PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL
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UVK Verlag Tübingen
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GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.1.000 Experten aus 50 Nationen: Berlin im Zeichen des Projektmanagements
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Oliver Steeger
Eine Oscar-Verleihung „like Hollywood“. Blaue und rote Scheinwerfer tauchen den Saal in Galalicht. Große Leinwände übertragen das, was sich auf der Bühne ereignet, in den Saal mit rund tausend Gästen aus fünfzig Nationen. Auf der Bühne: drei Spitzen-Projektteams aus den Niederlanden, aus Polen und Deutschland. „And the winner is ...“ verkündet Juryvorsitzender Dr. Hans Stromeyer. Sekunden später ein Jubelschrei und stehende Ovationen: Das holländische Projektteam von „Fluor Daniel“ hat den Internationalen Projektmanagement Award gewonnen. So spannend kann Projektmanagement sein! Mit einer perfekt inszenierten Galashow verlieh die GPM auf dem 16. IPMA Worldcongress on Project Management den begehrten „Oscar“ für Spitzenleistungen im Projektmanagement - und krönte damit ihren Weltkongress in der Bundeshauptstadt. Und der war - so viele Kongressgäste - ein Riesenerfolg.
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P R O J E K TMANA G E M E N T 3 / 2 0 0 2 3 REPORT U m den Internationalen Projektmanagement Award, mit dem die GPM seit 1997 Spitzenleistungen im Projektmanagement belohnt, rangen erstmals Teams aus aller Welt. Gewinnerin Fluor Daniel war mit einem ehrgeizigen Petrochemie-Projekt angetreten. Das Unternehmen hatte in seinem Projekt binnen kurzer Zeit Raffinerien der Veba-Tochter „Ruhröl“ so umgerüstet, dass sie Treibstoff nach neuer EU-Norm produzieren können. Dank hervorragenden Projektmanagements schloss das Team das Projekt früher als geplant ab und sparte erheblich Kosten. Als Preisträger gingen zwei weitere Unternehmen aus dem Wettbewerb hervor. Ein Projektteam des polnischen Unternehmens Transsystem (Spezialist für Automobil-Fertigungsanlagen) sowie ein Gemeinschaftsteam der deutschen DeTeMobil Deutsche Telekom MobilNet und ACTERNA Deutschland erhielten Preise für vorbildliche Leistungen. Von den Besten lernen: Vier Tage lang hatten GPM und der Dachverband „IPMA International Project Management Association“ die Projektmanagement-Welt in Berlin zu Gast, ein Mega-Meeting mit 170 Vorträgen, Workshops, Produktpräsentationen und Diskussionsrunden. Die Experten studierten dabei nicht nur neue Managementstrategien, Ideen, Praxisberichte und Visionen. Sie erlebten ein geschliffenes Kongressprogramm mit glanzvollen Höhepunkten. Gleich fünf hochkarätige Keynote-Speaker hatte die GPM für den Weltkongress gewonnen. „Kreativität in Projekten nutzen“ Kreativitäts-Vordenker Dr. Edward de Bono eröffnete „Gewonnen! “ Jubelrufe auf der Bühne zur Awardverleihung. 1.000 Experten aus 50 Nationen: Berlin im Zeichen des Projektmanagements Glanzvolle Award-Gala und Fachdiskussionen beim 16. IPMA Worldcongress on Project Management Oliver Steeger Eine Oscar-Verleihung „like Hollywood“. Blaue und rote Scheinwerfer tauchen den Saal in Galalicht. Große Leinwände übertragen das, was sich auf der Bühne ereignet, in den Saal mit rund tausend Gästen aus fünfzig Nationen. Auf der Bühne: drei Spitzen-Projektteams aus den Niederlanden, aus Polen und Deutschland. „And the winner is …“ verkündet Juryvorsitzender Dr. Hans Stromeyer. Sekunden später ein Jubelschrei und stehende Ovationen: Das holländische Projektteam von „Fluor Daniel“ hat den Internationalen Projektmanagement Award gewonnen. So spannend kann Projektmanagement sein! Mit einer perfekt inszenierten Galashow verlieh die GPM auf dem 16. IPMA Worldcongress on Project Management den begehrten „Oscar“ für Spitzenleistungen im Projektmanagement - und krönte damit ihren Weltkongress in der Bundeshauptstadt. Und der war - so viele Kongressgäste - ein Riesenerfolg. Foto: Steeger P R O J E K TMANA G E M E N T 3 / 2 0 0 2 4 REPORT den Kongress mit einer souveränen „Beweisführung“, wie bedeutsam Kreativität für Projektmanagement ist - und überraschte sein Publikum mit witzigen Denkwegen und faszinierenden Thesen. Seine Botschaft an die Projektmanagement-Experten: Effizientes Projektmanagement braucht Kreativität beim Teamwork, bei Projektplanung und bei Problemlösungen. „Das Management von Routinen erzielt in der Regel brauchbare Ergebnisse“, meinte De Bono, „doch Kreativität wird benötigt, wenn bessere Ergebnisse erzielt werden sollen und wenn Probleme die Routinen stören.“ Er versicherte: „Kreativität ist heute ein Management-Werkzeug - und keine Frage von Talent oder Inspiration.“ Ebenso fesselnd legten Projektmanagement-Romancier Tom DeMarco sowie die weltweit renommierten Projektmanagement-Experten Dr. Martin Barnes und Prof. Harold Kerzner ihre Ideen und Erfahrungen offen. Zuletzt entführte der NASA-Astronaut Dr. Bernard Harris die Projektmanagement-Fachleute gedanklich ins Weltall und überzeugte sie von der treibenden Kraft, mit der Träume und Visionen Projekte vorantreiben können. Eine solche Vision erfüllte sich für ihn, als er in den neunziger Jahren insgesamt 438 Stunden im All verbrachte - und dabei 7,2 Millionen Kilometer reiste. Globalisierung hat Projektmanager erreicht In ihren Vorträgen und Workshops zeichneten die Experten den Status quo des gegenwärtigen Projektmanagements. Wichtiger Mainstream in den Diskussionen: Die Globalisierung hat die Projektmanagement-Szene erreicht. Zunehmend arbeiten Teams verschiedener Nationen und Arbeitskulturen zusammen und sind dabei über mehrere Länder verteilt. Für Projektmanager zeichnen sich neue Herausforderungen ab. Sie müssen nicht nur ihr Management-Handwerk verstehen. Die Globa- Foto: Steeger Volle Ränge zu den Auftritten der Keynote-Speaker. Selten war ein IPMA- Worldcongress so gut besucht. Edward de Bonos Thema „Kreativität“ - Lehrbeispiele für Projektmanager im Vortrag. Foto: VisionWorks P R O J E K TMANA G E M E N T 3 / 2 0 0 2 5 lisierung erfordert zusätzliche Fertigkeiten, beispielsweise Geschick, multikulturelle Teams zu führen. Außerdem: Ganze Industriezweige wie die Automobilbranche oder die Pharmazie stehen vor Umbrüchen, ein Trend, der auch Projektmanagern neue Aufgaben stellt. So hatte die GPM weite Teile des Kongressprogramms auch auf die Zukunftsbranchen zugeschnitten, darunter die Finanzdienstleistung, Informationstechnologie, Biotechnologie und Chemie, Pharmazie, Automobilbranche und Neue Medien. - Als Hauptsponsoren unterstützen Volkswagen und Siemens Business Services den Kongress sowie Microsoft Project 2002 als Exklusiv-Sponsor für das PM Award Gala Dinner. Networking, Ausstellungen und Ehrungen Indes, nicht nur Fachdiskussion stand auf dem Programm. Kongressgäste nutzten die vier Junitage auch zum „Networking“ und Erfahrungsaustausch. Zusätzlich informierte Glückliches Wiedersehen: Der Kongress diente nicht nur als Informationsforum, sondern auch als Ort des persönlichen Networkings. Foto: Steeger P R O J E K TMANA G E M E N T 3 / 2 0 0 2 6 REPORT eine umfangreiche Fachausstellung über neue Produkte und Dienstleistungen. Hier rückte „Volkswagen Coaching“ den neuen Luxuswagen Phaeton ins rechte Licht und verband damit Informationen über sein Projektmanagement. Microsoft präsentierte erstmals „Microsoft Project 2002“ und gab den Kongressbesuchern Gelegenheit, die neue Software kennen zu lernen. Auch informierten sich die Fachleute aus aller Welt über renommierte Projekte der Bundeshauptstadt. Exkursionen führten beispielsweise zum „Lehrter Bahnhof“, künftig Europas größtem Fernbahnhof. Einige Überraschungen hielt die GPM auch für ihre eigenen Mitglieder parat. Sie ernannte während der Award-Gala Klaus Pannenbäcker zum Ehrenvorsitzenden. Er habe, so GPM-Vorsitzender Dr. Ulrich Wolff, den Fachverband mit derzeit rund dreitausend Mitgliedern gefördert und sich vor allem für die internationale Verbreitung des Projektmanagements engagiert. Weitere Auszeichnung: Gemeinsam mit GPM-Vorstand Roland Ottmann überbrachte Dr. Ulrich Wolff Professor Hasso Reschke das Bundesverdienstkreuz und dankte dem GPM-Aktiven der ersten Stunde für seine Tätigkeit. In einer Mitgliederversammlung hatte die GPM zuvor Roswitha Müller-Ettrich, Manfred Saynisch und Professor Sebastian Dworatschek zu Ehrenmitgliedern ernannt. Als verdiente Mitglieder zeichnete sie Dr. Peter Frieß, Gerhard Mekelburg, Dieter Eysel und Dr. Wolfgang Schallehn aus. Die Studienpreise der GPM erhielten Dr. Katharina Weinkauf (TU Berlin), Imke Mork (FH Aachen) und Kerstin Osswald (FH Darmstadt). Als dreitausendsten Absolventen des Lehrgangs Projektmanagement-Fachmann bat die GPM Thiemo Walter (Daimler Chrysler AG) auf die Bühne, als tausendsten durch PM-ZERT zertifierten Projektmanager Bernd Leineweber (Siemens Business Service). Auf der Ausstellung präsentierten sich Dienstleister mit neuen Produkten. Nachrichten, Trends und Praxisbeispiele aus erster Hand: Zu rund 170 Vorträgen waren die Teilnehmer des Weltkongresses eingeladen. Foto: VisionWorks Foto: Steeger P R O J E K TMANA G E M E N T 3 / 2 0 0 2 7 IPMA-Chairman Rodney Turner: „Bislang erfolgreichster Weltkongress“ Professor Rodney Turner, Chairman der „IPMA International Project Management Association“, lobte den 16. Worldcongress in Europas größtem Hotel. Er bezeichnete ihn hinsichtlich Teilnehmerzahl, Multinationalität, Sponsoren, Ausstellung, Qualität und Atmosphäre als erfolgreichsten Weltkongress in der mehr als dreißigjährigen Geschichte des Dachverbands. Rundum zufrieden äußerte sich auch das Organisationsteam um GPM- Vorstand Roland Ottmann. „Die Veranstaltung hat dazu beigetragen, zwischen verschiedenen Kulturbereichen des Projektmanagements zu vermitteln, neue Ideen auszutauschen und die weltweite Gemeinschaft der Projektmanager zu stärken“, freute sich Roland Ottmann über den Erfolg. Otto Zieglmeier (Marketing Project Manager und Director of the International Project Management Award) unterstrich, dass die Veranstaltung in der Bundeshauptstadt dazu beigetragen habe, voneinander zu lernen, Projekte zu vergleichen und das dringend nötige Benchmarking weltweiter Projekte einzuleiten. „Gerade die Verleihung der Internationalen Projektmanagement Awards setzt hier ein wichtiges Signal.“ Ziel sei es, Spitzenleistungen im globalen Projektmanagement zu identifizieren und allen Projektmanagern zugänglich zu machen. ■ Wie sieht die Projektmanagement- Welt von morgen aus? Experten diskutieren im kleinen Kreis. Foto: Steeger Ungewohnte Perspektive: Aussteller VW Coaching brachte seinen neuentwickelten Luxuswagen Phaeton mit zum Weltkongress. Foto: Steeger