PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL
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UVK Verlag Tübingen
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GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.Zum 80. Geburtstag von Professor Heinz Schelle
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Helmut Klausing
Prof. Heinz Schelle, Gründungsmitglied der GPM, Ehrenvorsitzender und langjähriger Chefredakteur der Zeitschrift projektManagement aktuell, feiert am 28. April 2018 seinen 80. Geburtstag.
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GRATULATION 03 projektManagementaktuell | AUSGABE 2.2018 Prof. Heinz Schelle, Gründungsmitglied der GPM, Ehrenvorsitzender und langjähriger Chefredakteur der Zeitschrift projektManagement aktuell, feiert am 28. April 2018 seinen 80. Geburtstag. Prof. Heinz Schelle und ich begegneten uns erstmals 2015: Er, der Mitbegründer der GPM, weithin anerkannter und respektierter Experte für Projektmanagement, langjähriger Chefredakteur der Zeitschrift „projektManagement aktuell“. Ein Ehrenvorsitzender, der sowohl das Projektmanagement als auch die GPM „wie seine Westentasche“ kennt. Heinz Schelle gab mir einen Satz mit auf den Weg in mein neues Amt, der mir bis heute im Ohr klingt. Er sagte mir, er werde sich nicht ungefragt einmischen in meine Tätigkeit. Doch wenn ich ihn brauche, wenn ich seinen Rat, seine Einschätzung, seine Ermutigung wünsche, so dürfe ich immer mit ihm rechnen. Dieser weise Satz hat mich tief beeindruckt. Heinz Schelle ist etwas Schwieriges gelungen. Nämlich einerseits loszulassen und zur Seite zu treten für die nachfolgende Verbandsgeneration. Andererseits Unterstützung zu geben und sich einzubringen, wenn er gefragt wird - und dann kenntnisreich, geschickt und mit einem wunderbaren Gespür für pragmatische, allseitig akzeptierbare Lösungen. Der Satz, den ich aus einem unserer ersten Gespräche mitnahm, zeugt von Gelassenheit und persönlicher Größe. Heinz Schelle kann Dingen, die er selbst einst angestoßen hat, souverän ihren Lauf lassen. Wer ihn kennt, weiß um seine Streitbarkeit in der Sache und darum, dass er mit seiner Meinung nicht hinterm Berg hält. Doch am Ende des Tages vermag er sich selbst - um der Sache halber - Grenzen zu ziehen. Eine Tugend, die nur wenigen Gründern, Pionieren und Ziehvätern zu eigen ist. Etwas, was man mit dem alten Wort „honorig“ treffend beschreibt. Heinz Schelle ist Mitbegründer der GPM. Er hat im Juli 1979 - an einem sonnigen und heißen Tag, wie berichtet wird - mit anderen Pionieren zusammen das Gründungsprotokoll unterzeichnet. Laut diesem Protokoll, wohl das früheste Dokument der GPM Geschichte, sprach Heinz Schelle von einer zu gestaltenden Zeitschrift; aus diesem Keim sollte sich später die „projektManagement aktuell“ entfalten. Auch eine Schriftenreihe und einen Literaturdienst brachte er in die Diskussion. Zudem regte er einen engen Kontakt zu Hochschulen sowie die Bildung von Fachgruppen an. All dies - noch visionär im Juli 1979 vorgetragen - sollte bald Realität werden. Heinz Schelle hat als Vorstand die GPM wachsen lassen, sie sowohl in erfolgreichen als auch schmerzlichen Jahren mitgestaltet. Früh hat er zu einer seiner Rollen gefunden im Verband: Er ist bis heute der wissenschaftliche „Spiritus Rector“. Kaum ein Buch zum Projektmanagement, das er nicht in der Hand gehabt hätte. Er erkennt Leistung und wissenschaftliche Qualität an, auch wenn er hinsichtlich des Inhalts diametraler Meinung ist. Hat der Autor gewissenhaft geforscht und geschrieben, weckt der Inhalt seine Teilnahme und Sympathie. Viele Publikationen hat er in der Zeitschrift „projektManagement aktuell“ besprochen, kritisch geprüft, wortgewandt verrissen - oder voller Begeisterung dem Projektmanager ans Herz gelegt. So hat Heinz Schelle Brücken zwischen der Wissenschaft und der Praxis gebaut. Auf diesen Brücken sind viele neue Ideen und Themen zum Projektmanagement in die Diskussion gekommen. Auch seine eigenen, höchst erfolgreichen Bücher und Lehrwerke haben beigetragen, Projektmanagement in Deutschland zu verbreiten und in der Breite zu professionalisieren. Jemand hat Heinz Schelle einmal einen „Katalysator“ für PM- Wissen genannt. Da ist was dran. Erst kürzlich hat er weite Teile seiner umfangreichen privaten Fachbibliothek der GPM geschenkt, ein Wissensschatz, für den wir nicht dankbar genug sein können. 1983 hat er gemeinsam mit Prof. Hasso Reschke und anderen Mitstreitern das Projektmanagement Forum entwickelt. Die Veranstaltung war quasi aus der Not heraus geboren. Der GPM ging es schlecht. Die Kasse war leer. Es musste etwas geschehen. Hasso Reschke und Heinz Schelle setzten sich an die Spitze einer gewagten Initiative: nämlich einen Fachkongress für Projektmanagement ins Leben zu rufen. Heinz Schelle übernahm die fachliche-inhaltliche Federführung, Hasso Reschke den organisatorischen Part. Der Kongress in Würzburg geriet aus dem Stand zum gemeinsamen Erfolg. Heinz Schelle ist - bei aller markanten und energischen Persönlichkeit - ein gewandter Teamplayer. Er ordnet sich dem Ganzen unter, wenn es um gemeinsame Ziele geht. Eitelkeit und Rampenlicht zählen bei ihm nicht, wohl die Sache und Loyalität. Dieser Charakterzug hat es ihm erlaubt, tiefe Freundschaft zu begründen. Und letztlich hat er mit dieser Haltung bis heute auch die GPM geprägt. Zum 80. Geburtstag von Professor Heinz Schelle Autor: Helmut Klausing Der Jubilar Prof. Heinz Schelle; Foto: privat 04 GRATULATION projektManagementaktuell | AUSGABE 2.2018 Heinz Schelle wird heute als Vater der Zeitschrift „projektManagement aktuell“ bezeichnet - was eher zu wenig als zu viel gesagt ist. Er hat die Zeitschrift mit auf Kiel gelegt (mit „Durchsetzungskraft, Fachwissen und natürlich seinem Humor“, wie es der damalige Verlagsproduktmanager beschrieb). Seit vielen Jahren ist er die treibende Kraft hinter der Publikation - und natürlich der Chefredakteur, der der Zeitschrift ihr heutiges Gesicht gibt. Wobei er auch hier zugunsten der Sache zurücktritt und vielen Wissenschaftlern, Praktikern und Beratern ein Forum bietet, ihre Erkenntnisse vorzustellen. Als erfahrener Chefredakteur weiß er Autoren geschickt zu führen, ohne sie durch zu strenge Vorgaben einzuengen. Vor allem trennt er - unermüdlich von Ausgabe zu Ausgabe - die Spreu vom Weizen. Die simple Frage, was wirklich relevant ist für Projektmanager, die in der Praxis oder Forschung stehen - sie zu beantworten, darauf verwendet er bis heute viele Tagesstunden. So ist am Ende jede Ausgabe dieser Zeitschrift eine Auslese dessen, was sich für Projektmanager wirklich zu wissen lohnt - in einer hohen Verlässlichkeit, für die Heinz Schelle mit seinem Namen steht. Indes, ein belesener, erfahrener und höchst anregender Gesprächspartner ist Heinz Schelle nicht nur hinsichtlich des Projektmanagements. Er ist fest in Bayern unweit von Garmisch-Partenkirchen verwurzelt. Er kennt jeden Winkel seiner Heimat, nicht nur in der Gegenwart, sondern vor allem hinsichtlich ihrer Historie. Nicht nur durch das Projektmanagement haben sich für Heinz Schelle und mich viele Gespräche ergeben, sondern auch durch unser gemeinsames Interesse für Geschichte. Derweil sich mein Interesse auf Technikgeschichte und die damit zusammenhängende Zeitgeschichte richtet, hat es Heinz Schelle als renommierter Heimatforscher zu Anerkennung gebracht. Viele Forschungstage hat er bei der Puzzlearbeit in den Archiven von Staat, Gemeinden und Kirchen verbracht, wo er unermüdlich Quellenhinweise zu einem historischen Gesamtbild seiner Heimat zusammensetzte. Eines seiner Bücher, das „Tagebuch eines Bauernlebens“, gilt bis heute als regionaler Bestseller. Wer dieses schmale Bändchen liest, lernt Heinz Schelle neu kennen - als kraftvollen, mitreißenden und kenntnisreichen Erzähler der Geschichte seiner Heimat. Herr Prof. Schelle, ich wünsche Ihnen weiterhin viel Schaffenskraft, Gesundheit und wissenschaftliche Neugier, die Ihre Arbeit bis heute auszeichnet. Sie haben die GPM maßgebend mitgeprägt, dafür gebührt Ihnen ein großer Dank unseres Verbands. Ich freue mich auf viele weitere Jahre mit Ihnen - verbunden mit meinem herzlichen Dank für Ihre Unterstützung, auf die ich immer zählen kann. Prof. Dr.-Ing. Helmut Klausing ist Präsident der GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V. Unermüdlicher Einsatz für das Projektmanagement und die GPM; Foto: Oliver Steeger
