PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL
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UVK Verlag Tübingen
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GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.SPM intern
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❙ Das diesjährige IPMA Expert Seminar am 17. und 18. Februar 2011 in Zürich war wiederum eine gesunde Mischung von Tradition und Innovation. Die Swiss Project Management Association (spm) hat die Tradition wieder aufleben lassen, einmal pro Jahr ein Treffen interessierter Experten zu veranstalten, um neue Aspekte und Entwicklungen im Projektmanagement zu diskutieren. Dies ist bereits das vierte IPMA Expert Seminar seit dem Jahr 2008. Neu war, dass wir dieses Jahr ❑ vier Themen statt einem einzigen Thema anboten, ❑ für das ganze Seminar, aber auch für die vier Themen, je einen Moderator bzw. eine Moderatorin einsetzten, ❑ das vierte Thema aufgrund des Interesses und des Engagements der Young Crew ergänzten, ❑ Möglichkeiten für offene Diskussionen zwischen den Teilnehmenden schafften und ❑ uns wieder an der ETH Zürich trafen. Die spm und die IPMA freuen sich, dass die 44 denkkräftigen Teilnehmenden aus 20 Ländern das Seminar wieder zu einem markanten und einzigartigen Anlass machten. Der Seminar-Chairman Nino Grau (IPMA-Vizepräsident für Standards und Awards) stellte die Projekt-, Programm- und Portfolioorientierung von Organisationen als maßgeblichen Hintergrund für die gewichtete Bedeutung und den gezielten Erfolg der Projekte vor. Kleine, mittlere und große Projekte verschiedener Art sind mit adäquaten Beteiligten, Methoden und Hilfsmitteln zu leiten. ❑ Das Management von Projektportfolios und die Unterstützung der Projekte, ❑ die Einschätzung der Wirkungen der Projektergebnisse und ❑ die Charakteristiken und Auswahl der Beteiligten und Teams sollen in der Organisation besonders beachtet werden. Das erste Thema, das durch Claudia Kary (Managing Director von Profeo Ltd.) moderiert wurde, befasste sich schwerpunktmäßig mit dem Einfluss der modernen Informations- und Kommunikationsmittel (z. B. soziale Netzwerke und Internetplattformen) auf die Projektarbeit. Mit diesen und weiteren Trends der heutigen und zukünftigen Arbeitsweise und Zusammenarbeit befasste sich die fulminante Präsentation von Burger Swart und Craig Miller (Microsoft Schweiz GmbH): Projektbeteiligte sind praktisch immer und überall erreichbar, aus der Work-Life-Balance wird eine Kombination von Arbeit und Privatleben, die Rollen in der Familie bzw. Partnerschaft werden neu definiert, die Altersgrenze gegen oben öffnet sich. Ziel des zweiten Themas, das durch Tom Taylor (APM Past Chairman) moderiert wurde, war es herauszufinden, in welcher Art die Manager von Projekten, Programmen und Portfolios sowie die Projektbeteiligten und Projekte gezeigt werden und wie das „wirkliche“ Bild und die effektiven Rollen aussehen. Die Analyse der aktuellen Information zeigte eher eine etwas verwirrende Vielfalt und Unklarheit als ein einfältiges Abkupfern von Standardlösungen. Daraus resultierte der Wunsch nach mehr Professionalität, einheitlicherer Fachsprache und besser erfassten und erforschten Rollen und Interessen. Im dritten Thema, das Yan Xue (IPMA-Vizepräsidentin für Zertifizierung) moderierte, wurden die Verwendung und der Einfluss der Standardisierung und der Normen diskutiert. Aus aktuellem Anlass standen die Rolle und der Einfluss der ISO-Norm 21500, die im Jahr 2012 publiziert werden soll, im Zentrum der Diskussion. Normen von PM-Fachorganisationen und PM- Anwendern werden wahrscheinlich dazu tendieren, sich der neuen ISO- Norm 21500 anzupassen, vor allem im Bereich der darin behandelten PM-technischen Begriffe, Konzepte und Prozesse. Mit der ICB werden zusätzlich die adäquaten Kompetenzen für bestimmte Aufgaben und die Themen, Prozesse und Zusammenhänge in den Bereichen des PM-Verhaltens und PM-Kontextes sowie weiterer PM-technischer Elemente verfügbar sein. Im vierten Thema, das durch Samuli Karjalainen (Chairman der IPMA Young Crew) moderiert wurde, stand das Management der Risiken und Chancen im Zentrum. Unsere jungen Experten stellten sich einerseits die Frage, wieso das bestehende Risikomanagement in den letzten Jahren bei zu vielen strategischen Projekten versagte. Andererseits bringen die neuen Arbeitsweisen und Zusammenarbeitsformen neue Herausforderungen für das Risikomanagement für die Projekte. Die Rolle des Projektauftraggebers (Project Owner), der Einfluss von Haltungen und des Verhaltens (Attitudes, Behaviour) sind insbesondere zu untersuchen und zu beachten. Das IPMA Expert Seminar wurde durch zwei weitere Plenumsreferate geprägt: ❑ Jesus Martinez Almela (Vizepräsident der Spanischen Gesellschaft für PM) stellte die strategischen biologischen Projekte als große zukünftige Herausforderung mit wichtigen Fakten vor. ❑ Haukur Ingi Jonason (Isländische Universität) begeisterte die Teilnehmenden mit seinem Beitrag zum Lernen in Projekten und für zukünftige Projekte. Der Hauptgewinn waren wiederum die Diskussionen in den Arbeitsgruppen, die über das diesjährige IPMA Expert Seminar hinaus Wirkung zeigen werden. Mit dieser Teamarbeit können die Chancen für ein vertieftes Verständnis in einer rasch kommunizierenden und agierenden internationalen Fachwelt genutzt werden. Hans Knöpfel, Beat Dietziker und Daniel Scheifele spm-Vorstand ■ 22 l projekt MA N A G E M E N T aktuell 2/ 2011 52 SPM INTERN Kontakt ❙ spm-Geschäftsstelle, Flughofstraße 50, CH-8152 Glattbrugg, Tel.: ++41/ 44/ 8 09 11 70, E-Mail: spm@spm.ch Future Trends in Project, Programme and Portfolio Management Abb. 1: Nach zwei Tagen Arbeit mit Perspektiven für die Zukunft PM_2-2011_1-56: Inhalt 30.03.2011 9: 02 Uhr Seite 52 Anzeige PM_2-2011_1-56: Inhalt 30.03.2011 9: 02 Uhr Seite 53