PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL
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2941-0878
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UVK Verlag Tübingen
31
2004
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GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.Effizienzsteigerung im Projektmanagement
31
2004
Siegfried Seibert
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2 EDITORIAL 3 REPORT In konjunkturschwachen Zeiten nimmt der Druck zur Effizienzsteigerung fast überall zu. Diese Entwicklung macht auch vor dem Projektmanagement nicht halt. Im Mittelpunkt dieser Ausgabe steht daher die Effizienzverbesserung in Projekten, und zwar insbesondere in der Automobilindustrie, die auf diesem Gebiet schon immer Vorreiter war. Im Report werden zwei Studien vorgestellt, an denen Mitglieder der GPM- Fachgruppe Automotive beteiligt waren. Hauptergebnis: In der Automobilindustrie wird das Effizienzverbesserungspotenzial in der Projektarbeit auf fast 30 % geschätzt. Die wichtigsten Impulse werden dabei dem Projektmanagement selbst sowie der unternehmensübergreifenden „Cross- Company Collaboration“ zugeschrieben. Hier liegt bei vielen Unternehmen noch etliches im Argen. Allerdings wurden letzten Oktober auf einer Fachtagung in Darmstadt auch eine Reihe von Praxisbeispielen für erfolgreiche Projektarbeit in der Automobilindustrie präsentiert. Die Beispiele von BMW und Mercedes, auf die im Tagungsbericht eingegangen wird, zeigen, dass hinter dem Erfolg hauptsächlich die professionelle Anwendung schon lange bekannter PM-Prinzipien steht. Auch der Beitrag von Thomas Gutberlet und Reinhard Meinders, wie Entwicklungsprojekte vor dem Scheitern bewahrt werden, enthält sorgfältig ausgewählte Lösungen, die in der Fachliteratur letztendlich schon früher zu finden waren (allerdings nicht in dieser Zusammenstellung und ohne dass deren Relevanz richtig erkannt wurde). Hier drängt sich der alte Verdacht auf, dass wir im Prinzip zwar wissen, wie gutes Projektmanagement gemacht wird, dieses Wissen aber zu halbherzig anwenden. In der PM-Praxis haben wir es weniger mit unzulänglichen Methoden als vielmehr mit einer unzulänglichen Implementierung zu tun. Das Schließen dieser „Implementierungslücke“ könnte die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft deutlich stärken und Milliardenbeträge einsparen. Es ist an der Zeit, dass sich Top-Management und Wirtschaftsverbände stärker der PM-Thematik zuwenden. Beispielsweise könnten diese Gruppen dafür sorgen, dass - ähnlich wie im Qualitätsmanagement - endlich einheitliche Projektmanagementstandards etabliert und durchgesetzt werden. Die ungenügende unternehmensübergreifende Standardisierung von PM-Prozessen, PM-Instrumenten und PM-Berufsbildern ist ein gravierendes Hemmnis beim Ausschöpfen vorhandener Effizienzpotenziale. Natürlich gibt es nach wie vor noch für das Projektmanagement bedeutsame Innovationen. Einen Bereich, von dem in den nächsten Jahren viele Impulse ausgehen werden, sprechen Dieter Geckler und C. Rehnelt in ihrem Beitrag über die virtuelle Fabrik an. Der Beitrag bezieht sich zwar auf die Automobilindustrie, ist aber auch für andere Branchen richtungsweisend. Er relativiert auch den Irrglauben, dass Tools und Technik im Projektmanagement keine besondere Rolle spielen. Natürlich ist es unbestritten, dass Projekte primär von den beteiligten Mitarbeitern und Teams zum Erfolg geführt werden. Aber deren Produktivität, Zusammenarbeit und Informationsaustausch werden maßgeblich von der vorhandenen Infrastruktur und den eingesetzten Tools bestimmt. projektMANAGEMENTaktuell will auf Neuentwicklungen in diesem Bereich künftig stärker aufmerksam machen. Mark Meyer von der GPM-Fachgruppe PM- Software startet in dieser Ausgabe mit herstellerunabhängigen Erfahrungsberichten über innovative PM- Softwaretools. Eine weitere Neuerung ist die Rubrik „Karriere“, in der wir zukünftig Beiträge zu Berufsperspektiven, Tätigkeitsfeldern, Ausbildung und Arbeitsmarkt für Projektmanagement-Personal bündeln wollen. Auch das optische Erscheinungsbild der Zeitschrift wurde modernisiert: Der Verlag stattet das Heft ab sofort mit einer blauen Schmuckfarbe aus, mit der wir Professionalität und Nutzwert der Inhalte unterstreichen wollen. Effizienzsteigerung im Projektmanagement P. S.: Wie bereits im letzten Januar liegt auch dieser Ausgabe wieder eine CD mit den Heftinhalten der vergangenen Jahre und weiteren Informationen aus der GPM und den beiden Schwesterverbänden SPM und PM Austria bei. Die CD wurde von der Münchener Cando AG gesponsert. Cando ist die erste PM-Software, die unscharfe Planungsangaben verarbeiten kann. Der CD ist eine voll funktionsfähige Freewareversion beigepackt. Im Ressort Nachrichten finden Sie dazu einen einführenden Artikel. aktuell projekt M A N A G E M E NT 1/ 20 0 4 projekt M A N A G E M E NT 1/ 20 0 4 aktuell