eJournals PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL 19/5

PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL
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2941-0878
2941-0886
UVK Verlag Tübingen
121
2008
195 GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.

Erfolgsfaktor Projektteam

121
2008
Heinz Schelle
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2 l projekt MA N A G E M E N T aktuell 5/ 2008 2 EDITORIAL Oliver St D as vorliegende Heft hat den Schwerpunkt „Projektteams“. Damit wird ein Thema aufgegriffen, das seit Jahren unter dem Signum „Soft Facts“ und „Soft Skills“ diskutiert wird. Diese Termini, heute in aller Munde, sind mir allerdings inzwischen zum Ärgernis geworden. Nach einem nachdrücklichen Bekenntnis zur Bedeutung dieser Faktoren für den Projekterfolg wird nämlich in aller Regel nicht viel mehr geboten, als „der Mann/ die Frau auf der Straße“ auch weiß, also vorwiegend Alltagsweisheiten und Triviales. Manchmal kommt es sogar noch schlimmer: Selbst ernannte Experten senden Beiträge ein, in denen der ewige Frieden in einer konfliktfreien Welt versprochen wird, wenn man nur die angebotenen Ratschläge befolgt. Staatsutopien, wegen ihrer hohen Anforderungen an den Menschen längst als nicht realisierbar erkannt, werden auf die Projektebene projiziert. Dabei liegt das Gute, konkreter eine realistische Sicht der Probleme und solide Studien mit nicht trivialen Empfehlungen so nahe: in der Organisationspsychologie und in der Empirischen Betriebswirtschaftslehre. Rafaela Kraus, eine Schülerin von Lutz von Rosenstiel, gibt in dieser Ausgabe einen aktuellen Überblick über die Ursachen für ineffiziente Prozesse in Projektteams und, gestützt auf zahlreiche Forschungsarbeiten, Empfehlungen, um Leistungshemmnisse möglichst zu vermeiden. Miriam Müthel und Martin Högl greifen ein Thema auf, das im Zeichen wachsender Arbeitsteilung immer aktueller wird: die standortübergreifende Zusammenarbeit in Projektgruppen. Ihre Fragestellung lautet: Wie können in solchen Vorhaben, in denen die Einflussmöglichkeiten des Projektleiters eingeschränkt sind, Teammitglieder zur Übernahme erhöhter Verantwortung bewegt werden? In einem dritten Beitrag („Teambuilding in konfliktaversen Kulturen am Beispiel Lateinamerikas“) stellen York Rössler und Frank Elebracht das bekannte Modell der Teamentwicklung von Tuckman, das bereits von Rafaela Kraus kritisiert wurde, für den lateinamerikanischen Kulturkreis infrage und bieten eine Alternative an. Dietmar Prudix („Der kleine Tod - Trennungssituationen im Projekt“) befasst sich mit dem heiklen Thema der Auflösung von Projektteams bzw. der Trennung von Teammitgliedern während des Vorhabens. Ein Beispiel für mustergültige Führung von Mitarbeitern präsentiert Oliver Steeger in einem Interview mit Bernd Jacke, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung Erfolgsfaktor Projektteam der WISAG, eines Dienstleistungsunternehmens mit 24.000 Mitarbeitern. Mit seinem Prinzip „Frag-dochdie-Leute“, also einem sehr stark partizipativen Führungsstil, hat er unter anderem schwierige Projekte, mit denen zugekaufte Firmen in die aufnehmende Gesellschaft integriert werden mussten, gemeistert. Über ein sehr erfolgreiches und spektakuläres Projekt, den Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden, berichtet auch das zweite Interview, das ebenfalls Oliver Steeger geführt hat. Die beiden Projektleiter, Dipl.-Ing. Architekt Ulrich R. Schönfeld und Dr.-Ing. Karl-Heinz Schützhold, erhielten vor Kurzem in Anwesenheit von Prof. Kurt Biedenkopf in Berlin den Roland Gutsch Project Management Award 2008. Die Manager erläutern, wie es ihnen gelungen ist, trotz enormer technischer Probleme das Vorhaben mit ganz geringer Kostenüberziehung und einer Unterschreitung des Endtermins um ein Jahr zu realisieren. Die Studie „Status quo und Erfolgsfaktoren im Projektwissensmanagement - Ergebnisse einer empirischen Studie“, durchgeführt vom Strascheg Institute for Innovation and Entrepreneurship (SIIE) der European Business School (EBS) mit den Autoren Ronald Gleich, Michael Gschwendtner, Thomas-Ludwig Mayer, Andreas Wald und Frank Lindner, zeigt, dass eine Verbesserung des Wissensmanagements in Projekten einen großen Beitrag zur Verbesserung der Projektleistung bieten kann. Es fällt auf, dass besonders Unternehmen, die schon ein gutes Wissensmanagement haben, die Möglichkeiten hoch einschätzen. Die Autoren zeigen Gestaltungsmöglichkeiten und Erfolgfaktoren für den Umgang mit Wissen in Projekten und betonen vor allem, dass kulturelle Faktoren eine besondere Rolle spielen. Einen ausführlichen Überblick über das soeben erschienene Buch „Multiprojektmanagement und Multiprojektcontrolling“, zu dem eine ganze Reihe von GPM- Mitgliedern Beiträge geliefert hat, geben Claus Steinle, Verena Eßeling und Timm Eichenberg. Mey Mark Meyer analysiert schließlich Planisware 5, die Nachfolgeversion von OPXR4 von Planis. Sein Urteil in Kürze: Enormer Leistungsumfang, hohe Flexibilität und Vereinfachung in der Bedienung. Als Hauptanwendungsgebiete sieht er Forschung und Entwicklung und Produktentwicklung. PM_5-08_1-2_und_15-80: Inhalt 24.09.2008 11: 42 Uhr Seite 2