eJournals PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL 27/2

PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL
pm
2941-0878
2941-0886
UVK Verlag Tübingen
31
2016
272 GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.

Agil ist Trumpf

31
2016
Heinz Schelle
pm2720002
Der Themenblock wird abgeschlossen durch den Artikel „PM-Software: Evaluation von Software-Werkzeugen für agiles Projektmanagement“ von Erzsébet Tolnai und Gunnar Auth. Zur Unterstützung der Auswahl aus dem immer größer werdenden Produktangebot beschreibt der Beitrag spezifische Evaluationskriterien, die aus einem eigens konstruierten Bezugsrahmen abgeleitet werden. Die Anwendung der Kriterien wird exemplarisch an drei Softwareprodukten demonstriert. Nochmals ein Beitrag über Planungstechniken: Heinz Scheuring, der sich seit vielen Jahren mit der Einsatzmittelplanung befasst, legt dar, warum diese schwierige Aufgabe im Spannungsfeld zwischen Projekt und Linie Vereinfachungen und klare Regelungen erfordert (Ressourcenmanagement endlich in den Griff bekommen). Eine wichtige Empfehlung: Die Planung sollte auf einer groben Ebene der Projekthierarchie, zum Beispiel auf der Ebene der Projektphasen, erfolgen und keineswegs auf Vorgangsebene, wie leider bis zum heutigen Tag in vielen Lehrbüchern empfohlen wird. (Siehe dazu auch den Artikel „resSolution-Ressourcenwürfel für Linie und Projekt“ von Mey Mark Meyer im Heft 1/ 2016 und die Checkliste „Ressourcenmanagement“ in diesem Heft.) Dass sich Engagement im Projektmanagement auch für die Karriere lohnt, zeigt die Gehaltsstudie von Yvonne Schoper, Christoph Schneider, Andreas Wald, Fabian Futterer und Thomas Spanuth (Gehalt und Karriere im Projektmanagement in Deutschland und Österreich). Das Ergebnis in Kürze: hohe Einstiegsgehälter und gute Karriereperspektiven, aber auch deutliche Unterschiede in der Bezahlung von Männern und Frauen. Unser Kolumnist Jens Köhler kommt in seinem Beitrag „Über Prozess- Charts und Speisekarten“ zu dem Ergebnis, dass sich „nicht alles Wissen in Prozess-Charts gießen (lässt) und es besser (ist), wenn Vernetzer implizites Wissen vor Ort anwendbar machen - genauso wie Speisekarten nicht die Speise sind“. Jacqueline Irrgang erzählt uns unter dem Titel „Echte Männerfreundschaften“ eine kleine Geschichte: Zwei Männer ignorieren vor lauter Fachgesprächen eine sie begleitende hübsche Frau am Flughafen und verpassen ihr Flugzeug. Merke: „Auf Projekte bezogen bedeutet das: Wenn Männer und Frauen mehr aufeinander zugehen, klappt es auch mit der Kommunikation.“ Heinz Schelle Agil ist Trumpf Im Interview „Zwei ,Grundbedürfnisse‘ bilden die Koordinaten für mikropolitisches Handeln. Vertrauen - ein Schlüssel zum Projekterfolg“, das Oliver Steeger führte, erklärt Isabel Braumandl, eine Schülerin des renommierten Organisationspsychologen Lutz von Rosenstiel, wie Projektmanager sich Unterstützung für ihr Vorhaben sichern und Vertrauen gewinnen können. Dabei kommt ein Thema ausführlich zur Sprache, das selten in unserer Disziplin diskutiert wird: Mikropolitik in Projekten. Ein besonderes Highlight ist der Artikel von Norman Heydenreich. Er zeigt, dass wir nun auch von der Politik wahrgenommen werden. Mit Unterstützung der GPM fand am 16. März 2016 der 1. Zukunftskongress Migration & Integration im Bundespresseamt in Berlin statt. Ca. 650 Teilnehmer aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft diskutierten Fragen der Politik und des Managements von Migration und Integration vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen. Die GPM war als Kongresspartner mit einer eigenen, gut besuchten Zukunftswerkstatt vertreten zum Thema: „Wir schaffen das - mit gutem Projektmanagement“. Im Rahmen einer Projektgruppe „Flüchtlingshilfe und -integration“ der GPM arbeiten seit Ende Januar 2016 mehrere Arbeitsgruppen an dem Konzept eines Masterplans für das nationale Flüchtlingsprojekt, an der Entwicklung eines Projekthandbuchs als Wissensmanagementportal für die Flüchtlingshilfe sowie an der Pilotierung von Integrationsprojekten (z. B. Qualifizierung von Flüchtlingen als Projektmanager). Agil ist Trumpf. Wir können uns kaum vor Artikelangeboten zu diesem Konzept retten. Deshalb war wieder einmal ein Schwerpunktthema geboten: Dorothee Feldmüller und Nadine Sticherling (Agile Methoden in der Entwicklung mechatronischer Produkte. Herausforderungen der Entwicklung und praktische Lösungsansätze agiler Methoden) stellen die Frage, wie in die mechatronische Produktentwicklung angesichts des wachsenden Anteils der Informationstechnik agile Methoden eingebracht werden können. Nach der Analyse der Literatur untersuchen die Autorinnen ein konkretes Unternehmensbeispiel. Einem bisher wenig beachteten Aspekt (Agiles Projektmanagement in internationalen Arbeitsgruppen. Die Wirkung von kulturellen Einflussfaktoren auf die Zusammenarbeit) widmen sich Ralf Kühl und Lars Baumann. Sie untersuchen, gestützt auf die Arbeiten von Vater und Sohn Hofstede, die Wirkung von kulturellen Einflussfaktoren auf die Zusammenarbeit im agilen Vorgehensmodell. Zu den weniger beachteten Aspekten gehört auch die Fragestellung, die Helena Barke und Meike Zehlike (Mit Scrum mehr Chancengleichheit in der Softwareentwicklung) in der Rubrik Karriere aufgreifen. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass agile Methoden wie Scrum - richtig angewendet - mehr Chancen für die Gleichberechtigung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bieten. projektManagementaktuell | AUSGABE 2.2016 02 EDITORIAL PM-aktuell_2-2016_Inhalt_01-72.indd 2 04.04.2016 5: 16: 09 Uhr