PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL
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UVK Verlag Tübingen
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GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.25 Jahre projektManagement aktuell: Wie alles begann
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Heinz Schelle
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projektManagementaktuell | AUSGABE 5.2014 Schon bald nach der Gründung der GPM kam der Gedanke auf, für die noch wenigen Mitglieder ein periodisch erscheinendes Informationsblatt herauszubringen. Die Realisierung scheiterte zunächst einfach am Geld. Unsere Gesellschaft hatte damals nur geringe Einnahmen, im Wesentlichen waren es lediglich die Mitgliederbeiträge. Erlöse aus der Seminartätigkeit flossen noch spärlich. An das Zertifizierungsgeschäft dachte noch niemand. Roland Gutsch, der erste Vorstandsvorsitzende unserer Gesellschaft und spätere INTERNET-(heute IPMA-) Präsident, wusste freilich Rat. Er fand schon im Jahre 1982 einen Sponsor für die Nummer 1 der GPMnachrichten, die Firma Dornier in Friedrichshafen, bei der er beschäftigt war. Die Herstellung war aus heutiger Sicht sehr mühsam. Man schickte das Manuskript in Papierform an den Bodensee. Dort wurde es nochmals getippt. Bis zum Jahre 1989 wurden auf diese Weise 13 Ausgaben erstellt. Mit steigender Mitgliederzahl und erhöhtem Kassenbestand wurde der Ruf nach einer „richtigen“ Zeitschrift immer dringender. Der Forderung nachzukommen, war freilich alles andere als leicht. Zunächst galt es, einen Verlag zu finden. Zwei renommierte Firmen, mit denen wir vorher schon Kontakte hatten, der VDI-Verlag in Düsseldorf (Proceedings des VI. INTERNET-Weltkongresses 1979 04 25 JAHRE PROJEKTMANAGEMENT aktuell 25 Jahre projektManagement aktuell: Wie alles begann in Garmisch-Partenkirchen) und der Oldenbourg- Verlag in München (Sammelband Projektmanagement, herausgegeben von M. Saynisch, H. Schelle und A. Schub 1979, noch unter dem Signum der Deutschen Gesellschaft für Operations Research DGOR) gaben uns einen Korb. Dann kam uns das Missgeschick eines meiner Kollegen zu Hilfe. Der musste nämlich die von ihm begründete Zeitschrift für Angewandte Systemanalyse, die beim damaligen Verlag TÜV Rheinland erschienen war, wieder einstellen. Der Grund: zu wenig Beiträge. Über ihn kam ich in Kontakt mit Jörg Fahrbach von diesem Verlag. Etwas verwundert über meine eigene Kühnheit, bot ich ihm an, natürlich nach Absprache mit meinen Vorstandskollegen, für die GPM mit einer Zeitschrift zum Thema „Projektmanagement“ einzuspringen. Er stimmte sofort zu, eine Entscheidung, für die ich ihm und dem Verlag auch heute noch dankbar bin. Auf was ich mich eingelassen hatte, sollte ich bald merken. Kritische Menschen hatten mich schon vorher gewarnt. Noch unter dem Eindruck der Netzplantechnik, eines Themengebiets, das bereits damals längst ausgeschöpft war, prophezeiten sie mir, dass wir nicht genügend Stoff für unser Periodikum finden würden. Nur wenige konnten sich damals vorstellen, welch ein riesiges Wissensge- Heinz Schelle Prof. Heinz Schelle ist emeritierter Professor der Universität der Bundeswehr München, Begründer der projektManagement aktuell und als Chefredakteur maßgeblich an jedem Heft beteiligt. Foto: privat Die erste Ausgabe 1& 2/ 90 Die GPMnachrichten PM-aktuell_5-2014_Inhalt_01_104.indd 4 03.12.2014 11: 22: 31 Uhr PM aktuell 4/ 96 PM aktuell 3/ 2001 projektManagementaktuell | AUSGABE 5.2014 Am Schluss möchte ich der angenehmen Pflicht nachkommen, vielen Beteiligten zu danken, soweit ich das nicht schon getan habe. Zunächst gebührt mein Dank den im Lauf der Zeit zuständigen Vorstandsmitgliedern Dr. Dietmar Lange, Norbert Hillebrand, Prof. Siegfried Seibert, Dr. Thor Möller und Reinhard Wagner. Sie ließen uns die nötige Freiheit, waren aber bei notwendigen Entscheidungen immer zur Stelle. Danken möchte ich weiter dem Verlag mit Frau Landes an der Spitze und besonders den Mitgliedern der Redaktion. Frau Anke Piwetzki-Wenicker ist die Seele der Zeitschrift. Ihre stets gleich bleibende Freundlichkeit und Gelassenheit wird nur noch durch ihre absolute Zuverlässigkeit und Genauigkeit übertroffen. Oliver Steeger hat sich zum Meister des Interviews entwickelt. Seine Geduld und die Fähigkeit, auch mit schwierigen Gesprächspartnern umzugehen, haben uns zahlreiche interessante Artikel beschert. Mit Mey Mark Meyer konnten wir ein Redaktionsmitglied gewinnen, das die schwer zu überschauende PM-Software- Landschaft im deutschsprachigen Raum wie niemand sonst kennt. Frau Kraus, die leider die GPM verlassen hat, war eine zuverlässige und agile Verbindungsfrau zur Geschäftsstelle der GPM. Ich bedanke mich auch beim Redaktionsbeirat für die vielen, wertvollen Ratschläge. Besonders hervorheben möchte ich Frau Magister Brigitte Schaden und Dr. Hans Knöpfel. Ohne ihre stetige Kooperationsbereitschaft wäre es nicht möglich, projektManagement aktuell auch in Österreich und in der Schweiz erscheinen zu lassen. Last not least gilt mein Dank allen Autoren und Interviewpartnern. an den Faustmonolog (Der Tragödie Erster Teil. Nacht) angelehnt war, einem größeren Publikum näherbrachte. 1998 gelang es mir dann auch, das Joch abzuschütteln. Dr. Dietmar Lange, dem die GPM im Allgemeinen und die Zeitschrift im Besonderen viel zu verdanken haben, übernahm die Chefredaktion. Leider musste er sie nach zwei Jahren wieder abgeben, weil er erkrankt war. Mein Kollege Siegfried Seibert sprang ein. Ich konzentrierte mich auf das Ressort Wissen. Auch er hat sich in der Zeit seines Wirkens große Verdienste erworben. Er brachte nicht nur buchstäblich Farbe in die Zeitschrift, sondern auch viele andere Neuerungen. Dazu gehörten vor allem die Einführung von Interviews zu aktuellen Themen und ein neues, frisches Layout. Mit Oliver Steeger konnten wir einen erfahrenen Journalisten gewinnen, der sich auch schnell in das Thema „Projektmanagement“ einarbeitete. Mit steigenden Mitgliederzahlen stiegen auch die biet die Lehre vom Projektmanagement einmal werden sollte, auch wenn in den USA Trends einer rapiden und facettenreichen Entwicklung bereits deutlich erkennbar waren. Eine ganze Reihe von Jahren behielten die Skeptiker auch recht. War die Nummer 1, die im Herbst 1989 zum Forum der GPM erschien, noch relativ problemlos zusammengestellt worden, so zeigte sich der Materialmangel bald bei den nächsten Nummern. Ich musste buchstäblich jeden Beitrag erbetteln. Auch die Kritik der Kollegen machte mir sehr zu schaffen. Dem einen war das Layout zu bieder, dem anderen der Inhalt zu dünn, wieder ein anderer hatte eine Zeitschrift erwartet, die überall am Kiosk zu kaufen war. Mit Schrecken erwartete ich immer die nächste Sitzung des Vorstands. Einer aus der Runde kam regelmäßig mit der neuesten Nummer, die er wie eine Kriegsfahne in der Hand hielt, in den Raum gestürmt und verkündete lautstark seine nahezu immer schlechte Meinung über die aktuelle Ausgabe unseres Vereinsorgans. Mein Stimmungstief war erreicht, als ein sehr selbstbewusster Vertreter einer Münchner Weltfirma mir unverblümt sagte, in seinem Unternehmen würde „sich keine Sau für das Blatt interessieren“. Mehr als einmal hatte ich die Absicht, alles hinzuwerfen, eine Intention, die zu meinem 60. Geburtstag Ulrich Wolff in einem Gedicht, das 25 JAHRE PROJEKTMANAGEMENT aktuell 05 Auflage und der Umsatz aus dem Anzeigengeschäft, aber auch das Angebot an guten Beiträgen. Das Layout wurde mehrmals verändert. Unsere Zeitschrift gewann an Ansehen und wurde immer häufiger zitiert. Es wurde auch zunehmend leichter, renommierte Interviewpartner aus Wissenschaft und Wirtschaft zu gewinnen. Bei Anfragen bekamen wir in den letzten Jahren nicht eine einzige Absage. Die regelmäßige Befragung der Leser zeigte, dass die Leser mit Inhalt und Form zufrieden waren. Die Bewertungen sind über die Jahre hinweg durchweg sehr positiv geblieben. Das soll natürlich so bleiben. Im Januar dieses Jahres wurde von der Redaktion und dem Redaktionsbeirat ein Positionspapier erarbeitet. Die genannten Gremien kamen zu der Meinung, dass das bisherige Konzept im Wesentlichen beibehalten werden soll, das Layout aber modernisiert werden muss. Wichtigste Entscheidung: projektManagement aktuell soll eine praxisorientierte Mitgliederzeitschrift bleiben. Einen Wunsch möchte ich abschließend als Chefredakteur zum Jubiläum äußern: Es wäre schön, wenn wir mehr kritische Rückmeldungen von unseren Lesern bekämen. Denn jede Zeitschrift lebt vom Dialog mit ihren Lesern. PM aktuell 1/ 94 PM aktuell 3/ 2013 PM-aktuell_5-2014_Inhalt_01_104.indd 5 03.12.2014 11: 22: 33 Uhr