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PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL
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UVK Verlag Tübingen
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2009
201 GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.

Nachrichten

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2009
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projekt MA N A G E M E N T aktuell 1/ 2009 l 51 NACHRICHTEN ❙ Zum Berufsbild von Projektmanagerinnen hat die GPM-Interessengruppe „PM-Expertinnen - Innovation durch Diversity“ erste Ergebnisse einer empirischen Studie zur beruflichen und persönlichen Situation von PM-Expertinnen vorgelegt: Über 80 Prozent der befragten Frauen sind zwischen 30 und 50 Jahre alt und verfügen überwiegend über hoch qualifizierte Bildungsabschlüsse. Die Gruppe der Befragten ist mit einer annähernd 50 : 50-Aufteilung in Selbstständige und Angestellte vergleichsweise inhomogen. 33 Prozent der Befragten haben mindestens ein Kind, 96 Prozent der Expertinnen arbeiten in Vollzeit. Flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit zum Homeoffice sowie die Unterstützung des Partners führen zu einer relativ hohen Zufriedenheit hinsichtlich Work-Life- Balance. Die Befragten sind zumeist erfahrene PM-Expertinnen, 91 Prozent von ihnen sind seit mehr als drei Jahren im Projektgeschäft tätig. Ihre Funktionen teilen sich auf in Projektmanagerin, Office-Managerin oder PM-Assistenz sowie Trainerin/ Beraterin/ Coach und Projektmitarbeiterin ohne Leitungsfunktion. PM-Expertinnen sind in allen Projektarten zu finden, mit den Schwerpunkten IT- und Organisationsprojekte; deutlich unterrepräsentiert sind sie indes in Forschungsprojekten. Hinsichtlich der Soft Skills, die von Projektmanagern erwartet werden, zeigen sich die Stärken von Frauen insbesondere bei der Kommunikationsfähigkeit sowie der Sensibilität. Als ihre große Schwäche schätzen Projektmanagerinnen ihre Selbstpräsentation ein. Bei den Führungseigenschaften - immer wieder im Fokus kontroverser Diskussionen - lassen sich kaum Unterschiede zwischen Männern und Frauen feststellen. Bemerkenswert sind die Ergebnisse zwischen den persönlichen Erwartungen beim Einstieg ins Berufsleben und dem dann Erreichten: 36 Prozent der Befragten geben an, mit der Erwartung auf eine Führungsposition ins Berufsleben eingestiegen zu sein. Heute haben sogar 68 Prozent der Expertinnen eine Führungsposition erreicht. Hemmend für die berufliche Entwicklung wirkt sich nach Einschätzung der Expertinnen in erster Linie die Unternehmenskultur aus. Auch stellen sie eine nicht optimal ausgereifte Personalentwicklung fest, beispielsweise fehlende konkrete Förderung von Frauen, die in Führungspositionen gelangen wollen. Mit ihrer Vorstudie will die Interessengruppe „PM-Expertinnen - Innovation durch Diversity“ Vorarbeit leisten für eine umfangreichere Erhebung, deren Vorbereitungen derzeit laufen. In Kooperation mit dem Gender Zentrum Augsburg (GZA) wird diese Studie erweitert und ein größerer Pool von Projektmanagern befragt. Das Ziel: Die PM-Expertinnen wollen ein noch klareres Bild des realen Projektalltags von Projektmanagerinnen zeichnen und daraus Handlungsempfehlungen ableiten, etwa für die Qualifizierung, Karrieremodelle, Work-Life-Balance sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die GPM-Interessengruppe „PM- Expertinnen - Innovation durch Diversity“ hat sich auf dem GPM- Aktiventag 2007 formiert und im Laufe von vier Arbeitstreffen die Ziele und Themen für nachhaltige Expertinnenarbeit festgeschrieben. Die Expertinnen legen dabei besonderes Augenmerk auf die bewusste Wahrnehmung und Förderung des „Diversity-Gedankens“ - sowohl in der Projektals auch in der Verbandsarbeit. Der Vorstand der GPM unterstützt sowohl die Interessengruppe als auch die Ziele ausdrücklich. Vier Arbeitsgruppen (AG) widmen sich derzeit den Fachaufgaben: „Marketing“, „Networking“, „Projektcoaching - von Expertinnen für Expertinnen“ und „Gender-Studien“. Die AG Gender-Studien hat es sich zur Aufgabe gemacht, grundlegen- PM-Expertinnen forschen zum Thema „Berufsbild von Projektmanagerinnen“ EFFIZIENT, KOMFORTABEL, SICHER: KnownAt®Project steuert jedes Projekt zum Erfolg. — Weltweiter Zugriff auf Projekte und Daten über Internet — Einfache und revisionssichere Verwaltung von Terminen, Protokollen und Aufgaben — Benutzerfreundliche Navigation mit dem Dokumenten- Explorer — Dokumentation und Archivierung mit nur einem Klick — Unkompliziertes Erstellen individueller Vorlagen — Integrierte Controlling-Komponenten und Berichte Testen Sie KnownAt®Project jetzt mit Ihrem offenen Testaccount unter WWW.PI-INFORMATIK.DE PI Informatik GmbH Tel.: 030 / 91 77 44 10 Anzeige PM_1-09_1-64: Inhalt 19.12.2008 13: 38 Uhr Seite 51 ❙ Projekte und eine Symphonie von Mozart oder Bruckner - dies passt doch nicht zusammen, meinen viele Projektmanager. Wirklich nicht? Immerhin vergleichen Projektmanager ihre Tätigkeiten gerne mit der eines Dirigenten, jener Koryphäe, die viele Musiker vereint und ein wohlklingendes, einmaliges Gesamtkunstwerk schafft. Verbindet Projektmanager und Dirigenten doch mehr als vermutet? Dieser Frage ging die Regionalgruppe Aachen auf einer Veranstaltung im August 2008 nach. Marcus R. Bosch, Generalmusikdirektor der Stadt Aachen, diskutierte mit Kai Weßler, Dramaturg für Musiktheater und Konzerte am Theater Aachen, unterstützt durch einführende Worte von Prof. Heinz Schelle. In einer Art Sofa-Gespräch plauderten die Fachleute aus dem Nähkästchen. Die Aufgabe eines Dirigenten: Aus der Individualität jedes Musikers, aus der Klangfarbe jedes Registers schöpft er durch Integration, Kooperation und klare Taktvorgabe ein Ergebnis, das das Publikum beeindrucken und berühren soll - Zeitvorgaben, Budgetrahmen und begrenzte Ressourcen natürlich mit inbegriffen. Der erste Aspekt wurde mit einem kleinen Augenzwinkern behandelt: „Warum ein Dirigent keine Projekte macht und eigentlich auch kein Manager ist.“ Es gibt Unterschiede - ja. In einem Orchester fehlen beispielsweise Zielkonflikte. Die Musiker erwarten von ihrem Dirigenten Fachkompetenz und Durchsetzungsvermögen, aber die Zielrichtung ist allen gemeinsam. Die Inten- 22 l projekt MA N A G E M E N T aktuell 1/ 2009 52 NACHRICHTEN ■ Die Konferenz „Supply Chain Controlling und Performance Management“, organisiert von marcusevans (Germany) Ltd., findet vom 26.-27. Januar 2009 in Berlin statt. Weitere Infos: P. Suarez@ marcusevansde.com oder www.marcusevans.com ■ Die Veranstaltung „Corporate Process Management 2009“ wird von marcusevans (Germany) Ltd. vom 29.-30. Januar 2009 in Berlin durchgeführt. Weitere Infos: P.Suarez@marcusevansde.com oder www.marcusevans.com ■ The “Second Annual BPUG International Congress for Project, Programme and Risk Management“ will be held by Best Practice User Group from 10 th to 11 th of February 2009 in London, UK. Further information: emma@subjectmatters.co.uk or www.bpugcongress.com (english) ■ The “IPMA International Expert Seminar 2009: Behavioural and Contextual Competences for Project Management Success” , organized by spm - Swiss Project Management Association in collaboration with IPMA International Project Mangement Association, will take place from 12 th to 13 th of February 2009 in Zürich, Switzerland. Further information: www.ipma-expertseminar.com or expertseminar@spm.ch (englisch) ■ The “6 th NASA Project Management Challenge Conference - Connect and Discover” will take place from 24 th to 25 th of February 2009 in Daytona Beach, Forida, USA. Further information: Dorothy. J.Tiffany@nasa.gov or http: / / pmchallenge.gsfc. nasa.gov (english) ■ Die Konferenz „Software Engineering 2009“ der Gesellschaft für Informatik e. V. (GI) wird vom 2. bis 6. März 2009 vom Fraunhofer Institut für Experimentelles Software Engineering IESE in Kaiserslautern organisiert. Weitere Infos: se2009@iese. fraunhofer.de oder www.se2009.de ■ Das bdvb-Forum „IT-Projektmanagement - Fluch oder Segen? “ des Bundesverbandes Deutscher Volks- und Betriebswirte, unterstützt durch die GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V., findet am 4. März 2009 auf der CeBIT 2009 in Hannover statt. Weitere Infos: Tel.: ++49/ 2 11/ 37 10 22 oder www.bdvb.de ■ Die „3. PM-Expertentagung: Focus > PM-Tools & Lösungen 2009” zum Thema „Marktüberblick - Trends - Praxiserfahrungen” wird vom PM-Institut am 5. und 6. Mai 2009 in Würzburg veranstaltet. Weiter Informationen: tagungsbuero@pminsitut.de oder www.pm-institut.de ■ The “PMI Global Congress - EMEA 2009“, organized by the PMI Project Management Institute, will take place from 18 th to 20 th of May 2009 in Amsterdam, Netherlands. Further information: customercare.emea@pmi.org or http: / / congresses. pmi.org (english) + + + PM-Termine + + + PM-Termine + + + Projekte, die sich hören lassen - Der Dirigent als Projektmanager des statistisches Material zur Situation von Frauen im Berufsalltag von Projektgeschäften zu generieren. Entsprechende Literatur hierzu ist kaum vorhanden, wie die gruppeninterne Auswertung einer Reihe von Studien und Artikeln gezeigt hat. Aus dem nun erhobenen Datenmaterial sollen Handlungsfelder identifiziert werden. Aus diesen Handlungsfeldern wiederum will die Gruppe Handlungsoptionen ableiten, die sich unmittelbar und direkt im Berufsalltag der PM-Expertinnen nutzen lassen - etwa spezielle Angebote für PM-Expertinnen in Form von Seminaren, Checklisten oder Beschreibung von Karrieremodellen. So stieß die Initiierung einer ersten Vorstudie bei den PM-Expertinnen auf großes Interesse. Die Mitarbeiterinnen der AG Gender-Studien Eva Aue, Ilona Eggert, Sylvia Enders, Dr. Dorothee Feldmüller, Christina Lehmann, Dr. Silke Müller und Sigrid Pander entwarfen einen qualitativen Fragebogen mit 56 Fragen, der den Mitgliedern der Interessengruppe zur Verfügung gestellt und von 25 Personen beantwortet wurde. In dieser Vorstudie sollte unter anderem überprüft werden, welcher PM-Karriereweg von Frauen eingeschlagen wird und ob sich der Berufszweig des Projektmanagements für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eignet. Dazu wurden Erwartungen der Teilnehmerinnen zu Beginn des Berufswegs deren erreichten Erfolgen gegenübergestellt. Auf dieser Basis untersuchte die Vorstudie den Einfluss von Bildung, familiären Randbedingungen, beruflichem Umfeld und Branche auf die Karriereentwicklung. Mit den Ergebnissen liegt nun eine solide Ausgangsbasis auf Grundlage von Fakten und Zahlen für zukünftige Studien und Arbeitsschwerpunkte der Interessengruppe vor. Weitere Informationen und Ergebnisse der Vorstudie bei Sigrid Pander, E-Mail: sigrid.pander@ee-ag.com Sigrid Pander Literatur [1] Berthold, M.: Wer ist die Puppe? Gender und Diversity in Projekten. Master Thesis, Executive MBA Projekt- und Prozessmanagement. Salzburg, April 2007 [2] Feldmüller, D./ Müller-Ettrich, R.: Neue Impulse in der GPM: PM-Expertinnen schließen sich zusammen. www.projektmagazin.de, Ausgabe 15/ 2008 PM_1-09_1-64: Inhalt 19.12.2008 13: 38 Uhr Seite 52 projekt MA N A G E M E N T aktuell 1/ 2009 l 53 tion, ein außergewöhnliches Ereignis zu schaffen, verbindet die unterschiedlichen Register. Das Ressortdenken, das Manager aus dem Projektmanagement kennen, ist im Orchester nicht anzutreffen. Auch das Ressourcenmanagement kennt nicht die Prioritätenproblematik, die in Industrie und Verwaltung bei konkurrierenden Projekten entsteht. Im Orchester sind immer alle anwesend und gut vorbereitet, außerdem fachlich höchst kompetent. Dadurch fragt man vergebens nach Kommunikationsdefiziten, Informationslecks oder unterschiedlicher Kooperationsbereitschaft. Dagegen ist die jährliche Integration von neun neuen, jungen Musikern in das Orchester, das sowohl aus internen als auch aus externen Mitgliedern besteht, eine große Herausforderung für alle. Bei seinem Amtsantritt in Aachen hat Marcus R. Bosch die „inneren Werte“ des Orchesters sofort gespürt. Seine Leistung: Das Potenzial der einzelnen Musiker zutage fördern und zu einer Einheit formen. Ein Teammitglied in einem Projekt darf durchaus mal einen schlechten Tag haben und das Engagement für ein Projekt ist im Team häufig individuell, gewiss. Doch ein Musikstück „verzeiht“ so etwas nicht. Bei den Proben und bei der Aufführung ist immer höchste Konzentration und außergewöhnliches Einfühlungsvermögen gefordert, und: Freilich unterliegt ein Orchester keinem Selbstzweck. Es spielt für seine Kunden - das Publikum. Die Zielgruppe zu definieren ist jedoch nicht einfach, zu unterschiedlich sind die Wünsche der Zuhörer. Aber ein volles Haus ist der Motivationskick für jeden Musiker. Ein entsprechendes Marketing, wie Projektmanager es aus der Wirtschaft kennen, ist schon allein aus Kostengründen nicht möglich. Zudem lautet die Marketing-Frage nicht wie in der Wirtschaft „Was will mein Kunde? “, sondern „Warum bist Du nicht mein Kunde? “ - was viel schwieriger zu beantworten ist, muss man doch die Betreffenden zunächst überhaupt ansprechen können. In der Diskussion wurde sogar die Frage gestellt, ob dies überhaupt wünschenswert wäre. Also arbeitet ein Generalmusikdirektor viel nach der Methode „Try and Error“: Eine Idee wird geboren, eine Veranstaltung organisiert, der Erfolg stellt sich ein und eine Wiederholung wird gewünscht. Wenn das Ergebnis nicht überzeugend ist, werden Veränderungen vorgenommen, etwa hinsichtlich des Spielorts oder des Repertoires. Und manchmal kommt der Erfolg überraschend, Marcus R. Bosch ■ Die internationale Konferenz „happy projects ‘09 - Projekte & Change (again)“ der Roland Gareis Consulting (RGC) und der Projektmanagement Group (PMG) der Wirtschaftsuniversität Wien findet vom 4.-5. Juni 2009 in Wien, Österreich, statt. Weitere Infos: happyprojects@rgc.at oder www.pmtage.at ■ The “23 rd IPMA World Congress 2009 - Refresh Yourself”, organized by IPMA International Project Management Association and PMAF Project Management Association Finland, will take place from 15 th to 17 th of June 2009 in Helsinki, Finland. Further information: tarmo@momentti.fi or www.refresh09.com (english) ■ Die Bewerbung zum „Deutschen Projektmanagement Award 2009“ läuft an. Ankündigung der Bewerbung bis zum 2. März 2009, Abgabeschluss für die Bewerbung ist der 3. April 2009. Weitere Informationen: pm-award@GPM-IPMA.de oder unter www.pm-award.de ■ Der „Deutsche Projektmanagement Award 2009“ und der „Studienpreis Projektmanagement“ der GPM werden auf der Award-Gala am 14. Oktober 2009 in Berlin verliehen. ■ Die Teilnehmer des „Basisseminars Claimsmanagement“ vom 5. bis 6. März 2009 in Frankfurt/ Main erhalten einen Überblick über alle relevanten Aspekte des Claimsmanagements, von der Vertragsgestaltung über das Änderungsmanagement bis zur Erstellung von Claims und Change Ordern. ■ Im Seminar „Kooperativer Umgang mit Konflikten“ vom 4. bis 5. Mai 2009 in Nürnberg lernen die Teilnehmer, wie Konflikte entstehen, was sie zur Vermeidung von Konflikten als Führungskraft oder Projektleiter tun können, frühzeitiges Erkennen von Konflikten sowie die Methoden zur Konfliktbewältigung. ■ Das Seminar „Projektverträge“ findet vom 7. bis 8. Mai 2009 in Heidelberg statt und soll den Teilnehmern vermitteln, welche rechtlichen Grundlagen Projektverträge haben und wie man sie durchführen sollte. Es wird gezeigt, dass gutes Projektmanagement die Anforderungen an gutes Vertragsmanagement bereits weitgehend erfüllt. Weitere Informationen zu den GPM-Seminaren unter Tel.: 09 11/ 43 33 69-20, E-Mail: info@GPM- IPMA.de oder www.GPM-IPMA.de Bei diesen Terminen handelt es sich um eine Auswahl der umfangreichen Angebote. Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr. GPM-Seminare Award/ Studienpreis + + + PM-Termine + + + PM-Termine + + + Kai Weßler (Dramaturg am Theater Aachen, links) und Marcus R. Bosch (Generalmusikdirektor der Stadt Aachen) im Gespräch über Projektmanagement Foto: Jürgen Fladt PM_1-09_1-64: Inhalt 19.12.2008 13: 38 Uhr Seite 53 ❙ Das „Großevent“ in Sachen PM- Software: Zum dritten Mal findet die erfolgreiche GPM-Expertentagung: „Focus > PM-Tools & Lösungen 2009“ (5. und 6. Mai 2009, Würzburg) statt. Rund 20 Referenten aus Wirtschaft und Wissenschaft berichten in Plenarvorträgen und Praxisreferaten über Bewertung, Auswahl, Einführung und Anwendung von PM-Software. Eignungskriterien, Selektionsprozesse, Gestaltung der PM-Systemlandschaft und Migration bilden zentrale Themenpunkte. Neben den Praxisreferaten in den Streams „Auswahl und Einführung“, „Integrierte Lösungen“ und „Anwendererfahrungen“ bietet die Tagung Live-Demonstrationen von PM-Tools, eine Podiumsdiskussion zu Trends im PM-Software-Angebot sowie zwei spezialisierte Workshops. Zudem präsentieren in der integrierten Fachausstellung Anbieter von PM-Tools und Lösungen ihre aktuellen Leistungsangebote. PM- Fachleute haben die Chance, sich umfassend und kompetent über das Angebot zu informieren und mit Anbietern, Referenten und Tagungsteilnehmern zu diskutieren. „Die Teilnehmer erwartet ein umfassendes Informationsangebot“, kündigt Tagungsleiter Prof. Hasso Reschke an. „Sie gewinnen vielfältige praktische Anregungen für die eigenen PM-Fragestellungen und Orientierung zum aktuellen Stand der PM-Systemgestaltung und Toolnutzung.“ Damit können sie ihre Unternehmenssituation gegenüber dem „State-of-the-art“ einschätzen und konkrete Erfahrungen für die Weiterentwicklung von PM-Systemen im eigenen Haus mitnehmen. Die Tagung wird einmal mehr in Kooperation mit der GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V. veranstaltet. Die Leitung und Entwicklung der Tagung liegt bei Prof. Hasso Reschke (PM-Institut) in enger Kooperation mit Campana & Schott Realisierungsmanagement sowie Sciforma. Veranstalter ist das Institut für Projektmanagement, München. Informationen zur Tagung, zu den vergünstigten Frühbuchermöglichkeiten sowie zum Tagungsprogramm unter www.pm-institut.de. Interessenten für die Ausstellung wenden sich an Tagungsbuero@pm-institut.de oder Tel.: 0 89/ 37 41 25-95. 22 l projekt MA N A G E M E N T aktuell 1/ 2009 54 NACHRICHTEN 3. PM-Expertentagung: „Focus > Projektmanagement-Tools & Lösungen 2009“ nennt es Glücksfälle. Ähnlich im Projektmanagement: Ein erfolgreiches Projekt hatte glückliche Umstände, ein erfolgloses Projekt hatte einen unfähigen Projektleiter. Mitarbeiterführung lernen Dirigenten genauso wenig wie Ingenieure oder Wirtschaftswissenschaftler. Diese Kenntnisse muss man sich in der Praxis erarbeiten. Dabei kommt es selbstverständlich auch zu Konflikten, und sei es nur wegen der Urlaubsplanung eines Musikers. Auch die unterschiedlichen Sichtweisen eines Dirigenten zu denen des Regisseurs einer Operninszenierung müssen diskutiert werden. Ein entscheidender Faktor bei der Konfliktlösung ist sicherlich das Charisma der beteiligten Personen. Bei Projektmanagern etwa anders? Das Budget für eine Spielzeit ist ein Kriterium, das auf keinen Fall geleugnet werden kann. Mag der Wunsch des Publikums oder der Stadt nach hochkarätigen Bühnengrößen noch so groß sein - was der Geldbeutel nicht hergibt, lässt sich nicht realisieren. Das bedeutet zwar nicht immer geringere Qualität, aber der Realisierung von Kundenwünschen sind eben Grenzen gesetzt. Schließlich ist der Kunde ja auch nicht bereit, horrende Eintrittspreise zu bezahlen. Gerade, was die Kundenzufriedenheit angeht, so gibt es zwischen der Musikszene und der Wirtschaft einen kleinen Unterschied. Im Projektmanagement ist der Kunde König - oder sollte es zumindest sein. Von einem Dirigenten wird erwartet, dass er ein Musikstück professionell und individuell eben nach seinen Vorstellungen intoniert. Es wird immer Zuhörer geben, die seine Auffassung teilen, und manche, die sie nicht teilen. Marcus R. Bosch geht es in erster Linie darum, Menschen mit der Musik zu berühren. Applaudiert das Publikum ausnahmsweise nach dem ersten Satz vor Begeisterung, so hat er sogar dafür viel Verständnis. Ideenreichtum und ungewöhnliche Wege bei der Gestaltung von Aufführungen sind für einen Generalmusikdirektor selbstverständlich. Marcus R. Bosch schwebt vor, ein türkisches Jugendorchester zu formen und dieses zusammen mit den Aachener Sinfonikern im Kennedy- Park in Aachen auftreten zu lassen. Dies wäre ein Projekt, das der Integration ausländischer Mitbürger zugutekäme, die vornehmlich im Osten der Stadt rund um den Kennedy-Park leben. Dieser Ansatz der Projektrealisierung wäre es sicherlich wert, auch in der Industrie Nachahmung zu finden. Doch manchmal ist es kritisch, wenn Kooperationspartner die Sichtweise des andern gar nicht teilen. Die Bestrebungen von Marcus R. Bosch, das Sinfonieorchester mehr in der Gemeinde Aachen zu verankern, führte unter anderem zu der Zusammenarbeit mit dem ALRV (Aachen- Laurensberger Rennverein e.V.), der das CHIO jährlich ausrichtet - für Reiter das Ereignis in Deutschland. „Warum können wir nicht einfach die letzten fünf Takte des Walzers weglassen und sofort zum Radetzky- Marsch übergehen? “, so die Vorstellung der Reiter. „Warum kann die Sopranistin nicht mit einer Kutsche ins Stadion einfahren? “, so die Idee der Musiker. Im Nachhinein schmunzelt man darüber; steckt man aber „mittendrin“, dann ist man einfach nur genervt - eine Reaktion, die den allermeisten Projektmanagern bekannt sein dürfte. Das Fazit der ungewöhnlichen Veranstaltung in Aachen: In jedem Dirigenten steckt auch etwas von einem Projektmanager, aber ein Projektmanager ist noch lange kein Dirigent. Renate Raschke PM_1-09_1-64: Inhalt 19.12.2008 13: 38 Uhr Seite 54 projekt MA N A G E M E N T aktuell 1/ 2009 l 55 ❙ Ende September 2008 traf sich der Council of Delegates (CoD) der IPMA International Project Management Association in Kopenhagen zur halbjährlichen Mitgliederversammlung. Etwa 70 Teilnehmer aus 39 nationalen Mitgliedsgesellschaften trafen sich zu einer mehrtägigen Klausur, die von verschiedenen Workshops und Gremiensitzungen flankiert wurde. Besonderes Highlight waren die Wahlen zu den Führungspositionen des Verbandes. Insgesamt ist die Situation der IPMA erfreulich zu bewerten, allerdings besteht „nach oben“ noch deutliches Wachstumspotenzial. Stabile Finanzen, kontinuierliches Wachstum in den nationalen Mitgliedsgesellschaften sowie breite Akzeptanz des Premiumproduktes „Zertifizierung in der Wirtschaft“ zeichnen ein günstiges Bild. Begrüßenswert ist aus Sicht der Berichterstatter das Bestreben, eine strategische Kooperationsvereinbarung mit dem US-amerikanischen PMI Project Management Institute abzuschließen. Bei den Wahlen für die Führungspositionen der IPMA war mit einigen Überraschungen zu rechnen. Erstmals wird die IPMA künftig von einer Präsidentin geführt. Brigitte Schaden (Österreich) konnte sich deutlich gegenüber ihrer Mitbewerberin Mary McKinley (Großbritannien) durchsetzen. Für die Wahl der Vice-Presidents des Vorstands (Executive Board ExBo) lagen neun Bewerbungen vor, überraschenderweise zum Teil von bisher eher unbekannten Kollegen oder auch altgedienten „Rückkehrern“. Nach Kurzvorstellungen und teilweise harten Diskussionen wurden folgende Vice-Presidents gewählt (in alphabetischer Reihenfolge): Ruud Bolsius (Niederlande), Qian Fupei (China), Nino Grau (Deutschland), Roberto Mori (Italien), Mladen Radujkovic (Kroatien), Alexander Tovb (Russland). Als neuer Chairman des Council wurde einstimmig der bisherige Präsident Veikko Valila (Finnland) gewählt. Zur Wahl standen außerdem die Chairmen der Management Boards. Die Ergebnisse: Certification Validation Management Board (CVMB) - Hans Knöpfel (Schweiz), Award Ma nagement Board - Mary Koutincheva (Schweiz), Education & Training Board - Constanta Bodea (Rumänien), Research Management Board - Brane Semolic (Slowenien). Als Rechnungsprüfer (Auditor) wurden gewählt: Daniel Baumann (Schweiz) und David Shannon (Großbritannien). Bemerkenswert ist die Tatsache, dass mit dieser Wahl einige wichtige Positionen der IPMA erstmals mit Vertretern des D-A-CH-Raumes (Deutschland, Österreich und deutschsprachige Teile der Schweiz) besetzt werden konnten. Vor fast einem Jahr wurde mit dem Thema „Governance Review“ ein wichtiges Arbeitsfeld aufgegriffen. Hier werden Themen wie beispielsweise Abhängigkeit von ehrenamtlich Tätigen, multikulturelles Miteinander, Zuverlässigkeit und Konsistenz, Außenvertretung sowie die Erwartungsvielfalt der nationalen Gesellschaften erfasst. Ein erster Zwischenbericht einer Arbeitsgruppe unter dem ehemaligen Präsidenten Dr. Daniel Scheifele (Schweiz) wurde vorgestellt; konkrete weitere Aktionen wurden angestoßen. Mit dieser Initiative kann die IPMA sicherlich als Vorbild für die meisten der nationalen Gesellschaften dienen. Als neues Mitglied wurde im Kreis der IPMA-Familie begrüßt: Iran PMA. Als sogenannte „Transition Members“ wurden die PM-Landesgesellschaften aus Zypern und Marokko willkommen geheißen. Aus unterschiedlichen Gründen (u. a. keine signifikanten Aktivitäten, uneindeutiger rechtlicher Status) mussten bis auf Weiteres die PM-Landesgesellschaften der Vereinigten Arabischen Emirate sowie Irans (IPPMA) ausgeschlossen werden. Eine interessante Initiative zur Errichtung eines jeweils nationalen, neutralen, aber kostenpflichtigen Internet-Informationsportals über „Competence & Training Provider“ wurde unter Leitung der Dänischen PM-Landesgesellschaft pilotiert. Konkretere Ergebnisse und evtl. eine Demoversion werden bis zum nächsten Meeting im März erwartet. Im öffentlichen Plenum des Certification Systems Panel (CSP) sind vor allem die nationalen Zertifizierungsstellen an der Weiterentwicklung des IPMA 4-L-C zur Personenzertifizierung beteiligt. Themen im Meeting waren unter anderem systematischer Erfahrungsaustausch zwischen den internationalen Assessoren, Schnittstellenklärung zwischen Qualifizierung und Zertifizierung, Assessment von Organisationen, Operationalisierung der ICB3 sowie Zertifizierung von Trainern und Beratern. Besonders positiv festzustellen ist die zunehmende Beteiligung von aktiven Assessoren zur Professionalisierung der Schnittstelle zwischen System und Markt. Der 23. IPMA-Weltkongress 2009 wird in Finnland (Helsinki) unter dem Motto „Refresh Yourself“ stattfinden. Themenschwerpunkt bildet die „Human side of projects in modern business“. Der Call for Papers ist publiziert, weitere Informationen sind über die Website www.refresh09.com abrufbar. Für 2010 wurde der IPMA-Weltkongress nach Südafrika vergeben. An der Delegiertenversammlung in Kopenhagen hat sich die GPM als zweitgrößtes IPMA-Mitglied rege beteiligt. Sie entsandte Prof. Nino Grau (Vice President, Ressort: PM- Standards), Prof. Michael Gessler (Delegate), Dr. Florian Dör renberg (Substitute Delegate und Assessor) sowie Werner Schmehr (PM-ZERT und Mitglied im IPMA CVMB). Das nächste CoD-Meeting wird im März 2009 in Nürnberg stattfinden. Hier wird die GPM erstmals seit über 15 Jahren Gastgeberin sein. F. Dörrenberg, M. Gessler, W. Schmehr, N. Grau IPMA auf Erfolgskurs ins Jahr 2009 Erfolgreicher 3. Parlamentarischer Abend der GPM in Berlin ❙ Am 26. November 2008 kamen rund 125 geladene Gäste aus vielen Teilen der Republik ins Haus der Deutschen Wirtschaft nach Berlin zum 3. Parlamentarischen Abend der GPM. Stefan Schneider (Deutsche Bank Research), Reinhard Wagner (GPM-Vorstand) sowie Ute Berg (SPD), Alexander Dobrindt (CDU/ CSU), Dr. Volker Wissing (FDP) und Peter Hettlich (Bündnis 90/ Die Grünen), Mitglieder des Bundestages, boten ein hochkarätiges Sprecherpodium zum Thema „Projektwirtschaft“ als Zukunftsträger für Deutschland. Stefan Schneider betonte in seiner Einführung die wachsende Bedeutung der Pro jektwirtschaft für die Wertschöpfung insgesamt. Reinhard Wagner zeigte anschließend gesellschaftliche und politische Implikationen dieser Entwicklung aus Sicht des Projektmanagements auf. PM_1-09_1-64: Inhalt 19.12.2008 13: 38 Uhr Seite 55