PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL
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UVK Verlag Tübingen
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Gesellschaft für ProjektmanagementBest Practices und Projekterfolgsfaktoren
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Heinz Schelle
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jekteffizienz steigern durch 3 rd -Party-Ansatz) postuliert, dass das Engagement erfahrener externer Projektmanager ein Scheitern des Vorhabens verhindern kann. Mit der Funktion des Projektmanagements bei der Gründung von Unternehmen (Projektmanagement im Gründungsprozess - Alles eine Frage der Vernetzung? ) und der Rolle der Vernetzung mit verschiedenen Stakeholdern befassen sich Timo Braun, Thomas Schmidt und Jörg Sydow. In der Rubrik „PM-Software“ stellt Mey Mark Meyer Project Cockpit von Truecare vor. Im Mittelpunkt dieser Software stehen Projektphasenmodelle mit den diversen Prozessschritten: Aufgaben, die in den einzelnen Phasen anstehen. Jens Köhler (Über harte Daten und weiche Frames) zeigt uns, wie nicht nur die finale Auswertung von großen Datenmengen mittels klug entworfener Algorithmen Spaß machen kann, sondern auch die mühselige Vorarbeit der Datenbereinigung. Jacqueline Irrgang (Verdammter Damm) erzählt in ihrer Kolumne die Geschichte eines skrupellosen, vom Beschleunigungswahn befallenen Projektmanagers. Beim Bau des Hoover-Staudamms fielen 107 Menschen seinem Ehrgeiz zum Opfer. In der Rubrik „Karriere“ bringt uns Dorothee Feldmüller (Studie zur Nutzenevaluierung der Basiszertifizierung (GPM). Wie schätzen Studierende und Dozenten das seit 2009 bestehende Zertifizierungsangebot ein? ) eine sehr positive Botschaft. Das seit 2009 von PM-Zert angebotene Basiszertifikat wird von immer mehr Hochschuldozenten für ihre Studierenden verfügbar gemacht. Einem weiteren Karrierethema widmen sich Sibylle Peters, Jörg von Garrel, Ansgar Düben und Hans-Liudger Dienel (Freiheit oder Selbstausbeutung? Der souveräne Umgang mit Arbeitszeit in Projekten). An der TU Berlin, dem nexus Institut für Kooperationsmanagement und interdisziplinäre Forschung GmbH und an der SRH Fernhochschule Riedlingen untersuchten sie im Auftrag der GPM, in welchem Umfang und in welcher Form Arbeitszeitsouveränität bereits verbreitet ist und wie sich diese für Projektbeschäftigte, ihre Projekte und Organisationen konkret darstellt. Ein drittes Karrierethema finden Sie im Nachrichtenteil dieser Ausgabe behandelt. Norman Heydenreich nimmt Stellung zum Gesetzentwurf des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zur Änderung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes und anderer Gesetze und geht der Frage nach, ob selbstständige Projektmanager scheinselbstständig sind. Heinz Schelle Best Practices und Projekterfolgsfaktoren „Lieber noch mal nachdenken … - Weshalb (auch) Projektmanager den Informationspathologien auf den Leim gehen.“ In dem Interview mit diesem Titel, das Oliver Steeger mit Stephan Schneider vom Institut für Wirtschaftsinformatik an der FH Kiel geführt hat, wird ein in unserer Disziplin sehr selten diskutiertes Problem behandelt: Projektmanager halten Informationen irrtümlich für plausibel, schätzen Risiken falsch ein und vermuten Zusammenhänge, wo keine sind. Wie man sich davor mindestens teilweise schützen und somit das Management von Projekten verbessern kann, wird im Gespräch ausführlich erläutert. Brasilien ist die viertgrößte Automobilnation der Welt. Es entsteht dort ein Zukunftsmarkt für die Automobilwirtschaft. Deshalb errichtete BMW dort sein erstes Werk, in dem jährlich 32.000 Fahrzeuge produziert werden. Der Bau der Fertigungsstätte war ein erfolgreiches Pionierprojekt, so erfolgreich bei der Anwendung von Best Practices, dass das Projektteam den „Deutschen Project Excellence Award“ gewann. Oliver Steeger sprach mit dem Projektleiter über Projektarbeit ohne Verschwendung und darüber, wie man aus brasilianischen und deutschen Mitarbeitern ein Traum-Team formt. Das Gebiet des Projektbenchmarkings, verstanden als Bewertung und Vergleich von Projekten, behandeln auch Sascha Müller-Baku, Sascha Kemmeter und Andreas Wömpener (Benchmarking im Projektmanagement. Anwendungsgebiete und Ausgestaltungsmöglichkeiten in der Praxis). Ziel ist es, die besten Vorgehensweisen zu identifizieren und sie für die eigene Organisation zu adaptieren. Eine aktuelle Studie der Universität Duisburg- Essen, die von den Autoren durchgeführt wurde, zeigt, dass inzwischen eine hohe Verbreitung und Akzeptanz dieser Methode zur Ermittlung und Umsetzung von Best Practices in den eigenen Projektalltag besteht. Allerdings muss auch festgestellt werden, dass viele Unternehmen vor allem den unternehmensinternen Vergleich bevorzugen. Damit wird das volle Potenzial des Benchmarkings nicht ausgeschöpft. Viele Empfehlungen im Projektmanagement, d. h. Ratschläge zu erfolgreichen Praktiken, beruhen, wie Prof. Gemünden schon vor vielen Jahren kritisch feststellte, auf Vermutungen, die nicht durch entsprechende empirische Untersuchungen gestützt werden. In Kooperation mit der GPM haben Ayelt Komus, Thomas Heupel und Yvonne Ietia (Evidenzbasierte Erfolgsfaktoren im Projektmanagement. Warum Praktiker oft nicht ganz richtig liegen) an der Hochschule Koblenz die Muster von über 400 Projekten, die als erfolgreich oder nicht erfolgreich klassifiziert wurden, analysiert. Ziel der Studie war es, den Einfluss subjektiver Meinungen möglichst gering zu halten. Es zeigte sich, dass die „evidenzbasierte ermittelte Relevanz der Gruppen von Erfolgsfaktoren in Teilen erheblich von der subjektiven Einschätzung abweicht“. Ein Faktor, mit dem sich der Projekterfolg steigern lässt, ist der 3 rd -Party- Ansatz. Claus Hüsselmann (Mit „Trial and Error“ zum Projekterfolg? ProprojektManagementaktuell | AUSGABE 3.2016 02 EDITORIAL PM-aktuell_3-2016_Inhalt_01-84.indd 2 30.05.2016 11: 16: 14 Uhr