eJournals PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL 21/2

PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL
pm
2941-0878
2941-0886
UVK Verlag Tübingen
31
2010
212 GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.

Auf dem Weg zur Organisationalen Projektmanagementkompetenz

31
2010
Heinz Schelle
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Oliver St 2 l projekt MA N A G E M E N T aktuell 2/ 2010 2 EDITORIAL Auf dem Weg zur Organisationalen Projektmanagementkompetenz I m Reportteil interviewt Oliver Steeger Dr. Jürgen Schloß, Programmdirektor für das weltweite PM-Verbesserungsprogramm von Siemens. In dieser Unternehmensinitiative werden Richtlinien, Prozessbeschreibungen und Verbesserungsprojekte für das Projektmanagement erarbeitet. Verbesserungspotenziale werden mit einem Reifegradmodell aufgespürt. Wichtiger Bestandteil der Initiative ist ein hauseigenes Karriere- und Zertifizierungsmodell. In einem zweiten Gespräch mit dem GPM Vorstand für PM-Forschung und Facharbeit, Reinhard Wagner, wird das Thema der Leistungsfähigkeit im Projektmanagement fortgeführt und vertieft. Wagner spricht von Organisationaler PM-Kompetenz und geht auf die Frage ein, welche Voraussetzungen eine Organisation erfüllen und welche Fähigkeiten sie entwickeln muss, um ihre Projekte erfolgreich abzuwickeln. Dabei zeigt sich, dass Organisationale Kompetenz mehr ist als die Summe individueller Kompetenzen. So spielen beispielsweise die Aufbauorganisation und das Engagement des Topmanagements eine erhebliche Rolle. Das Thema wird weiter aufgegriffen von Dalibor Cron, Sandra Dierig, Stephan Rietiker und Reinhard Wagner (Organisationale Kompetenz. Eine neue Perspektive für die Projektarbeit). Der bereits im vorherigen Beitrag eingeführte Begriff wird hier präzisiert durch die folgende Definition: „Sie ist die Fähigkeit einer Organisation, ihre Ziele durch die geschickte Kombination beziehungsweise den Einsatz verfügbarer individueller, strategischer, struktureller und kultureller Kompetenz zu erreichen.“ Im Aufsatz werden vier Interventionsoptionen herausgearbeitet, nämlich der betriebswirtschaftlich oder technisch orientierte Ansatz, der systemische Ansatz, der psychodynamische und der konflikttheoretische. An einem Beispiel wird der Organisationsentwicklungsansatz von Glasl, der zum systemischen Ansatz gehört, demonstriert. Das Schwerpunktthema wird abgeschlossen durch den Beitrag „Assessments im PM. Die Reifeprüfung für projektorientierte Organisationen“ (Reinhard Wagner). Der Autor präsentiert das neue Assessmentmodell von GPM und IPMA, einen ganzheitlichen Ansatz zur Analyse von projektorientierten Organisationen. Im Gegensatz zu anderen Modellen, die sich meist auf Prozesse beschränken, berücksichtigt das Modell alle relevanten Aspekte, wie sie in den vorangegangenen Beiträgen herausgearbeitet wurden. Es besteht aus drei Modulen, dem Modul „Organisation“, dem Modul „Individual“ und dem Modul „Projekt“. Das Modell ist, verglichen etwa mit CMMI oder dem aus meiner Sicht alles andere als gelungenen OPM3 des Project Management Institute of America, ein großer Schritt nach vorn. Thomas Baumann und Tobias Schneider (Global einheitliche PM-Qualifizierungen erfolgreich implementieren. Illusion oder mögliche Realität? ) greifen einen Faktor heraus, der zur PM-Fähigkeit einer Organisation nicht unwesentlich beiträgt, nämlich unternehmenseinheitliche Regeln und Standards für das Projektgeschäft, und geben aus eigener praktischer Erfahrung detaillierte Handlungsempfehlungen für weltweite Qualifizierungsprojekte, wie sie in global operierenden Unternehmen erforderlich sind. In der Rubrik „PM-Software“ besprechen Tamara Lauterbach und Trutz-Sebastian Stephani eine neue Version der Projektmanagement-Software von Microsoft, nämlich MS Project 2010. Sie konstatieren unter anderem, dass der Client komplett neue Funktionen bereitstellt und der Server schon existierende Funktionen integriert und sinnvoll ergänzt. Die Verfasser erwarten, dass MS Project viele Freunde finden wird. PM_2-2010_1-45: Inhalt 31.03.2010 8: 59 Uhr Seite 2