PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL
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UVK Verlag Tübingen
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2017
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GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.Glücksfall Widerstand – Vom Umgang mit Ausnahmen
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2017
Hans Knöpfel
Nagel, Erik: Glücksfall Widerstand. Vom produktiven Umgang mit ganz normalen Ausnahmen. Versus Verlag, Zürich 2016, 192 S., ISBN 978-3-03909-173-7, EUR 31,40
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projektManagementaktuell | AUSGABE 3.2017 56 WISSEN Autor geht dabei davon aus, dass nicht alles durchdrungen und verstanden werden kann und es kein rationales, durchgehendes Set an Verhaltensweisen gibt, sondern dass gedankliche Offenheit angebracht ist. Das Buch bietet eine wunderbare Vielfalt von praktischen Situationen und Überlegungen. Es ist nicht „süffig“ geschrieben, sondern verlangt vom Leser Mitdenken und regt ihn zum Denken und achtsamen Handeln an. Gut ist auch die große Zahl von Literaturquellen. Zusätzlich wünschen könnte man sich Brücken zur Kritik und zum Konfliktmanagement sowie die Einladung, Gründe für den Widerstand und Verbesserungsvorschläge vorzubringen und zur Verbesserung beizutragen. Bei der Kritik werden in der Regel die Gründe vorgebracht. Beim Konfliktmanagement steht nicht nur eine Haltung und Begründung im Vordergrund, sondern es wird auch ein Weg zu einer Win-win-Situation gesucht. Das Buch wird dem Leser helfen, Widerstände aller Art rechtzeitig zu erkennen. Es wird ihn davor bewahren, sich bei Widerstand in die Sackgasse zu manövrieren. Es ist neuartig und wertvoll. Autor: Hans Knöpfel im Umgang mit Widerstand zu reflektieren und daraus Nutzen für ihre eigene Praxis zu ziehen. Im Kapitel 1 wird mehr oder weniger sichtbarer Widerstand als eine mögliche Alltagssituation charakterisiert. In den Kapiteln 2 bis 4 werden die vielfältigen Formen von offensichtlichem, verstecktem und verdrängtem Widerstand dargestellt. Beispiele von leicht erkennbarem Widerstand sind abrupte Forderungen, Machtkampf, Whistleblowing und Arbeitskampf. Versteckter Widerstand äußert sich in Form von enthüllendem Humor, zynischer Distanzierung, einfallsreichem Liegenlassen und nicht akzeptierten Situationen. Mit widerwilligem Durchbeißen kann Widerstand verdrängt werden. Im Kapitel 5 arbeitet der Autor die gedanklichen Abkürzungen bzw. vorschnellen Schlüsse heraus, mit denen man Widerstände rasch loswerden kann (z. B. „ein Drittel ist eh dagegen“, „Widerständler sind einfach machtversessen oder wehleidig“). Sie führen jedoch das Management in die Sackgasse. Das Kapitel 6 erklärt die Dynamiken von Widerstandssituationen mit Modellen. Widerstände entstehen zwischen Menschen; sie deuten auf beschädigte Beziehungen und nicht geteilte Werte in Gruppen und Organisationen hin. Im Kapitel 7 beschreibt der Autor die Kunst, mit Widerstand produktiv umzugehen. Engagement, Würde, Recht auf Widerstand und Lernen werden als ineinander übergreifende Führungsprinzipien für den Umgang mit Widerstand vorgeschlagen und an praktischen Fällen veranschaulicht. Der Buchbesprechungen Glücksfall Widerstand - Nagel, Erik: Glücksfall Widerstand. Vom produktiven Umgang mit ganz normalen Ausnahmen. Versus Verlag, Zürich 2016, 192 S., ISBN 978-3-03909-173-7, EUR 31,40 Widerstand hat keinen guten Ruf. Häufig bereiten Widerstandsnester oder renitente Personen der Führung Sorgen oder Ärger. Widerstand wird dann aus der Welt geschafft. Ein Argument, über Widerstände hinwegzugehen, ist auch, dass die Widerständler eher Verbesserungsvorschläge machen sollten. Vielleicht sind sie aus fachlichen oder zeitlichen Gründen dazu nicht in der Lage oder dafür nicht bereit. Widerstand ist ein Signal, das Unzufriedenheit, sachliche Differenzen, unterschiedliche Wertvorstellungen und Kritik aller Art signalisiert. Verkürzt gesagt, behandelt der Autor Widerstand als normale praktische Situation und versucht darauf produktiv zu reagieren. Mindestens in einer ersten Phase ist das Übergehen oder Ausschalten des Widerstands keine Option. Widerstand ist eine Aufgabe für das Management. Der Autor geht sie praktisch an: Er hat Führungskräfte aus kleineren und größeren Unternehmen gebeten, ihm Alltagserlebnisse zum Widerstand, auch ihrem eigenen Widerstand, zu erzählen. Die geschilderten Situationen gibt er wieder und betrachtet sie genauer. Die Leser werden mit diesen Beispielen angeregt, ihre eigene Kompetenz Haftungsausschluss Die Inhalte dieser Zeitschrift werden von Verlag, Herausgeber und Autoren nach bestem Wissen und Gewissen erarbeitet und zusammengestellt. Eine rechtliche Gewähr für die Richtigkeit der einzelnen Angaben kann jedoch nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für die Websites, auf die verwiesen wird. Es wird betont, dass wir keinerlei Einfluss auf die Inhalte und Formulierungen dieser Seiten haben und auch keine Verantwortung für sie übernehmen. Grundsätzlich gelten die Wortlaute der Gesetzestexte und Richtlinien sowie die einschlägige Rechtsprechung. Vom Umgang mit Ausnahmen