PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL
pm
2941-0878
2941-0886
UVK Verlag Tübingen
101
2011
224
GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.Qualifizierung und Zertifizierung im Projektmanagement
101
2011
Heinz Schelle
pm2240002
2 l projekt MA N A G E M E N T aktuell 4/ 2011 2 EDITORIAL Qualifizierung und Zertifizierung im Projektmanagement D ieses Heft hat zwei Schwerpunkte, die aber durchaus nicht zusammenhanglos nebeneinander stehen: Projektmanagement im Mittelstand sowie Qualifizierung und Zertifizierung im Projektmanagement. Zunächst aber wirft das Forum in Nürnberg seinen Schatten voraus. Rainer Müller, Technischer Vorstand der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg und Keynote-Speaker am 26. Oktober, stellt sich einem Interview (Man dreht sich um - schon ist die U-Bahn da! Projekt „automatische U-Bahn“ im Fokus des Nürnberger PM Forums) und schildert, wie in einem Pionierprojekt der Schritt zum automatischen Betrieb gemeistert wurde. Auf den PMO-Tag am 24. Oktober soll das Gespräch mit Hans Georg Gemünden vorbereiten. Der Wirtschaftswissenschaftler stellt seine neuesten Forschungsergebnisse vor. Eine seiner empirisch untermauerten Aussagen lautet: „Unternehmen mit sehr gutem Multiprojektmanagement - die Top-Performer - führen 83 Prozent ihrer Projekte wirtschaftlich erfolgreich zum Ziel. Bei den Low-Performern mit ineffizientem Multiprojektmanagement sind nur 53 Prozent der Projekte wirtschaftlich erfolgreich.“ Mit dem Mittelstandsblock beginnt Geschäftsführer Uwe Henn, der die Firma J.A. Becker & Söhne, einen Spezialisten für Hebebühnen und Kompressoren, leitet. Das Unternehmen hat vor Kurzem einen der größten Projektaufträge seiner Geschichte an Land gezogen. Im Gespräch mit Oliver Steeger erklärt der Manager, dass solche Aufträge ohne systematisches Projektmanagement nicht zu bewältigen sind. Die Bedeutung systematischen Projektmanagements für mittelständische Unternehmen (Mittelstand verbessert Projektmanagement in sehr kleinen Schritten. Braucht der Mittelstand speziell zugeschnittene PM-Qualifizierung? ) betont auch Karin Berggold, Bildungsreferentin beim Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e. V. Vor allem wegen der zumeist dünnen Personaldecke fordert sie: „Wir brauchen Qualifizierungsmodelle, die es den Teilnehmern erlauben, auch während der Qualifizierung an ihrem Arbeitsplatz zu sein und ihrer Tagesarbeit nachzugehen.“ Sabine Peipe (Nur unter Druck verbessern viele Mittelständler ihr PM. Am Bewährten möglichst wenig „rütteln“), PM-Beraterin und auf die „schwierige Klientel“ spezialisiert, spricht über die Ressentiments im Mittelstand, über die für ihn geeignete Methodik und darüber, wie man den Mittelstand für das Projektmanagement begeistern kann. Verglichen mit Risikomanagement in Projekten spielt die komplementäre Seite, das Management von Chancen, bisher so gut wie keine Rolle. Ich finde es deshalb sehr erfreulich, dass Holger Doering-Majid und Frank Döttling in ihrem Beitrag „Integriertes Chancenmanagement projektorientierter Unternehmen. Best Practice-Beispiel zur Implementierung eines Chancenmanagementsystems“ sich des vernachlässigten Gebiets annehmen und ein erprobtes Prozessmodell vorstellen. Ein besonders wichtiges Thema greifen Alexander Eberle, Helga Meyer und Drew Rosen auf (A Comparison of PMI and IPMA Approaches. Analysis to Support the Project Management Standard and Certification System Selection). Sie stellen den Ansatz von PMI dem der IPMA gegenüber. Das Ergebnis: Die beiden Kodifizierungen sind durchaus kompatibel. Das Ziel der Studie ist es, Hilfestellung für das Management zu geben, das zwischen beiden Standards wählen soll. Um Standards geht es auch im Aufsatz von Klaus Pannenbäcker (IPMA-Zertifizierung von Projektpersonal - heute und morgen. Bei der GPM in Deutschland und in mehr als 45 nationalen IPMA-Länderorganisationen weltweit). Der Autor will die Meilensteine der Entwicklung, an der er maßgeblich beteiligt war, dokumentieren. Seine Kernaussage: „Die heutigen Anforderungen des Marktes verlangen Verbesserungen.“ Der Beitrag beschreibt das Verständnis der PM-Zertifizierung heute. Welchen Nutzen die Lehrgänge der GPM, die auf die IPMA-Zertifizierung Level D vorbereiten, bei der späteren beruflichen Arbeit bieten, untersucht Michael Gessler (Nutzen von Weiterbildung im Arbeitskontext. Der GPM Lehrgang „Projektmanagement-Fachmann (GPM)/ Qualifizierungslehrgang IPMA Level D“ auf dem Prüfstand). Um den Lerntransfer zu ermitteln, wurden ein theoretisches Modell und ein Fragebogen entwickelt. In unserer Softwarekolumne stellt Mey Mark Meyer (MindView Business Edition. Mindmapping statt PM- Software? ) dieses Programm auf den Prüfstand und kommt unter anderem zu dem Ergebnis: „Für kleinere Projekte hilft die Software auch bei der Projektsteuerung …“ Zum Schluss wünsche ich dem Ehrenvorsitzenden der GPM und meinem langjährigen Freund, Prof. Hasso Reschke, alles Gute zu seinem 70. Geburtstag. Viele Gratulanten haben sich meinen Glückwünschen in diesem Heft angeschlossen. Oliver St PM_4-2011_1-68: Inhalt 22.08.2011 11: 24 Uhr Seite 2
