PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL
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GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.GPM intern
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62 GPMINTERN + +++ +++ +++ +++ +++ + ■ Die Meetings der Berliner GPM- Regionalgruppe sprachen sich in der Hauptstadt schnell als Geheimtipp herum: Baustellen wie den Lehrter Bahnhof oder das Sony-Center am Potsdamer Platz besichtigten die Projektmanager. Sie besuchten das Pharmaunternehmen Schering. Ein Mitarbeiter einer großen deutschen Consultingfirma gab Einblick in die SAP-Einführung - und zwar unverfälscht, mit allen Höhen und Tiefen. „Wir hatten immer 25 bis 30 Interessenten zu Gast“, berichtet Dr. Rainer Schofer. Vierzehn Jahre lang hat der GPM-Aktive die Regionalgruppe geleitet und geprägt. Heute weiß man in der Bundeshauptstadt: Die Arbeit unter Rainer Schofers Federführung hat der Berliner Projektmanagement- RainerSchoferzeigtinderHauptstadtFlagge fürdieGPM Szene wichtige Impulse gegeben. GPM-Vorstand Dr. Thor Möller denkt gerne, wie er sagt, an seine Zeit in Berlin zurück, in der er „an den vielfältigen und hochinteressanten Veranstaltungen teilnehmen konnte.“ Im Jahr 2002 unterstützte die Gruppe des Berliners den „16. IPMA Worldcongress on Project Management“, den die GPM gemeinsam mit der IPMA in der Bundeshauptstadt veranstaltete - ein wichtiger Beitrag zum Gelingen des Kongresses, wie GPM-Vorsitzender Roland Ottmann hervorhebt. Jetzt hat der 59-jährige Berliner Regionalaktive die Leitung der Regionalgruppe abgegeben. Genug ist genug. Schließlich wirkt er noch an anderen Fronten. Er ist kooptiertes Mitglied des GPM-Kuratoriums. Er ist erster Vorsitzender des „DVP Deutscher Verband der Projektmanager in der Bau- und Immobilienwirtschaft e. V.“. Und er ist erfolgreicher Unternehmer dazu. Als Unternehmer und Projektmanager, der sein Handwerk von der Pike auf gelernt hat, ist Schofer überzeugt: Verbände wie die GPM und der DVP sind für Projektmanager eine unschätzbare Hilfe. „Projektmanager stehen häufig in ihren Unternehmen auf Einzelposten und damit isoliert“, sagt er, „in den Verbänden finden sie ein Netzwerk.“ Die GPM hebe sich vor allem mit ihrem interdisziplinären Angebot her- Dr.RainerSchofer: „Projektmanager findeninVerbändenwiederGPMein wichtigesNetzwerk.“ Foto: privat aktuell projekt M A N A G E M E NT 2/ 20 0 5 63 vor. Bereits Mitte der achtziger Jahre wurde der Berliner Projektmanager Mitglied des damals noch jungen Verbands. „Ich kam regelmäßig zu den Berliner Treffen und habe von den Informationen reichhaltig profitiert“, erzählt er. Damals wie heute seien die Handouts, die er von den Vorträgen heimbrachte, eine wichtige Hilfestellung gewesen. Er kann sich gut erinnern, wie ihn am 5. Februar 1986 die Einladung erreichte, mit seinen Berliner Vereinskollegen die Regionalgruppe in der damals noch geteilten Stadt zu gründen. Man wollte sich treffen und Themen sammeln; das Einladungsschreiben ist im Archiv der Berliner Gruppe erhalten geblieben. Mit dem Projektmanagement selbst kam der Ingenieur bereits Anfang der 70er Jahre in Verbindung. Er war studentischer Tutor und später wissenschaftlicher Assistent an der TU Berlin, genauer: am Institut für Baubetrieb und Baumaschinen. Die Berliner TU beschäftigte sich wegweisend mit Netzplantechnik und setzte auf die damals aktuellen Modelle. An Großrechnern wurden die Netzpläne berechnet. Dr. Rainer Schofer hat, wie er berichtet, als wissenschaftlicher Assistent noch Lochkarten gestanzt; die Codes waren ihm geläufig. Seine Dozententätigkeit an der Technischen Universität wirkt bis heute nach: Der Ingenieur- Nachwuchs liegt ihm am Herzen; er spricht vom „Generationenvertrag“ zwischen erfahrenen und jungen Projektmanagern. So lobt das GPM-Kuratorium jährlich den „Deutschen Studienpreis Projektmanagement“ aus. Für diesen Wettbewerb hat der Bauprojektmanagement-Fachmann - wie die anderen Kuratoriumsmitglieder auch - eine Reihe eingereichter Diplomarbeiten und Dissertationen gelesen. Mühevoll war dies, sicherlich, aber auch lohnend. „Diese Arbeiten haben eine erstaunliche Qualität“, meint er anerkennend. Von Dienstreisen quer durch Europa und einem beruflichen Intermezzo in Stuttgart abgesehen: Berlin blieb die Welt des Projektprofis. Ebenso, wie die Baubranche seine Heimat ist. Rund sechzig Mitarbeiter, davon dreißig Ingenieure, beschäftigt er mit seinen Partnern in seinem Unternehmen „SMV Bauprojektsteuerung Ingenieurgesellschaft mbH“. Zu seinen Referenzobjekten zählt er beispielsweise das Sony-Center in Berlins Zentrum, die Olympia-Sporthallen, den Berliner Hauptbahnhof - Lehrter Bahnhof und die Neubaustrecke der Deutschen Bahn AG zwischen Köln und Frankfurt Flughafen. „Das Interesse für eine ordentliche Projektorganisation habe ich aus meinem Studium mitgebracht“, berichtet er. Doch im Projektalltag hilft ihm eine weitere Fähigkeit - das, was man landläufig unter Kommunikationsfähigkeit versteht. Er vermag Pläne und Ziele gut zu vermitteln, Teams zusammenzuführen, auf ein Ziel einzuschwören und „bei der Fahne zu halten“. Ohnehin bezeichnet er sich als Teamplayer, auch bei seiner Arbeit für die GPM. In der Berliner Regionalgruppe verstand er sich mehr als Sprecher denn als Leiter. „Ich wurde hervorragend bei meiner Arbeit unterstützt“, meint er, „sowohl von meinen Mitstreitern vor Ort als auch seitens des Vorstands.“ Hier nennt er die Verdienste von Dr. Dietmar Lange, der als Vorstand beispielsweise wertvolle Schulungen für Regionalgruppenleiter initiiert hatte. OliverSteeger projekt M A N A G E M E NT 2/ 20 0 5 aktuell