eJournals PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL 22/2

PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL
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2941-0878
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UVK Verlag Tübingen
31
2011
222 GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.

Standortsuche für eine Produktionsstätte – Der Fall

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2011
Die folgende Fallstudie beschäftigt sich mit der Standortsuche für eine Produktionsstätte. Es wird eine Situation geschildert, wie sie in vielen Unternehmen vorkommen kann. Im nächsten Heft werden dann die beiden Verfasser, Prof. Brodbeck und Dr. Guillaume, eine ausführliche Analyse des Falls bringen. Diese Fallstudie wurde aus dem Buch „Angewandte Psychologie für Projektmanager“1 entnommen.
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Das Projekt Das Unternehmen Müller möchte die Produktion ausweiten. Hierzu sucht es einen Standort für eine neue Produktionsstätte. Deshalb wurde eine Projektgruppe zusammengestellt, bestehend aus Herrn Dr. Wagner, Frau Maier und Herrn Dr. Hagen. Herr Dr. Wagner ist Betriebswirt und Leiter des Finanzwesens, Frau Maier ist Leiterin der Personalabteilung, ausgebildete Dipl.-Psychologin und Diversitätsbeauftragte des Unternehmens. Herr Dr. Hagen ist Ingenieur und Leiter der Produktion. Von der Geschäftsführung hat diese Projektgruppe ein halbes Jahr bekommen, drei Standorte zu bestimmen und der Geschäftsführung den besten Standort vorzuschlagen. Projektverlauf Aufgrund vergangener gemeinsamer, aber eher von Konflikten geprägter Projekterfahrung entscheidet sich die Projektgruppe in der ersten Sitzung dazu, von den drei bereits infrage kommenden Standorten (A, B und C) auszugehen und so viel wie möglich individuell weiterzuarbeiten. Dazu wird vereinbart, dass jeder Informationen bezüglich der Vor- und Nachteile eines jeden der drei Standorte zusammenträgt, um sich dann in zehn Wochen nochmals zusammenzusetzen, um einen Standortvorschlag auszuwählen. Nach zehn Wochen trifft sich die Projektgruppe erneut. Es wird vereinbart, dass jeder ein Kurzplädoyer für den Standort hält, den er bzw. sie für am besten geeignet hält. Sowohl Herr Dr. Wagner als auch Herr Dr. Hagen sprechen sich in ihren Plädoyers für Standort B aus, wohingegn Frau Maier Standort C favorisiert. In der darauf folgenden Diskussion lässt sie sich aber sehr schnell von den beiden promovierten Kollegen überzeugen, dass Standort B wohl am besten geeignet ist. Nachdem die Gruppe Konsens hergestellt hat, erklärt sich Frau Maier bereit, alle Vorteile und Nachteile zusammenzutragen und ein kurzes Plädoyer für den vorgeschlagenen Standort zu schreiben und an die Geschäftsführung zu schicken. Das Projektergebnis Die Geschäftsführung, angetan davon, dass schon nach gut drei Monaten eine Empfehlung vorliegt, und wissend, dass es sich bei den Dreien um ihre besten Mitarbeiter handelt, folgt der Empfehlung. Der Geschäftsführer geht zur Sicherheit das ihm zugesandte Dokument erneut durch, was ihn aber nur weiter in der Entscheidung bestärkt. Ein Jahr später wird eine Krisensitzung einberufen, weil der Standort weit hinter den Erwartungen der Geschäftsführung zurückgeblieben ist. Warum ist das Ergebnis der Teamarbeit so unbefriedigend ausgefallen? Eine ausführliche Analyse des Falls lesen Sie im nächsten Heft der projektMANAGEMENT aktuell . ■ Autoren Prof. Felix C. Brodbeck ist Inhaber des Lehrstuhls Organisations- und Wirtschaftspsychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Dr. Yves R. F. Guillaume ist Juniorprofessor in Organisations- und Arbeitspsychologie an der Aston Business School, Aston University in Birmingham, Großbritannien. 22 l projekt MA N A G E M E N T aktuell 2/ 2011 28 WISSEN Felix Brodbeck, Yves Guillaume PM-Fallstudie Standortsuche für eine Produktionsstätte - Der Fall Die folgende Fallstudie beschäftigt sich mit der Standortsuche für eine Produktionsstätte. Es wird eine Situation geschildert, wie sie in vielen Unternehmen vorkommen kann. Im nächsten Heft werden dann die beiden Verfasser, Prof. Brodbeck und Dr. Guillaume, eine ausführliche Analyse des Falls bringen. Diese Fallstudie wurde aus dem Buch „Angewandte Psychologie für Projektmanager“ 1 entnommen. 1 Aus Brodbeck, F.; Guillaume, Y.: Umgang mit Informationen und Meinungsbildung in Projekten. In: Wastian, M.; Braumandl, I.; Rosenstiel, L. v. (Hrsg.): Angewandte Psychologie für Projektmanager. Ein Praxisbuch für die erfolgreiche Projektleitung. Springer Medizin Verlag, Heidelberg 2009, S. 41- 60. Mit freundlicher Genehmigung durch die Autoren und den Verlag veröffentlicht. Olaf Lew PM_2-2011_1-56: Inhalt 30.03.2011 8: 59 Uhr Seite 28