PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL
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GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.SPM intern
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projekt MA N A G E M E N T aktuell 3/ 2010 l 53 SPM INTERN ❙ Am 17. März 2010 führte die spm in Zürich ihre jährliche Frühjahrstagung durch, wiederum in Kooperation mit der BWI Management Weiterbildung. Die Tagung ging der Frage nach, welche Rolle das Projektmanagement in der Umsetzung von Innovationen spielt, welche organisatorischen Rahmenbedingungen dafür notwendig sind und ob die klassische Projektabwicklung modifiziert werden muss. Das ist ein Thema, mit dem wir uns laufend befassen sollten, sei es in schwierigen Zeiten, sei es auf dem Gipfel des Erfolgs. Nur Bewegung lässt uns fortschreiten und Projektmanagement treibt diesen Motor an. Dr. Christoph Meili (Die Innovationsgesellschaft St. Gallen) eröffnete die Veranstaltung mit seinem Referat „Kann Nanotechnologie zaubern? “. Die Nanotechnologie ermöglicht eine gezielte Nutzung winziger Elemente und Strukturen und verbessert dadurch viele Produkte. Zweifellos ist sie eine Schlüsseltechnologie für den Arbeits- und Forschungsplatz Schweiz. Anwendungen in der Nanoelektronik, Materialien, Werkstoffe und Life Scienes versprechen die höchsten Zuwachsraten. Jede neue Technologie birgt Risiken. Nebst dem konventionellen Risikomanagement gibt es ein nanospezifisches Risikomanagement unter dem Namen CENARIOS (Certifiable Nano-specific Risk Management and Monitoring System). Das System ist derzeit das einzige umfassende Label, welches entlang der Wertschöpfungskette Transparenz schafft. Nanotechnologie kann nicht zaubern, ist aber eine Schlüsseltechnologie, an deren Beispiel sich die Bedeutung zahlreicher Aspekte und Themen zeigt, die auch das Projektmanagement prägen. Zurück aus der Welt der winzigen Strukturen führte Dr. Suk-Woo Ha (IVF Hartmann AG, Neuhausen) mit seinem Beitrag „Die Bedeutung von Projektmanagement für die erfolgreiche Unternehmensentwicklung“. Er beleuchtete eingangs die vier Projektarten: Standardprojekte, Entwicklungsprojekte, Strategieprojekte und HR-Projekte und legte die Wechselwirkung zwischen technischen und sozialen Komponenten dar. Herr Dr. Suk-Woo Ha stellte die Strategieprojekte in den Mittelpunkt seines Referats und zeigte auf, dass diese Projekte eine Ausgewogenheit zwischen Planung und Empathie finden müssen. Eine hohe Bedeutung muss dem „Start vor dem Start“ beigemessen werden. Die Geschäftsleitung muss sich klar und einig über die übergeordneten Projektziele sein und den Nutzen für das Unternehmen und das konkrete Vorgehen kennen. „Gute Planung beginnt am Ende“, Dr. Suk-Woo Ha zeigte die Vorteile der Rückwärtsplanung und Resultatorientierung auf. Somit wird das Ziel nicht aus den Augen verloren und es herrscht von Anfang an ein „Sense of Urgency“. Strategieprojekte dürfen nicht ihrem Schicksal überlassen werden. Bewusst bauen wir „Quick Wins“ ein, ernten „Low hanging Fruits“ und nutzen so die Erfolge als Motivator für das Projekt. Innovationsfähigkeit und Projektmanagement stehen nicht im Widerspruch. Dies führte Herr Peter Frank (reflecta ag, Bern und Zürich) mit seinem Beitrag „Verbesserung des Innovationsprozesses mit Projektmanagementmethoden“ vor. Ein Unternehmen bewegt sich in einem dynamischen Marktumfeld und stellt sich vielen Einflüssen. Sowohl die Bedeutung der Projektmanagementkompetenz als auch die Steigerung der Innovationsfähigkeit nehmen stetig zu. Die hohen Ansprüche an Organisation und Aufgabenstellungen stehen mit anderen Zielvorgaben in Konkurrenz. Meist sind fehlende Nahtstellen zwischen Marketing und F+E, die Abstimmung mit der Unternehmensstrategie und die Einschränkung der Innovationsprozesse auf den F+E Bereich Ursache von Problemen. Ziel ist, so Peter Frank, ein strukturiertes Vorgehen sicherzustellen, die Komplexität zu reduzieren und Möglichkeiten für „Quick Wins“ zu schaffen. Peter Frank zieht den Schluss, dass sich die Innovationsfähigkeit mit Projektmanagementmethoden steigern lässt. Unerlässlich ist jedoch die Verankerung des Vorhabens auf strategischer Ebene, eine offene und permanente Kommunikation und der konsequente Einsatz der PM-Methoden und Instrumente. „Von der Idee zum erfolgreichen Projekt“. Herr Michael König (BER- NINA International AG, Steckborn) schilderte, wie es das Produkt BER- NINA CutWork, dank dem seit 2008 eingeführten integrierten Innovationsmanagement, in kürzester Zeit von der Idee zum Markt schaffte. Im Februar 2008 informierte eine Kollegin das Innovationsmanagement über technische Chancen. Das Team suchte nach einer Anwendung und entwickelte die Idee weiter. In großen Schritten ging es vorwärts: Kontakte knüpfen, Know-how aufbauen, Risiken prüfen, Kosten und Ertrag klären. Die erste Auslieferung von CutWork erfolgte in den USA im Oktober 2009 und in Europa im Februar 2010. Das Unternehmen erreichte mit Cut- Work den zweiten Rang beim Swiss Technology Award 2009. Michael König: „Wir setzen seit 2008 auf ein Innovationsmanagement, das Kunden, Partner und das Projektteam systematisch in den Innovationsprozess einbezieht. Dies erreichten wir mithilfe eines unternehmensweiten und softwaregestützten Ideenmanagements. Wir knüpfen Informationen an Zielgruppen und identifizieren spezifische Bedürfnisse. So stellen wir beste Lösungen in kurzer Zeit zur Verfügung.“ Dieser Beitrag wird im nächsten Heft fortgesetzt. Beat Dietziker, spm Vorstand spm Frühjahrstagung: Projektmanagement - Motor für Innovation und Wandel, Teil 1 Kontakt ❙ spm-Geschäftsstelle, Flughofstraße 50, CH-8152 Glattbrugg, Tel.: ++41/ 44/ 8 09 11 70, E-Mail: spm@spm.ch Projektmanagement als Motor Foto: © iStockphoto.com/ hfng PM_3-2010_1-56: Inhalt 27.05.2010 13: 09 Uhr Seite 53
