eJournals PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL 30/4

PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL
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UVK Verlag Tübingen
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2019
304 GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.

Checkliste: Fragenkatalog für eine PM-Untersuchung – Teil 6

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2019
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Checkliste „Fragenkatalog für eine PM-Untersuchung - Teil 6“ 3.5 Sachfortschrittskontrolle Wie wird der Sachfortschritt im Projekt gemessen? Unterscheidet man zwischen Produktfortschritt und Projektfortschritt? Wird ein Soll/ Ist-Vergleich des Sachfortschritts vorgenommen? Gibt es eine Arbeitswertbetrachtung? Werden zum Beurteilen des Sachfortschritts Kontrollindizes herangezogen? Wenn ja, wie werden diese gebildet? Werden systematische Trendanalysen im Erreichen technischer Leistungsgrößen vorgenommen? Gibt es eine Earned-Value-Analyse? 3.6 Änderungs- und Fehlermeldungswesen Wie werden Änderungen beantragt? Gibt es ein formalisiertes Änderungswesen? Was geschieht mit eingehenden Änderungsanträgen? Wer genehmigt Änderungen? Wer bezahlt diese Änderungen? Gibt es hierüber Vereinbarungen? Wie werden genehmigte Änderungen in die laufende Entwicklung eingeführt? Wie werden Fehler in der Dokumentation, in der Software und in der Hardware behandelt? Wie ist gewährleistet, dass aufgetretene Fehler und Mängel prioritätenabhängig beseitigt werden? Wird eine Fehlerstatistik geführt? Wesentliches Kriterium für den Projekterfolg ist die Qualität des Projekts mit allen seinen Elementen, Phasen, Mitarbeitern, Methoden und Hilfsmitteln. Ein geeignetes Mittel zur Überprüfung dieser Qualität ist der Fragenkatalog zur PM-Untersuchung. Auch wenn die Führung meint, die Projekte „laufen gut“, entspricht das oft kaum der Meinung der Projektleitungen und noch weniger der Realität auf der Ebene der Ausführenden. Deshalb sind alle drei Ebenen zu befragen, und zwar jeweils so viele Personen, dass ein wirklich repräsentatives Ergebnis möglich wird. Die Befragung sollte in Form von Interviews von - möglichst zertifizierten - PM-Experten durchgeführt werden, die die Interviews qualifiziert auswerten und daraus entsprechende Vorschläge für Änderungen im Projektmanagement entwickeln können. Auch wenn der Aufwand dafür erheblich sein kann, können die positiven Effekte für das allgemeine Projektmanagement diesen Aufwand deutlich überwiegen und nicht nur den fachlichen, sondern auch den ökonomischen Projekterfolg entscheidend unterstützen. Diese Checkliste wurde dem Buch „Projektmanagement. Leitfaden für die Planung und Steuerung von Projekten“ von Manfred Burghardt, Publicis Publishing Erlangen, 10. überarbeitete und erweiterte Auflage 2018, ISBN 978-3-89578-472-9, 896 S., Preis EUR 119,00, S. 792 ff., mit freundlicher Genehmigung des Verlages entnommen. Lesen Sie dazu auch die Besprechung des Werks von Heinz Schelle in projektManagement aktuell 3/ 2018, S. 48. projektManagementaktuell | AUSGABE 4.2019 CHECKLISTE C1 Autor: Manfred Burghardt 3.7 Qualitätsprüfung Gibt es eine laufende Qualitätskontrolle (für Software, für Hardware)? Wann hat die letzte Inspektion stattgefunden? Gibt es darüber ein Protokoll? Wer verantwortet die empfohlenen Maßnahmen? Ist im Rahmen der SW-Entwicklung ein „Code-Review“ vorgesehen? Welche Test- und Prüfmaßnahmen werden im Allgemeinen vorgenommen? Gibt es eine geplante „Antiprodukt“-Entwicklung? Wo, wie und von wem wird der Qualitätsstatus festgehalten? Werden laufende Performance-Untersuchungen (Laufzeit, Speicherbedarf etc.) durchgeführt? Wird eine systematische Zuverlässigkeitsbetrachtung vorgenommen? Findet eine Überprüfung der Qualitätssicherung (Audit) statt? Gibt es Qualitätsgruppen? Gibt es einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP)? Wird ein Self Assessment nach dem EFQM-Modell vorgenommen? 3.8 Kontrolle der Zulieferungen und Beistellungen Wer kontrolliert die Zulieferer? Was wird kontrolliert? Was passiert, wenn ein Zulieferer seine Termine, Leistungen oder Kosten nicht einhält? Wie werden Zulieferungen und Beistellungen übernommen? Wie ist die spätere Wartung der Zulieferprodukte geregelt? 3.9 Projektberichterstattung Besteht ein offizielles PM-Berichtswesen? Welche Berichte gibt es? Wird in festen Intervallen oder auf Anfrage berichtet? Wer berichtet wem? Wie wird über Ausnahmesituationen berichtet? Wie stark wird die grafische Informationsdarstellung genutzt? Geschieht die Berichterstattung außer in Papierform auch im Dialog (Auskunftssystem oder elektronische Post)? In welcher Form erfolgt die Berichterstattung an den (die) Auftraggeber? Ist die Fertigungsvorbereitung in die Berichterstattung einbezogen? Werden regelmäßige Projektbesprechungen durchgeführt? Welche Projektbesprechungen finden darüber hinaus zu welchen Zäsurpunkten bzw. Ereignissen statt? Wird ein Kollaborationssystem für die projektbezogene Kommunikation der Projektbeteiligten eingesetzt? projektManagementaktuell | AUSGABE 4.2019 C2 CHECKLISTE