eJournals PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL 30/4

PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL
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UVK Verlag Tübingen
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2019
304 GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.

Die GPM feiert Jubiläum

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2019
Claudia Jahnke
In den vergangenen 40 Jahren hat die Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V. (GPM) einen maßgebenden Beitrag dazu geleistet, Projektmanagement aus einer Nische herauszuholen und zu dem zu machen, was es heute ist: eine ganzheitliche moderne Führungsmethode, die aus Wirtschaft und Gesellschaft, aber auch immer mehr aus der Wissenschaft nicht mehr fortzudenken ist. Ihr Jubiläumsjahr feiert die GPM mit mehreren Aktionen, darunter die Online-Kampagne #40JahreGPM. In den drei Kategorien „Meilensteine“, „Zukunft gestalten“ und „Gesicht zeigen“ bietet die Kampagne spannende Einblicke in vereinsprägende Ereignisse, in die Vielfalt des Vereins und seiner Mitglieder und skizziert Zukunftsvisionen für die kommenden Jahre. Diesmal haben wir vor allem den Frauen eine Stimme gegeben.
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40 Jahre GPM Die GPM feiert Jubiläum Frau Jahnke, was wünschen Sie der GPM zum 40-jährigen Vereinsbestehen? Ich wünsche der GPM für die Zukunft, dass sie all die Potenziale, über welche die Vereinsmitglieder und die Kolleginnen und Kollegen aus dem Hauptamt verfügen, ganz im Sinne unserer Werte und unserer Vision einsetzt. Dass die Beiträge von jedem und jeder wertgeschätzt werden und wir gemeinsam relevante Prozesse für die Zukunft gestalten und nicht nur konstruktiv mit bleibenden Unterschieden umgehen, sondern diese auch anerkennen und als Vielfalt und wichtige Ressource erleben. Welche Themen werden bei der Zukunftsgestaltung des Projektmanagements und der GPM Ihrer Meinung nach eine wichtige Rolle spielen? Projektgovernance und Projektmanagement können wesentlich dazu beitragen, den gesellschaftlichen Herausforderungen wie der digitalen Transformation, dem Klimawandel und den Folgen von Flucht und Vertreibung mit Verantwortung, Zielorientierung und Transparenz zu begegnen. Die methodeninhärente Offenheit im Projektmanagement, auch gegenüber unbekannten Menschen und neuartigen Aufgaben, kann helfen, der zunehmenden Komplexität - In den vergangenen 40 Jahren hat die Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V. (GPM) einen maßgebenden Beitrag dazu geleistet, Projektmanagement aus einer Nische herauszuholen und zu dem zu machen, was es heute ist: eine ganzheitliche moderne Führungsmethode, die aus Wirtschaft und Gesellschaft, aber auch immer mehr aus der Wissenschaft nicht mehr fortzudenken ist. Ihr Jubiläumsjahr feiert die GPM mit mehreren Aktionen, darunter die Online-Kampagne #40JahreGPM. In den drei Kategorien „Meilensteine“, „Zukunft gestalten“ und „Gesicht zeigen“ bietet die Kampagne spannende Einblicke in vereinsprägende Ereignisse, in die Vielfalt des Vereins und seiner Mitglieder und skizziert Zukunftsvisionen für die kommenden Jahre. Diesmal haben wir vor allem den Frauen eine Stimme gegeben. auf den unterschiedlichen Ebenen - in unserer Gesellschaft „anders“ zu begegnen. Dies geht nur mit offener Kommunikation und einem klaren Ziel, unter Einbeziehung aller relevanten Stakeholder, in einen gemeinsamen Dialog zum Wohle vieler zu treten. Auch brauchen wir in vielen Bereichen ein in Projekten verankertes Vorgehen für mehr „Lessons Learned“, um die Erfahrungen und Erkenntnisse der Vergangenheit in die Kommunikation und Gestaltung der Zukunft einbringen zu können. Ich beobachte, dass sich Projektmanagement immer weiter öffnet für Methoden, Ansätze und Theorien aus den unterschiedlichsten Disziplinen, wie der Sozialarbeit, der Soziologie und der Systemtheorie. Ich bin der Überzeugung, dass dies das Projektmanagement stärkt und es dadurch die Rahmenbedingungen für verantwortungsbewusste gesellschaftliche Veränderungen schaffen kann. 40 JAHRE GPM 13 projektManagementaktuell | AUSGABE 4.2019 GPM MITGLIEDER ZEIGEN ZUM JUBILÄUM GESICHT Ich bin gerade in diesem Jahr 30 Jahre GPM Mitglied! Das glaube ich selbst kaum! Meine Mitgliedschaft begann, als ich nach ein paar Jahren Selbstständigkeit mit meiner Informatik-Beratung angefangen habe, die Projekte meiner Kunden zu managen. In der Zeit war Projektmanagement noch in den „Kinderschuhen“ und ich suchte einen Rückhalt. Diesen habe ich auf jeden Fall bei der GPM gefunden. Damals konnte sich jeder ohne irgendeinen Nachweis Projektmanager nennen. Das hat mir oft in größeren internationalen Projekten Ärger bereitet. Als dann die PM-ZERT gegründet wurde, habe ich mich daher sofort zertifizieren lassen: Ich erwarb 1996 das Zertifikat Nr. 9 - es ist übrigens immer noch aktiv gültig und ich bin stolz darauf! 1999 gehörte ich dann nach den Gründungsvätern zu der ersten Welle der PM-ZERT-Assessoren und habe daran mitgearbeitet, das Zertifizierungssystem von ICB2 nach ICB3 aufzubauen. Bisher habe ich mehrere Hundert Projektmanager nach IPMA 4-L-C zertifiziert. Seit zehn Jahren arbeitete ich außerdem, neben meinen kommerziellen Projekten und der PM-Beratung, ehrenamtlich in IPMA Projekten an der Entwicklung und Weiterentwicklung der Projektmanagement-Standards. Eigentlich bin ich jetzt schon im „Ruhestand“. Aber gerade dadurch finde ich endlich genug Zeit, meine Leidenschaft - das Projektmanagement - weiter zu pflegen. Aktuell arbeite ich im IPMA Projektteam Agile Leadership und versuche, meine langjährige Erfahrung aus IT-Projekten einzubringen. In meiner Freizeit - wenn ich nicht gerade in irgendeinem Projektmanagement-Webmeeting oder -Webinar bin - bin ich eher ein Naturmensch. Skifahren, Bergwandern, neuerdings erste Versuche im Kite-Surfen und Urlaub mit dem Wohnmobil. Und Hundeerziehung: Nach drei preisgekrönten Dobermännern versuche ich mich jetzt gegen ein eigenwilliges Zwergpinscher-Mädchen durchzusetzen - das nimmt allerdings jeden Befehl eher als eine freundliche Empfehlung an. So bleibe ich nicht nur in Projekten agil. Dr. Bartsch-Beuerlein ist auch Mitglied des GPM Personalausschusses, Gründerin der GPM Regionalgruppe Bamberg/ Oberfranken und Mitglied der Regionalleitung. Des Weiteren ist sie PM-ZERT-Assessorin im Projektmanagement für Personen- und Beraterzertifizierung nach IPMA 4-L-C sowie für die Zertifizierung von Organisationen nach IPMA Delta. Frau Kratt, was wünschen Sie der GPM zum 40-jährigen Vereinsbestehen? Im Rahmen des Aktionsprogramms „Mit Projekten Deutschlands Zukunft gestalten“ leistet die GPM mit ihren Partnern und Fachgruppen einen wichtigen Beitrag dazu, die Kompetenz der Verwaltung, gute Projekte umzusetzen, zu stärken. Ich wünsche der GPM, dass sie diese Arbeit erfolgreich fortsetzt. Welche Themen werden bei der Zukunftsgestaltung des Projektmanagements und der GPM Ihrer Meinung nach eine wichtige Rolle spielen? Ein wichtiges Zukunftsthema ist die Stärkung der gemeinwohlorientierten Gestaltungsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung. Eine gestaltungsfähige Verwaltung ist der beste Schutz vor dem Vertrauensverlust in demokratische Institutionen. Dazu braucht es angemessene Rahmenbedingungen, ausreichend Ressourcen und kompetente Menschen auf allen Ebenen. 14 40 JAHRE GPM projektManagementaktuell | AUSGABE 4.2019 Mein Name ist Guénola Langenberg und ich bin seit Mai 2015 GPM Mitglied. Seit 20 Jahren bin ich als Projektleiterin in der Automobilindustrie tätig, leite internationale Kundenprojekte sowie IT- und Innovationsprojekte. Außerdem habe ich in meinem Unternehmen das PMO gegründet, das sich auf die Optimierung der Prozesse in Projekten fokussiert. Ursprünglich bin ich GPM Mitglied geworden, um mein Know-how und mein Netzwerk im Projektmanagement zu erweitern. Doch im Herbst 2015 wurde ich innerhalb der Special Interest Group (SIG) PM-Expertinnen aktives Mitglied. Durch diese Arbeit haben sich mein Fokus und meine Beweggründe für die Mitgliedschaft erweitert. Als GPM Mitglied kann ich nicht nur stetig mein fachliches Know-how erweitern und auf ein wirklich weitreichendes Netzwerk von PM-Experten zugreifen, sondern mich auch persönlich weiterentwickeln. Heute engagiere ich mich dafür, Projektmanagement und im Besonderen Frauen im Projektmanagement zu stärken. Ich möchte zur Professionalisierung des PM beitragen und sichtbar machen, dass Projektmanage- Mein Name ist Bettina Langer und ich bin seit 1.11.2011 Mitglied der GPM. Nachdem ich einige Jahre als Teilnehmerin zu unterschiedlichen Themen in den GPM Regionalgruppen in Bielefeld, Dortmund und Kassel unterwegs war, haben mich die spannenden Themen und die interessanten Menschen immer ein Stück näher an die GPM herangeführt. Auch in kleineren Großstädten wie Paderborn gibt es durch die vielen Regionalgruppen immer spannende Events in der Umgebung. Mein aktives Engagement wurde durch die PM-Expertinnen entfacht und von da an Stück für Stück ausgebaut. Ich konnte mich immer frei entscheiden, was ich einbringen möchte und zu welchem Zeitpunkt ich mich neben meinem Berufsleben für die GPM engagieren wollte. Genau diese Möglichkeiten, etwas Neues kennenzulernen, ganz andere Dinge zu tun, über den Tellerrand zu schauen oder das Wissen aus dem eigenen Business dem Verband zur Verfügung zu stellen, motiviert mich dazu, aktiv dabei zu sein. Ich schätze den regionalen Austausch mit unseren Mitgliedern auf tollen Veranstaltungen ebenso wie den überregionalen Austausch mit der GPM Community auf Großveranstaltungen, wie sie z. B. vom GPM Hauptamt in Nürnberg organisiert werden. Heute bin ich Mitglied der Regionalgruppenleitung Bielefeld-OWL, Delegierte für NRW auf der ment ein anerkannter „Beruf“ ist und dieses Berufsbild besondere Fähigkeiten erfordert. Um diese Ziele voranzutreiben, habe ich mein Engagement intensiviert. Mittlerweile co-leite ich innerhalb der PM-Expertinnen die Arbeitsgruppe „Project Culture Day“. Unter dem Motto „Kultur gestalten - Das Beste zusammenbringen“ findet dazu am 20. September 2019 in Essen ein sehr interessantes Event statt. Daran teilnehmen können auch Nichtmitglieder. bundesweiten Delegiertenversammlung und engagiere mich gerne in meinem eigenen Berufsumfeld für die Ziele der GPM. Nach all den Jahren bin ich immer noch fasziniert davon, wie sich die GPM und das PM stetig verändern. Für mich ist die GPM Community: spannend, informativ, menschlich und immer „State of the Art“. Außerdem unterstütze ich innerhalb der PM-Expertinnen die Leiterinnen Sabine Hinners und Ingrid Mages bei den Vorbereitungen der Halbjahrestreffen, verfasse die Beiträge der PM-Expertinnen zum GPM Newsletter, habe zum vierten Mal die GPM bei der Women & Work vertreten und moderiere die XING-Gruppe der PM-Expertinnen. 40 JAHRE GPM 15 projektManagementaktuell | AUSGABE 4.2019 DIE GPM FEIERT JUBILÄUM - BEIM 7. ZUKUNFTSKONGRESS STAAT UND VERWALTUNG #40JahreGPM Hier könnte auch Ihr Beitrag stehen. Gestalten Sie Zukunft! Was wünschen Sie der GPM zum Jubiläumsjahr? Welche Themen spielen Ihrer Meinung nach für die Zukunft des Projektmanagements und auch für die der GPM eine wichtige Rolle? Zeigen Sie Gesicht! Das Angebot der GPM ist vielseitig - das spiegelt sich auch in der Vielfalt ihrer über 8.000 Mitglieder wider. Zum Jubiläumsjahr sind alle Mitglieder eingeladen, „Gesicht zu zeigen“, um die zahlreichen Facetten des Vereins, aber auch die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten innerhalb des Netzwerks aufzuzeigen. Werden Sie Teil der Online-Kampagne unter 40Jahre@gpm-ipma.de. Das 40-jährige Vereinsbestehen der GPM wurde auch auf dem Zukunftskongress sichtbar, der Leitveranstaltung des Public Sectors für Digitalen Wandel, die Ende Mai in Berlin stattfand. Im Rahmen der Jubiläumskampagne haben wir Teilnehmende gefragt: „Wenn Sie an die Zukunft denken, welches Thema bewegt Sie besonders? “ Lesen Sie, welche Zukunftsgedanken die Teilnehmenden via Foto-Box mitgeteilt haben. Weitere Beiträge finden Sie unter www.gpmipma.de/ jubilaeum/ zukunft_gestalten/ zukunftskongress. 16 40 JAHRE GPM projektManagementaktuell | AUSGABE 4.2019