassischem Projektmanagement-- Zeitpläne, Ziele, Meilensteine-- mit den Anforderungen transformativer Projekte im Sinne der SDGs. Besonders auffällig: der Umgang mit Zielkonflikten. Die Stadt Paris war bereit, bei bestimmten Leistungen bewusst höhere Kosten in Kauf zu nehmen, wenn dadurch soziale Wirkung erzielt werden konnte. Das erforderte mutige Entscheidungen auf Leitungsebene, aber auch eine neue Kultur der Wirkungsmessung. Neben ökologischen Kennzahlen wie CO₂-Bilanzen oder Energieverbrauch wurden soziale Indikatoren erhoben: Wer arbeitete an den Projekten? Wie viele Geflüchtete oder Menschen mit Behinderung waren beteiligt? Welche Qualifikationen wurden geschaffen oder anerkannt? Diese Indikatoren wurden nicht nur erhoben, sondern auch öffentlich kommuniziert-- ein wichtiger Schritt zur Legitimation. Ein Modell für andere Städte? Chancen und Grenzen Ob sich das Pariser Modell auf andere Metropolen übertragen lässt, bleibt offen. Letissier verwies in seinem Vortrag auf strukturelle Unterschiede etwa in Kalifornien, wo Los Angeles die Olympischen Spiele 2028 austrägt. Dort seien etwa die Probleme mit Wasserknappheit und Waldbränden völlig anders gelagert als in Europa. Dennoch könne Paris als Impulsgeber dienen- - nicht im Sinne einer Blaupause, aber als Beispiel für eine konsequente Ausrichtung an gesellschaftlichem Mehrwert. Wichtig sei dabei, dass die Umsetzung nicht „top-down“ erfolgt, sondern kooperativ-- unter Einbindung lokaler Akteure, flankiert von staatlicher Unterstützung und begleitet von projektbezogenem Coaching. Auch dürfe man nicht dem Irrtum verfallen, dass soziale Wirkung sich automatisch aus guter Absicht ergibt: Ohne gezielte Steuerung, klare Indikatoren und Monitoring droht der soziale Anspruch in Symbolpolitik zu verfallen. Die Relevanz für das Projektmanagement in Deutschland Was können Projektmanagerinnen und Projektmanager in Deutschland aus diesem Beispiel lernen? Drei Aspekte erscheinen besonders relevant: 1. Stakeholder ernst nehmen: Projektarbeit, insbesondere im öffentlichen Raum, muss die Realität vielfältiger Interessen abbilden-- und den Mut haben, mit widersprüchlichen Zielen umzugehen. 2. Soziale Wirkung als Zielgröße definieren: Klassische Erfolgskriterien wie Termine, Budget und Qualität sollten durch Kriterien wie Teilhabe, lokale Wertschöpfung oder ökologische Bilanz ergänzt werden. 3. Langfristigkeit denken: Auch wenn Projekte formal enden, können ihre Strukturen weiterwirken-- sofern frühzeitig an Anschlussfähigkeit gedacht wird. Für die Fachgruppe „Projektmanagement für bürgerschaftliches Engagement“ ist ESS 2024 damit ein Vorzeigeprojekt im Sinne der SDGs-- und ein hervorragendes Beispiel dafür, wie gesellschaftlich relevante Projektarbeit heute aussehen kann. Fazit: Wenn Großprojekte lokale Wirkung entfalten Die Olympischen Spiele in Paris 2024 waren in vielerlei Hinsicht ein Testfall: für soziale Innovationsfähigkeit, für nachhaltige Vergabepraxis und für integratives Projektmanagement. ESS 2024 hat gezeigt, dass es möglich ist, eine der größten Veranstaltungen der Welt so zu gestalten, dass lokale Unternehmen profitieren, ökologische Standards eingehalten und inklusive Prozesse gestärkt werden. Florentin Letissiers Vortrag war mehr als eine Fallstudie-- es war ein Plädoyer für eine neue Projektkultur: Eine Kultur, die nicht nur technische Prozesse optimiert, sondern auch gesellschaftlichen Wandel gestaltet. Und das ist-- gerade in Zeiten globaler Umbrüche-- vielleicht die wichtigste Aufgabe des Projektmanagements im 21. Jahrhundert. Berichte aus der GPM | Wenn Olympia soziale Wirkung entfaltet 66 PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL · 36. Jahrgang · 03/ 2025 DOI 10.24053/ PM-2025-0049 Über den Referenten Florentin Letissier, geboren am 3. Dezember 1986 in Nantes, ist ein französischer Politiker und Mitglied von Europe Écologie Les Verts (EELV). Seit Juli 2020 ist er Beigeordneter der Bürgermeisterin von Paris mit Zuständigkeit für die Bereiche Soziale und Solidarische Ökonomie, Kreislaufwirtschaft sowie die Umsetzung der Zero-waste-Strategie. Zuvor war er bereits seit 2014 als stellvertretender Bürgermeister im 14. Arrondissement tätig, wo er sich unter anderem für Umweltprojekte und soziale Initiativen engagierte. Über die Fachgruppe Die GPM Fachgruppe für bürgerschaftliches Engagement möchte mit ihren Aktivitäten die Wirksamkeit des bürgerschaftlichen Engagements verbessern sowie einen Beitrag zur Umsetzung der 17 Sustainable Development Goals (SDGs) leisten. Wir wollen mit Projektmanagement bei der vollständigen, rechtzeitigen und wirtschaftlich vertretbaren Umsetzung dieser Ziele unterstützen. Unsere Zielgruppen sind Non-Profit-Organisationen bzw. NGOs, welche soziale Projekte oder Vorhaben der technischen Zusammenarbeit durchführen sowie Kirchen, Sportvereine oder Vereine der Zivilgesellschaft, die kommunale Einrichtungen unterstützen oder sogar ersetzen. Weitere Informationen: https: / / www.gpm-ipma.de/ netzwerk/ facharbeit/ projektmanagement-fuer-buergerschaftliches-engagement Eingangsabbildung: © iStock.com/ HJBC