PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL
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UVK Verlag Tübingen
31
2014
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GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.Lieber mit einem falschen Prozess starten als mit gar keinem Prozess
31
2014
Jens Köhler
Die Kolumne „Ehrlich und Priesberg“ möchte mit unterhaltsamen Dialogen rund um das Thema „Mensch – Kommunikation, Verhalten, Entscheidungen“ Denkanstöße für den PM-Alltag geben.
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Puh, wie gut, dass ich diesen Traum hatte. Es wäre nicht auszudenken, wenn durch meine Schuld die umliegenden Olivenhaine in Brand geraten wären. Sofort gehe ich am nächsten Morgen auf den Olivenacker und entsorge das Honigglas samt Deckel. Sie, lieber Leser, können es jetzt nennen, wie Sie wollen: Vorsorge oder aktive Schadenvermeidung. Doch eine kleine Randnotiz möchte ich mir erlauben: Wenn ich nicht weiß, dass da ein Risiko sein könnte, kann ich es auch nicht identifizieren, geschweige denn bewerten. Da bleibt mir nur noch das Risiko zu managen. Ich wage zu behaupten, dass Projekterfahrung gepaart mit Lebenserfahrung, eine Tablette Allgemeinwissen und ein paar Tropfen gesunder Menschenverstand die Medizin schlechthin sind. In diesem Sinne: Vorbeugen ist besser als heilen. ■ Autorin Jacqueline Irrgang managt mit Herz und Verstand Projekte und hat sich auf Kundenservice spezialisiert. Sie ist studierte Wirtschaftsinformatikerin, diplomierter systemischer Coach sowie Executive Interimsmanagerin und schaut auf über 30 Jahre Projektarbeit zurück. Nach dem Motto „Projektmanagement mal ganz anders“ hat sie das Buch „Tatort Projekt“ veröffentlicht. Ihr Lebensprojekt: Sie möchte Service-Päpstin von Deutschland werden. Anschrift E-Mail: j.irrgang@ccq.de Projektgeflüster Pst … schon gehört? Risikoooo … Jacqueline Irrgang W as für ein schönes Leben, denke ich. Es ist Ende Dezember, 22 Grad und wir sitzen auf der Terrasse und genießen unser Frühstück. Jetzt werden Sie sich fragen: Wo bitte schön kann man (frau) um diese Jahreszeit bei solchen Temperaturen draußen sitzen und frühstücken? Na, ganz bestimmt nicht in Deutschland. Sondern auf Kreta. Wie fast jedes Jahr entfliehen wir der nasskalten Jahreszeit und fliegen nach Kreta, um Oliven zu ernten. So sitzen wir also beim Frühstücken und verwöhnen unseren Gaumen mit frischen, selbst gepflückten Orangen. Auch der auf Kreta heimische Thymianhonig darf auf unserem reich gedeckten Frühstückstisch nicht fehlen. Während wir dem Vogelgezwitscher lauschen, nähert sich vorsichtig eine Biene unserem Frühstückstisch und scannt im Flug ab, was sie vielleicht gebrauchen könnte. Ich denke so bei mir: „Liebe Biene, du produzierst so leckeren Honig für mich. Du bekommst jetzt einfach ein wenig Honig zum Naschen.“ So mache ich einen kleinen Klecks Honig auf den Glasdeckel. Schnell hat die schlaue Biene die Leckerei entdeckt und labt sich genüsslich daran. Dann scheint sie satt zu sein und fliegt von dannen. Och, denke ich, ihr scheint der Honig geschmeckt zu haben. Im naiven Glauben, die Biene sei satt gewesen und komme nicht wieder, will ich gerade genüsslich in mein Honigbrot beißen, als die Biene gleich mit der ganzen Bagage wiederkommt. Schlau, wie sie war, hat sie in ihrem Bienenstock die Meldung gemacht: „Da gibt es zwar so komische Tiere. Aber die sind wohl ganz nett und da gibt es was zu essen. Auf, auf - marsch, marsch. Da müssen wir hin.“ Sie können sich vorstellen, dass es nun mit der Ruhe vorbei war. Unsere Leckereien wurden nun von einem ganzen Schwarm Bienen in Besitz genommen. Was tun? Beherzt greife ich das leere Honigglas und schmeiße es samt Deckel auf den Olivenacker. Zwei Minuten später haben wir wieder unsere Ruhe und können zu Ende frühstücken. Drei Tage später wache ich plötzlich nachts schweißgebadet auf. Im Traum brannte der Olivenacker nebst unserer Holzhütte lichterloh. Oh Schreck! Ich hatte vergessen, das Honigglas zu entsorgen. Und wie allgemein bekannt: Eine liegen gelassene Flasche oder wie in meinem Fall ein Honigglas kann in der Sonne wie ein Brennglas wirken. Bei dem heißen Sommer auf Kreta reicht ein kleiner Funke, um auf dem staubtrockenen Boden liegende Zweige und Reisig zu entzünden. ❑ ESI International GmbH ❑ ifmme Institut für moderne Managemententwicklung Wir bitten um Beachtung. Beilagen in diesem Heft 22 l projekt MA N A G E M E N T aktuell 2/ 2014 50 WISSEN PM_2-2014_1-68: Inhalt 26.03.2014 11: 41 Uhr Seite 50