eJournals PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL 25/5

PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL
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2014
255 GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.

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projektManagementaktuell | ausgabe 5.2014 90 naChriChten PM - ein Methodenkonzert: 9. PM-Tag der Region Frankfurt/ Rhein-Main Der 9. PM-Tag der Region Frankfurt/ Rhein-Main fand am 16. September 2014 in Frankfurt statt. Mehr als 120 Teilnehmer fanden sich in der Frankfurt School of Finance and Management in der Frankfurter Innenstadt ein und wurden von sieben Referenten durch das abwechslungsreiche Programm geleitet. Dr. Stefan Fleck, eines der drei Mitglieder der Leitung der Region Frankfurt/ Rhein- Main, versprach eine spannende Agenda - und dieses Versprechen hat er gehalten. Die ersten beiden Referenten stellten in einem gemeinsamen Vortrag agile Methodik vor - der Titel: „Agile Vorgehensweise und Werkvertrag - 2 Welten treffen aufeinander“. So erläuterte Stefan Herbst (DB Fernverkehr AG) aus Auftraggebersicht das Projektumfeld, das EU-Vergabeverfahren und die Auftragsvergabe für das IT-Projekt „Fahrplanfortschreibung“. In der Vorbereitung des Vergabeverfahrens wurden rund 650 funktionale-, nicht funktionale- und Performance-Anforderungen spezifiziert und für den folgenden Bieterwettbewerb gewichtet. Zu diesem frühen Zeitpunkt ging man beim Auftraggeber zunächst noch von einem Vorgehen nach dem Wasserfall-Modell aus. Erst im Rahmen der Verhandlungen mit den Bietern wurde dann jedoch entschieden, das Projekt agil nach SCRUM im Rahmen eines Werkvertrages umzusetzen. Der Zuschlag zur Umsetzung wurde dann der SMA und Partner AG, Zürich, erteilt. Hans Rudolf Akermann (SMA und Partner AG, Zürich) gab einen kurzen Einblick in das Agile Manifest und die einzelnen Elemente im SCRUM-Prozess. Zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer wurde das Anforderungsmanagement und ein Vorgehen vereinbart - ausgehend von den Anforderungen über die Definition von Lösungen und Varianten, die eigentliche Spezifikation bis hin zur Umsetzung einschließlich von Quality Gates. In seinem Fazit berichtete Hans Rudolf Akermann von einem deutlich erhöhten Aufwand bei der Kombination von vertraglichen Vorgaben nach dem Wasserfall-Modell und einem agilen Vorgehen in der Entwicklung beim Auftragnehmer. Als aufwandserhöhend erwies sich auch, dass viele prozessuale Maßnahmen in diesem Projektbeispiel erst während des Projekts und damit zu spät definiert wurden und bereits zur Ausschreibung hätten vorliegen müssen. Wichtig: Nicht nur die Entwicklung beim Auftragnehmer selber sollte agil erfolgen. Auch der Auftraggeber muss sich im Rahmen seiner Mitwirkung voll und ganz auf die agile Vorgehensweise einlassen. Ralf Kalbhenn (Commerzbank AG) berichtete in seinem Vortrag von dem dreistufigen Weg der Commerzbank zur Multikanalbank. „Durch die Etablierung einer intelligenten Vernetzung der Kanäle wird die Commerzbank zu einer führenden Multikanalbank in Deutschland“. Marktresearch in den bankinternen Think-Tanks unterstützte dabei die Zielerreichung und sicherte einen hohen Innovationsgrad. In einem ersten Schritt wurde die Applikationslandkarte erarbeitet. Diese beinhaltete alle Elemente der Architektur für aktuelle und zukünftige Bauabschnitte. Darauf aufbauend wurden das fachliche Komponentenmodell und dann die Geschäftsobjekte definiert. Die Implementierung erfolgt derzeit über den agilen Entwicklungsansatz parallel in Indien und in Frankfurt. In einer Pilotphase erfolgte der Aufbau eines (! ) Teams, besetzt mit Onshore- und Offshore-Entwicklern. In der Simulation der Offshore Delivery arbeiteten Entwickler zeitweise in einem anderen Gebäude außerhalb des eigentlichen Projektstandorts. Danach erfolgte der schrittweise Übergang zur Offshore Delivery. Der Test erfolgte iterativ zur Sprint-Entwicklung. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor war eine effektive Testautomation. Diese erforderte eine flexible Testorganisation mit einem starken Partner in der Koordination des gesamten Testablaufs. Die Einführung der neuen digitalen Produkte erfolgte zunächst in Pilotphasen, um das Nutzerverhalten zu testen und die Betriebsabläufe zu stabilisieren. Der Projekterfolg wurde durch folgende Erfolgsfaktoren sichergestellt: Team-Setup, Kommunikation, Reporting, aktives Release-/ Scopemanagement, Architekturmanagement, Qualität in der Entwicklung und Testautomation. Bereits aus früheren Offshore-Projekten waren die kritischen Erfolgsfaktoren bei internationaler Zusammenarbeit bekannt: intensive und effektive Kommunikation zwischen allen Beteiligten, Berücksichtigung der interkulturellen Unterschiede, Zeitunterschied zwischen Indien und Deutschland, Aufbau und Stärkung des Vertrauens in die Fähigkeiten der Projektmitarbeiter. Auch wenn es im Unternehmen bereits Erfahrungen mit Offshore- Projekten gab, war eine kontinuierliche Selbstreflexion für die Einhaltung der agilen Projektwerte unerlässlich. Jörn Schlichting (DB Netz AG) berichtete über das aktuell größte Infrastrukturprojekt der DB Netz AG, „Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8 (VDE 8)“. Der Leiter der Bauherrenvertretung erläuterte die Bedeutung dieses Neu- und Ausbauprojekts für Verkehr und Gesellschaft im nationalen und europäischen Rahmen. Dabei zeigte er Highlights der Bauausführung sowie der technischen Ausrüstung. Zudem gab er Einblick in die Bedeutung des Risikomanagements in diesem Projekt. Neben den baulichen Herausforderungen im Thüringer Wald Der Veranstaltungsort, die Frankfurt School of Finance & Management; Foto: Frankfurt School of Finance & Management PM-aktuell_5-2014_Inhalt_01_104.indd 90 03.12.2014 11: 26: 20 Uhr naChriChten 91 mäßig in Projektmanagementrollen, als Referenten oder Trainer vor Gruppen sprechen müssen. „Denn wir sind uns oft nur unzureichend der Macht unserer Stimme bewusst! “ und „Mit ihr erzielen wir Wirkung und Präsenz, wir können sie gesund, aber auch zu unserem Schaden einsetzen! “ waren die Botschaften der Referenten. Die sich an die Vorträge anschließenden Diskussionsrunden, an denen sich die Teilnehmer rege beteiligten, ermöglichten einen weiteren intensiven Gedanken- und Wissensaustausch, der mit zahlreichen Praxisbeispielen bereichert wurde. Die vielfältigen positiven Rückmeldungen zur Veranstaltung ermutigten die in der Region aktiv engagierten Mitglieder, die Veranstaltungsreihe auch 2015 mit dem 10. PM-Tag weiter fortzusetzen. Sie wollen auch dann wieder mit einem spannenden Programm die GPM Region überraschen. Autoren: Dr. Stefan Fleck, Martina Herrmann, Gernot Schulz-Berndt  Ehrgeiz des Projektleiters und Trainers Dr. Heiner Ensel, des italienisch-spanischen Tenors Carlos Petruzziello und des Sängers und Autors Carsten Süss, die Teilnehmer des PM-Tags zum Mitwirken zu bewegen. Dies gelang den drei Stimmprofis auch bestens. Sie präsentierten die F.A.U.S.T- Methode („Funktionales Atem- Und Stimm-Training“), bei der in besonderem Maße der Zusammenhang zwischen Atmung und richtiger Körperstütze zum täglichen Einsatz der Stimme trainiert wird. Dann animierten sie unter dem Motto „Nur der gesunden Stimme hört man gerne zu! “ die Teilnehmer, unterstützt durch Gitarre und Gesang, an Übungen teilzunehmen. Das Ziel der Übungen war, die Stimmbänder durch den richtigen Einsatz der entsprechenden Körperregionen komplett zu entlasten. Schnell wurde es den Teilnehmern klar: Diese Technik sollte nicht nur für professionelle Sänger ein wichtiger Teil der beruflichen Kompetenz sein, sondern auch für sie selber, die regelist das Fahren ohne Signale unter ETCS (European Train Control System) mit 300 Stundenkilometern zu realisieren. Dabei müssen die Belange des Umweltschutzes in Einklang gebracht werden mit der politischen, gesellschaftlichen und verkehrlichen Bedeutung sowie einer Trassierung, die vor Jahrzehnten beschlossen wurde. Jörn Schlichting war verantwortlich tätig in Großprojekten der Eisenbahnsicherungs- und -leittechnik, beispielsweise in China und in den Niederlanden. Mit diesem Hintergrund zog er Vergleiche zu anderen Ländern und erklärte, wie dort mit Projekt-, Risiko- und Stakeholdermanagement umgegangen wird. Er stellte zum Beispiel die Frage „Wie bewertet man Risiken eigentlich richtig? “ und zeigte einen Lösungsvorschlag, wie mithilfe von Analogien Wahrnehmungs- und Hierarchiebarrieren überwunden werden können. Im Vortrag „Die Macht der Stimme - wirkungsvoller Präsentieren mit F.A.U.S.T“ war es dann der projektManagementaktuell | ausgabe 5.2014 Veranstaltungen Januar 2015 the “15 th International PMI-AGC Conference 2015: Delivering GCC 2030 Vision through Excellent Project Management”, organized by Pmi Project management institute, will take place from 19 th to 21 st of January 2015 in manama, bahrain. Further information: www.pmiagcconference.com/ 2015/ ? page_id=557 (english) März 2015 the “Project Management Conference 2015” will be organized by keyano College on 17 th of march 2015 in Fort mckurray, Canada. Further information: tel.: ++1/ 78 07 91-48 00 or www.keyano.ca/ Continuingeducation/ ProjectmanagementConference2015 (english) Die „TIBA PM-Tage 2015 - Symposium für Projektmanagement“ werden vom 18. bis 19. märz 2015 von der tiba business school in münchen durchgeführt. Weitere infos: birgit.Weber@tiba.de oder www.projektmanagement-tage.de the “APM Project Management Conference 2015”, organized by apm association for project management, will take place on 19 th of march 2015 in London, uk. Further information: www.apm.org.uk/ Conference (english) Juni 2015 Die internationale konferenz “HAPPYPROJECTS 15: Management Failure & Success” wird vom 11. bis 12. Juni 2015 von der roland gareis Consulting gmbh in Wien, Österreich, veranstaltet. Weitere infos: office@ rolandgareis.com oder www.rolandgareis. com/ happyprojects/ Februar 2015 im seminar „Erfolgreiche Projektführung - Kunst oder Können? “ vom 9. bis 10. Februar 2015 in hamburg lernen die teilnehmer, ihre Führungsaufgaben als Projektleitung situationsgerecht wahrzunehmen, zu bewerten und optimal sowie bewusst zu gestalten. Agiles Projekt Management 4.0 vom 19. bis 20. Februar 2015 in Leverkusen: komplexe Projekte erfordern die erfolgreiche synergie von vernetztem Projektmanagement und agilen arbeitsmodellen. Die teilnehmer lernen, wie sie spezifisch für ihr unternehmen agiles und klassisches mindset verbinden. mehr Projekte - mit gleichen ressourcen - außerordentlich zuverlässig - mit kürzeren Projektlaufzeiten: im seminar Critical Chain Multi Projektmanagement (CCPM) am 24. und 25. Februar 2015 in Frankfurt lernen die teilnehmer, wie sie eine komplexe multiprojekt-organisation einfach und wirkungsvoll steuern und zu erheblich besseren ergebnissen führen können. Weitere informationen zu den gPm seminaren unter tel.: 09 11/ 43 33 69-0, e-mail: seminare@gpm-ipma.de oder www.gpm-ipma.de Oktober 2015 Der „PMO Tag“ der gPm Deutsche gesellschaft für Projektmanagement e. V. wird am 26. oktober 2015 in nürnberg durchgeführt. Weitere infos: info@ pm-forum.de oder www.pm-forum.de/ pmo-tag.html Das „32. Internationale Projektmanagement Forum“ der gPm Deutsche gesellschaft für Projektmanagement e. V. findet am 27. und 28. oktober 2015 in nürnberg statt. Weitere infos: info@pmforum.de oder www.pm-forum.de GPM Seminare PM-aktuell_5-2014_Inhalt_01_104.indd 91 03.12.2014 11: 26: 21 Uhr