eJournals PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL 27/4

PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL
pm
2941-0878
2941-0886
UVK Verlag Tübingen
101
2016
274 GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.

Wandel durch Projektmanagement

101
2016
Heinz Schelle
pm2740002
Eine Investition in die Normung ist eine Investition in die Zukunft. Unter dieser Überschrift führen uns Steffen Rietz und Ralf J. Roeschlein in das Gebiet der Normen ein. Sie beklagen, dass viele Organisationen die verfügbaren Normen zum Projekt- und Multiprojektmanagement nicht kennen. Ihr Credo: Wer abteilungsübergreifend innerhalb seiner Branche entlang der Wertschöpfungskette oder auch länderübergreifend erfolgreich in Projekten arbeiten möchte, sollte PM-Normen kennen und nutzen. In der Ausgabe 5/ 2015 der Zeitschrift projektManagement aktuell wurden die Ergebnisse einer von der GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V. gemeinsam mit der EBS Universität für Wirtschaft und Recht durchgeführten Studie zur Messung des Anteils der Projekttätigkeit in der deutschen Wirtschaft vorgestellt. Diese Studie wurde nun an der University of Agder in Norwegen von Andreas Wald, Maria Magdalena Aguilar Velasco, Torbjørn Bjorvatn, Aiste Grønvold, Jenny Skeibrok und Frida Linnea Svensson wiederholt. Insgesamt zeigte sich, dass auch in Norwegen ein wesentlicher Anteil der Wirtschaftsleistung in Projekten generiert wird. Der Anteil der Projektarbeit betrug dort im Jahr 2014 32,6 Prozent und ist damit ähnlich hoch wie in Deutschland (2013: 34,7 %). Unterschiede zwischen beiden Ländern zeigt jedoch die Betrachtung einzelner Branchen. Holger Timinger und Christian Seel (Ein Ordnungsrahmen für adaptives hybrides Projektmanagement) befassen sich mit Vorgehensmodellen, in denen traditionelle und agile Ansätze kombiniert werden, um ein optimales Vorgehensmodell zu entwickeln. Markus H. Dahm und Lars Gottschling-Knudsen (Interkulturelle Projektteamarbeit - erfolgreich über Ländergrenzen hinweg) zeigen die wesentlichen Erfolgsfaktoren, die bei internationaler Projektteamarbeit von Bedeutung sind. Ziel des Artikels ist es vor allem, die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus den Bereichen Kulturforschung und interkulturelle Führung anhand von Praxisbeispielen für die Berufspraxis anschaulich darzustellen. Unser Kolumnist Jens Köhler (Führung und Achtsamkeit - Ein Widerspruch? ) erzählt von Macht und Ohnmacht eines Projektleiters. Jacqueline Irrgang warnt davor, die Gruppendynamik zu unterschätzen, und bringt ein Beispiel, in dem Hochmut vor den Fall kommt. Eva Aue, Martina Baehr, Ilona Eggert, Anke Makkai und Roswitha Müller- Ettrich (Wie kann „gesundes Projektmanagement“ aussehen? ) fassen die Ergebnisse der GPM Studie zur Gefährdung von Projektmanagern durch Burn-out zusammen und geben Ratschläge zur Prävention. Heinz Schelle Wandel durch Projektmanagement Auf dem 33. Internationalen Projektmanagement Forum (18./ 19. Oktober 2016 in Nürnberg) wird der bekannte Internetexperte Sascha Lobo als Keynote Speaker sprechen. Sein Thema: die digitale Transformation, der große Wandel, der fast alle Branchen der Wirtschaft erfasst. Im Interview mit Oliver Steeger erläutert Sascha Lobo die Herausforderungen für das Projektmanagement und die Faszination, die von der digitalen Transformation ausgeht. Norman Heydenreich (Governance von öffentlichen Projekten vor dem Hintergrund der politischen Herausforderungen. Die GPM im Zukunftsdialog mit Staat und Verwaltung) präsentiert uns eine überaus eindrucksvolle Bilanz von Veranstaltungen mit maßgeblicher Beteiligung unserer Gesellschaft. Die wichtigste Fragestellung war: Wie werden politische Programme, wie z. B. die Energiewende, die Digitale Agenda und die Modernisierung der öffentlichen Infrastruktur, durch Projekte umgesetzt? Auf der GPM Delegiertenversammlung im Juni 2016 zeigten sich die ersten Erfolge nach der Satzungsreform: Der Wandel kommt gut voran. Erstaunlich schnell und gut hat der Verein nach der schwierigen Umstellung wieder Tritt gefasst. Präsidium, Präsidialrat und Finanzausschuss erstatteten Bericht. Sie zeigten: Trotz - und vor allem wegen - der vielen Veränderungen steuert die GPM einen guten Kurs. Oliver Steeger hat als Gast an der Versammlung in Nürnberg teilgenommen und stellt die Ergebnisse vor. Das Interview mit dem in der GPM wohlbekanntem Uwe Techt (Beim „Change“ darf es keine Verlierer geben! Changeprojekte: Mit fünf „Leitfragen“ zum Wandel), das ebenfalls Oliver Steeger geführt hat, vermittelt eine schlechte und eine gute Botschaft. Die schlechte: Viele Projekte mit dem Ziel des organisatorischen Wandels fassen die Probleme nicht an der Wurzel und sind nicht erfolgreich. Die gute: Das muss nicht so sein, wenn Ziele und Inhalte dieser Vorhaben sorgfältig identifiziert werden und wenn keine Verlierer auf der Strecke bleiben. Stephan Schneider (Wie Mitarbeiter im Team über sich hinauswachsen (könnten) ... Gruppenphänomene - Rückenwind und Stolperstein für Projektmanager) führt im Gespräch mit Oliver Steeger in die merkwürdige Welt der Gruppenphänomene ein und beantwortet folgende Fragen: Mit welchen Phänomenen sollten Projektmanager rechnen? Wie können Projektmanager das Verhalten in der Gruppe verändern? Und wie können sie sozialpsychologische Forschungsergebnisse auch für ihr Stakeholdermanagement nutzen? Ein weiteres Interview führte Nino Grau mit einem der Leiter des Megaprojekts „Erweiterung des Panamakanals“. Das Projekt ist vor Kurzem erfolgreich vollendet worden. Zum 75. Geburtstag von GPM Gründer und Ehrenvorsitzendem Prof. Hasso Reschke („Spiritus Rector“ der Erfolgsgeschichte des Projektmanagements) würdigen wir seine Verdienste um unsere Gesellschaft. projektManagementaktuell | AUSGABE 4.2016 02 EDITORIAL PM-aktuell_4-2016_Inhalt_01-88.indd 2 11.08.2016 13: 06: 25 Uhr