eJournals PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL 24/1

PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL
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2941-0878
2941-0886
UVK Verlag Tübingen
11
2013
241 GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.

Projektmanagement im Not for Profit-Sektor

11
2013
Klaus Henning Groth
Kaestner, Rolf/Koolman, Steffen/Möller, Thor (Hrsg.): Projektmanagement im Not for ProfitSektor. Handbuch für gemeinnützige Organisationen. GPM Buchreihe Praxis, 2012, 440 S., ISBN 978-3-924841-62-1, EUR 49,–, EUR 39,20 für GPM Mitglieder
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projekt MA N A G E M E N T aktuell 1/ 2013 l 45 Mit der Vorlage des Buches „Projektmanagement im Not for Profit-Sektor“ hat sich eine für viele Akteure im gemeinnützigen Bereich unbekannte „Größe“, die GPM - also die Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement, aus der Deckung begeben. Die Kooperation mit dem Bundesverband Deutscher Stiftungen macht es noch interessanter, sich mit dem Werk und dem Verband weiter auseinanderzusetzen. An dieser Stelle soll sich aber alles auf das Buch und dessen Anspruch und Inhalt beschränken. Was dem Kritiker ins Auge springt, ist zuallererst der Begriff „Not for Profit“, der auch in gemeinnützigen Organisationen so noch nicht zum alltäglichen Sprachgebrauch gehört. Das macht neugierig. Der zweite Blick gilt dem Anspruch, ein Handbuch für gemeinnützige Organisationen zu sein. Das erscheint ambitioniert und macht gleichfalls neugierig. Da es sich um ein Herausgeberbuch handelt, folgt schließlich der Blick ins Autorenverzeichnis, um festzustellen, wer mit welchem Hintergrund einen Beitrag zu diesem Handbuch geleistet hat. Und mit der Feststellung, dass neben männlichen und weiblichen Vertretern aus dem Hochschul- und Stiftungsbereich auch eine renommierte Institution wie die GIZ - Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit - nennenswerte Beiträge geliefert hat, steht fest, dass es sich lohnt, das Werk genauer unter die Lupe zu nehmen! Zuallererst ein Blick auf die Gesamtstruktur: Mit der Standortbestimmung, was denn nun eigentlich der Not for Profit-Sektor ist, was diesen auszeichnet und welche gesellschaftliche und (ja, auch) wirtschaftliche Bedeutung er hat, wird übergeleitet auf ein Modell des Projektmanagements. Dieses Modell bietet die Orientierung für die dann folgende detailliertere Darstellung des Handlungsrepertoires im Projektablauf eines typischen Projekts im gemeinnützigen Bereich. Der zweite Teil umfasst also die Darstellung des Projektablaufs, gegliedert in Phasen, wie sie typischerweise in dem besagten gemeinnützigen Bereich anzutreffen sind. Dieser Projektablauf wird illustriert durch ein Beispielprojekt, welches Phase für Phase die Anwendung eines ausgewählten Teils des Handlungsrepertoires demonstriert. Mit dem dritten Teil des Handbuchs folgt schließlich die Darstellung der phasenübergreifenden Aktivitäten im Projekt und deren Bedeutung für Projekte im gemeinnützigen Bereich. Nun zur Bewertung dessen, was den Anspruch des Buchs betrifft und was von Herausgebern und Autoren geliefert wurde. Mit der Eingrenzung des Anwendungsgebiets auf den gemeinnützigen Bereich im weiteren Sinne, hier als Not for Profit-Sektor charakterisiert, schafft es das Buch, ein weites Feld unterschiedlichster Vorhaben zusammenzuführen und zugleich - erstaunlicherweise - viele übereinstimmende Charakteristika zusammenzustellen. Das ermöglicht einen stimmigen Blick auf den Bereich und lässt erkennen, warum die Uhren dort anders ticken als in der Welt kommerzieller Projekte. Leser aus dieser nicht kommerziellen Welt werden sich und ihre Umgebung hier wiederentdecken. Ebenso wird mit dem unmittelbar anschließenden allgemeinen Modell vertrauter Alltag sichtbar. Ja, so läuft es ab - oder besser: so sollte es ablaufen. Das Herzstück des Werks folgt. Phase für Phase bietet das Buch eine ordentliche Orientierung über Handlungsmöglichkeiten in den jeweiligen phasentypischen Situationen. „... über Handlungsmöglichkeiten ...“ drückt allerdings auch aus, dass hier schon aus den persönlichen Erfahrungen heraus vieles, aber nicht alles angeboten und anwendbar dargestellt wird, was möglich und in manchen Fällen auch durchaus sinnvoll wäre. Damit wird auch erkennbar, wo Herausgeberbücher an ihre Grenzen stoßen: Es gibt keinen einheitlichen, gemeinsamen Erfahrungshintergrund. Manchmal ist gerade bei einem einzelnen Beitrag genau jener persönlich nützliche Handlungshinweis vorhanden, für den allein sich schon die gesamte bisherige Lektüre gelohnt hat, während einige Seiten weiter ein Aspekt schmerzlich vermisst wird, der gerade der aktuellen eigenen Projektsituation entspräche. Buchbesprechung Projektmanagement im Not for Profit-Sektor Kaestner, Rolf/ Koolman, Steffen/ Möller, Thor (Hrsg.): Projektmanagement im Not for Profit- Sektor. Handbuch für gemeinnützige Organisationen. GPM Buchreihe Praxis, 2012, 440 S., ISBN 978-3-924841-62-1, EUR 49,-, EUR 39,20 für GPM Mitglieder © 2005 www.first- T r a i n i n g Stufe für Stufe die richtige Qualifikation Ausbildungen mit ibo-Zertifikat • Projektmanagement-Fachmann/ -frau • Projektleiter/ in • Projektmanager/ in Einzel- und Vertiefungsseminare • Projektmanagement Die wichtigsten Werkzeuge • Projekterfolg durch effektive Führung und Zusammenarbeit • Multiprojektmanagement Projektportfolios und Ressourcen managen Master of Arts (M.A.) Projekt- und Prozessmanagement Verkürztes Studium an der GoBS durch Anrechnung der ibo Zertifikat- Ausbildung Projektleiter/ in. Internationale Standards Vorbereitungsseminare Zertifizierung • IPMA Level D • Prüfungsvorbereitung zum PMP® Buchung und Termine www.ibo.de/ training/ projektmanagement Ihre Ansprechpartnerinnen Barbara Bausch, Heike Borschel Katja Zink (Produktmanagerin, Trainerin) ibo Beratung und Training GmbH Im Westpark 8 | D-35435 Wettenberg T: +49 641 98210-300 F: +49 641 98210-500 training@ibo.de | www.ibo.de Beratung | Software | Training | Verlag Projektpersonal optimal vorbereiten wir können. sympathisch anders. 30 Jahre Anzeige PM_1-2013_1-64: Inhalt 30.01.2013 13: 37 Uhr Seite 45 Sabrina Die persönlich erkennbaren Lücken im Handlungsrepertoire mögen für jeden einzelnen Leser unterschiedlich sein. Manche werden nichts vermissen, während andere, die sich gerade in einem besonders schwierigen individuellen Projektabschnitt Hilfe versprochen haben, diese nun gerade nicht finden. So verbleibt noch der Blick auf den dritten Teil des Buchs mit seinen phasenübergreifenden Aktivitäten. Die Einbettung eines Projekts in sein Umfeld erfordert viele Aktivitäten über den gesamten Projektzeitraum, die überhaupt erst die phasenbezogenen kleinteiligeren Arbeiten ermöglichen. Auch hier kann festgestellt werden, dass es einerseits bereits ein gutes, breit gefächertes Handlungsrepertoire gibt, aber auch hier möglicherweise einzelne Leser an die Grenzen des Buchs stoßen, wenn sie sich und ihre speziellen Umfeldprobleme nun ausgerechnet nicht wiederfinden. Ein Fazit? Lohnt sich das Buch, stiftet es Nutzen? Was soll, was kann bei einer möglichen weiteren Auflage (die dem Werk zu wünschen ist) ergänzt oder verändert werden? Nun denn, das Werk lohnt sich. Es kann für viele Projekte und die dort tätigen Menschen jeweils eine gute „Geschäftsgrundlage“ liefern. Es kann in einer ganzen Reihe von Fällen und Zweifelsfragen Handlungshinweise liefern und manches Mal sogar konkret Arbeitshilfen bieten. Menschen im Projekt können sich damit manche schmerzhafte Lernschleife ersparen. Was das Werk nicht leisten kann, ist, im Sinne der alten Universalgelehrten, Antworten parat zu haben auf alle denkbaren Projekte und Patentrezepte zu liefern für alle nur möglichen Projektsituationen. Dafür ist gerade im Not for Profit-Sektor (ich habe mich an den Begriff gewöhnt! ) die Bandbreite der Projektarten einfach zu groß. Ebenso ist das Spektrum der Charaktere und Kompetenzen der Menschen bei Projekten im gemeinnützigen Bereich sehr viel breiter, als dies unter dem Gesichtspunkt „Ressource“ in der kommerziellen Projektwelt jemals akzeptiert werden würde. Verbleibt der Blick auf die Wünsche: Einmal wäre eine etwas vertiefendere Darstellung wünschenswert bei den angesprochenen unorthodoxeren Vorgehensweisen in der Projektabwicklung und häufiger etwas mehr Anwendungsbezug im schlichten praktischen Sinn. Bliebe noch eine letzte Anregung: Ein Anhang mit Arbeitsmitteln entweder als Kopiervorlage oder - zeitgemäßer - in Form eines Datenträgers für die gängigen Programme (oder wenigstens einschlägige Weblinks zum Download) wäre aus Sicht des Nutzers komfortabel, aber noch kein Luxus! Klaus Henning Groth, Stv. Bundesgeschäftsführer Fundraising, Kommunikation, Marketing, NABU (Naturschutzbund Deutschland e. V.), Bundesgeschäftsstelle ■ 22 l projekt MA N A G E M E N T aktuell 1/ 2013 46 WISSEN 8. PRINCE2®-Tag Deutschland, 25. April 2013, TÜV Rheinland-Turm, Köln Weitere Informationen und Anmeldung: www.prince2tag.de Unter dem Motto „Projektmanagement mit PRINCE2®: geprüfte Qualität und Sicherheit“ dreht sich das diesjährige Programm erneut um Methoden, mit denen erfolgreiche Projektarbeit betrieben wird. Seien Sie live dabei, wenn Senior Project Manager Klaus Grewe, der für die Gesamtkoordination aller Infrastrukturprojekte der Olympischen Spiele 2012 verantwortlich war, über seine Erfahrungen mit PRINCE2® & Co. berichtet. 10 % Preisnachlass bei Anmeldung bis zum 28.02.2013 Gute Arbeit … aber ich denke, wir brauchen an dieser Stelle etwas mehr Details . © ScienceCartoonsPlus.com Projektmanagement ist … ... ... ... kein Witz! PRINCE2® ist ein eingetragenes Warenzeichen des Cabinet Office. Anzeige PM_1-2013_1-64: Inhalt 30.01.2013 13: 37 Uhr Seite 46